Universität Wien

170713 UE Wasser, Schiff(Brüchige) und das Erhabene (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Beginn 11.10.2023

Mittwoch 04.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 11.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 18.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 25.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 08.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 15.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 22.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 29.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 06.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 13.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 10.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 17.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 24.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Mittwoch 31.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wasser, Schiff(Brüchige) und das Erhabene
water, ship(wrecked) and the sublime

Mit dem Schiff korrespondiert der Mensch mit dem Wasser. Das Schiff hat Symbolcharakter für die Überfahrt ins Totenreich, aber auch als Überfahrt in ein besseres Leben. Die Art und Weise wie Schiffbrüchige mit dem Ausgeliefertsein an das Element Wasser und der radikalen Vereinsamung fertig werden, kann mit der von Kant identifizierten Struktur des Erhabenen benannt werden.
Von Macht und Segen der vier Elemente erzählen Mythen, philosophische und religiöse Lehren. Das Element Wasser symbolisiert reinigende, Heilung bringende Wirkkraft, verweist auch auf vernichtende Kräfte, auf apokalyptische Regengüsse und steigende Fluten der Meere. Meere vereinigen Länder, errichten aber auch fluide Grenzen. Geflüchtet aus den von Kriegen zerstörten Städten wagen Frauen, Männer, Kinder die Überfahrt. Ausgesetzt im Element Wasser treiben sie in ihren todbringenden Booten über die Meere: Treibgut der (Zeit-)Geschichte. Ausgeliefert dem Meer, mit seinen Unsicherheiten und Gefahren werden sie zu eingeschlossenen Passagieren inmitten der nur scheinbar freiesten und offensten aller Straßen. Das Wasser, die Meere werden den Schiffbrüchigen zum aus- und abgrenzenden Element, das überwunden werden muss, um das (über)lebensrettende Ufer, das Festland, zu erreichen.

Die Antike Sagenwelt erzählt von den Argonauten, von Odysseus, von Aeneas. Die Arche ist das nautische Sinnbild für das Schiff der christlichen Kirche, die die Gläubigen aufnimmt. Am Narrenschiff treiben die Ausgestoßenen aufs Meer, als Fracht ins nirgendwo. Auf dem Floß der Medusa sind die Schiffbrüchigen der Geschichte zusammengedrängt, auch in unserer Gegenwart.
Einer der namentlich genannten Schiffbrüchigen ist „Robinson Crusoe“, ihm stehen den zahllosen, getöteten Schiffbrüchigen der Titanic Katastrophe gegenüber. Von den Argonauten, über Brant Das Narrenschiff, von Rimbaud Bateau ivre, Peter Weiss Beschäftigung mit Gericault in der Die Ästhetik des Widerstands, über Olga Neuwirth The Out Cast, zu Matthew Barney River of Fundament bis zu Schlingensief Animatograph Arche (und seinem Arche-Noah-Operndorf) steht das Thema im Mittelpunkt. Ästhetische Grenzen überschreiten Kunstprojekte, die dieses Thema verhandeln: Barca Nostra (2019) von Christoph Büchel und die kulturellen readymades, Installationen und Fotografien von Ai Weiwei. Im April 2015 kollidierte ein Schiff mit Menschen aus Mali, Somalia, Gambia, Senegal mit einem portugiesischen Frachter. Auf die Nato Station in Sizilien auf Dock gebracht, ließ Christoph Büchel das stählerne Massengrab auf die Biennale Venedig verlegen. Die Spuren der toten Namenlosen als artifizielles Kunstevent wurde als moralisch-ethische Fragwürdigkeit diskutiert. Ai Weiweis 2016 bei einem Fotoshooting für die Zeitung India Today erfolgtes Reenactment der am Strand von Bodrum angespülten Leiche von Aylan Kurdi warf Fragen über den Missbrauch der Leiche des Kindes für eigene künstlerische Zwecke auf. Faszination und Schrecken, Hybris und das Erhabene, Elend und Tod des Schiffbruchs werden in der Kunst behandelt. Schiffe verdeutlichen Klassengegensätze, Freiheit, Elend und den Tod über alle Kulturen und Gesellschaften hinweg.
Ziele und Methoden:
Ästhetische, kulturhistoriorapische und kulturtheoretische Bedeutung des Schiffs der Schiffbrüchigen und das Erhabene gesellschaftspolitische Implikationen, Verfolgung von historischen und zeitgenössischen Tendenzen, Brüchen und Bedeutungsverschiebungen. Offenes Forschen und Diskutieren, transdisziplinäres Arbeiten. Erstellung eines Forschungskonzepts, Besprechung in Kleingruppen, Präsentation in Form von Werkstattgesprächen im Plenum, schriftliche kurze Zusammenfassung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Übung wird sich mit Forschungsfragen dem Thema nähern. Arbeitsprozess und der Weg der Erarbeitung der Thematik werden reflektiert und diskutiert. Selbstorganisiertes Forschen, Erstellung eines Forschungskonzepts, das in kleinen Arbeitsgruppen November/Dezember 2023 besprochen wird. Die (vorläufigen) Ergebnisse werden als Werkstattgespräche im Plenum Dezember 2023/Jänner 2024 präsentiert. Schriftliche Formulierung der Forschungsfrage (Arbeitsprozess und Erkenntnislage, Erweiterung durch Plenumsdiskussion). Abgabe der schriftl. Arbeit der vorläufigen Erkenntnisse per mail/attachment ca. 4 Seiten bis 15.3. 2024.
Kriterien für den Abschluss bestehend aus : 1) Forschungskonzept, online Einreichung bis 3. November 2023; 2) Arbeitsgruppen: Besprechung der Konzepte November/Dezember 2023; 3) Werkstattgespräche und Präsentation der Forschungen in Präsenz Plenum Dezember/Jänner 2024; 3) schriftl. Arbeit der vorläufigen Erkenntnisse bis 15.3. 2024

