Universität Wien

170721 UE Weltausstellungen und Theater (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 05.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Dienstag 19.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Dienstag 09.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Dienstag 16.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Dienstag 23.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Dienstag 14.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Dienstag 28.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Dienstag 11.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
Dienstag 25.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Zwischen 1851 und 1935 haben rund 50 Weltausstellungen bzw. world’s fairs, éxpositions universelles etc. in Europa, den USA, Australien etc. stattgefunden, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Weltausstellungen.
Dadurch, dass sich in diesen Großereignissen die technologische Innovationskraft und Industrialisierung mit Kommerz und Konsumismus einerseits, sowie Nationalismus, Imperialismus und Kolonialismus andererseits überschneiden, sind diese Ausstellungen vielfach erforschte Phänomene. In ihnen werden historische Entwicklungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts besonders konkret greifbar, und damit auch ein sehr ambivalenter Begriff der Moderne. In diesen Forschungen wird zuweilen die Theatermetapher bemüht, aber auch Architektur und Raumanordnungen werden als inszenatorische Dispositive beschrieben. Weniger Aufmerksamkeit hingegen hat bislang die Integration von Theateraufführungen in Weltausstellungen genossen, obwohl sich in diesen möglicherweise alle der oben genannten Entwicklungstendenzen ganz besonders signifikant überlagerten.
Die Lehrveranstaltung zielt deshalb auf die Erforschung der Frage, wie Theaterformen im oben genannten Zeitraum in Weltausstellungen integriert wurden und damit auf die Untersuchung, wie diese zwischen Kunstanspruch, Konsum und Vergnügen oszillierenden Aufführungen zum erfahrungsmäßigen Zentrum der jeweiligen Großereignisse avancierten.
Nach einer ersten Phase der gemeinsamen Lektüre und Diskussion von Texten, die der Erarbeitung von Grundwissen über Weltausstellungen und deren Vergnügungsprogramme dient, widmen sich die Studierenden einem eigenen Forschungsprojekt zu Theateraufführungen in einer konkreten Weltausstellung. In der Regel haben Weltausstellungen sehr viel Dokumentationsformen erzeugt, von den offiziellen Publikationen der Veranstalter bis zu zahlreichen journalistischen Berichten. Studierende werden in der Übung angeleitet, in diesen primär in der Form von digitalen Archiven verfügbaren Materialien nach Spuren von Theateraufführungen zu suchen und diese zu recherchieren, so dass sich idealerweise im Rahmen der Übung ein Bild zum Phänomen der Verschränkung von Theater und Weltausstellungen über mehrere Jahrzehnte hinweg ergibt, das mindestens in der Präsentation und Diskussion der Forschungsresultate am Ende der Übung zu bilanzieren sein wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Regelmäßige Präsenz in den Übungen und Vorbereitung auf Diskussionen sowie Entwicklung eines eigenen Forschungsprojekts zu Theaterformen in einer ausgewählten Weltausstellung des Zeitraum 1851 bis 1935.
- Präsentation des Arbeitsstandes am Ende des Semesters.
Die Beurteilung basiert primär auf den mündlich und schriftlich dokumentierten Forschungskompetenzen.

Prüfungsstoff

Literatur

- Geppert, Alexander: Fleeting Cities. Imperial Expositions in Fin-de-Siècle Europe. Basingstoke, New York: Palgrave Macmillan, 2010.
- Mitchell, Timothy. "The World as Exhibition", in Comparative Studies in Society and History 31, no. 2 (1989): 217–36.

- Bank, Rosemarie K.: Representing History: Performing the Columbian Exposition, in Theatre Journal 54.4 (December 2002), 589–606.
- Hilari, Johanna: "New York, ein Maschinenwesen und strahlende Eisblumen",, in Hulfeld, Stefan (Ed.): Unerhörte Theatergeschichten. Ein Lesebuch. Wien: Hollitzer Verlag, 2022, 31–49.
- Johnston, Ewan: "Polynesien in der Plaisance: Das samoanische Dorf und das Theater der Südseeinseln auf der Weltausstellung in Chicago 1893", in Comparativ 5/6 (1999), 89-102.
- Pougin, Arthur: Le Théâtre a l'exposition universelle de 1889. Notes et descriptions, histoire et souvenirs. Paris: Librairie Fischbacher, 1890.
- Raibmon, Paige: Theatres of Contact: The Kwakwaka’wakw Meet Colonialism in British Columbia and at the Chicago World’s Fair, in Canadian Historical Review 81.2 (June 2000), 157–90.
- Savarese, Nicola: Antonin Artaud Sees Balinese Theatre at the Paris Colonial Exposition, in:
TDR, The Drama Review: A Journal of Performance Studies 45.3 (Fall 2001), 51–77.

Link
https://en.worldfairs.info/chapitrehistorique.php

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 04.03.2024 17:46