Bewertungsschlüssel: Forschungskonzept/Arbeitsgruppe 40%, Präsentation/Werkstattgespräch 40%, Schriftliche Seminar-Arbeit 20%.
1) Aufschlüsselung der Bewertung des Konzepts (max. 40 Punkte)
40-35 Punkte: Sehr gut; 34–30 Punkte: gut; 29–24 Punkte: befriedigend; 23-19 Punkte: genügend; ab 18 Punkte ungenügend; 2) Aufschlüsselung der Bewertung Werkstattgespräch (max. 40 Punkte) 40-35 Punkte: Sehr gut; 34–30 Punkte: gut; 29–24 Punkte: befriedigend; 23-19 Punkte: genügend; ab 18 Punkte ungenügend; 3) Aufschlüsselung der Bewertung der schriftlichen Arbeit (max. 20 Punkte) 20-17 Punkte: Sehr gut; 16–12 Punkte: gut; 10–8 Punkte: befriedigend; 8-5 Punkte: genügend; ab 4 Punkte ungenügend;

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bewertungsschlüssel: Forschungskonzept/Arbeitsgruppe 40%, Präsentation/Werkstattgespräch 40%, Schriftliche kurze Zusammenfassung 20%.
Bewertungsschlüssel: Forschungskonzept/Arbeitsgruppe 40%, Präsentation/Werkstattgespräch 40%, Schriftliche Seminar-Arbeit 20%.
1) Aufschlüsselung der Bewertung des Konzepts (max. 40 Punkte)
40-35 Punkte: Sehr gut; 34–30 Punkte: gut; 29–24 Punkte: befriedigend; 23-19 Punkte: genügend; ab 18 Punkte ungenügend; 2) Aufschlüsselung der Bewertung Werkstattgespräch (max. 40 Punkte) 40-35 Punkte: Sehr gut; 34–30 Punkte: gut; 29–24 Punkte: befriedigend; 23-19 Punkte: genügend; ab 18 Punkte ungenügend; 3) Aufschlüsselung der Bewertung der schriftlichen Arbeit (max. 20 Punkte) 20-17 Punkte: Sehr gut; 16–12 Punkte: gut; 10–8 Punkte: befriedigend; 8-5 Punkte: genügend; ab 4 Punkte ungenügend;

Prüfungsstoff

Schriftliches Forschungskonzept; Teilnahme an den Gruppengespräche; Werkstattgespräche/Präsentation im Plenum; schriftliche kurze Zusammenfassung

Literatur

siehe Moodle Plattform

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 14.08.2023 13:47