Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170740 UE IN A PROTEST STATE OF MIND! Artistic Research x Filmmuseum (2024W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 30.11. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
  • Samstag 07.12. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
  • Samstag 11.01. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
  • Sonntag 12.01. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
  • Samstag 25.01. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG
  • Sonntag 26.01. 13:15 - 16:30 Österreichischen Filmmuseum "Unsichtbares Kino 3" EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die filmische Dokumentation von sozialen Bewegungen und Protest birgt Potenziale, die weit über die Funktion des Abbildens und Verbreitens widerständiger Artikulationen hinausgeht. Die Kamera ist Teil der Herstellung von Räumen, der Anstiftung, des Emanzipatorischen selbst. Wir wollen filmische Ästhetiken des Protests erkunden und dabei die Verschiebung der Zuschauer*innenposition hin zur Partizipation in den Blick nehmen. Was lehrt uns die Geschichte des aktivistischen Films und was jene der gegenwärtigen online-Archive - von Ni una menos über Fridays for Future bis hin zu Black & Trans* Lives Matter - über die Möglichkeiten des Widerstands im und durch Bewegtbild? Filmischer Ausdruck der Zurückweisung oder des Widerspruchs kann Realitäten schaffen: Er kann Empathie auslösen, Solidarität anstoßen, kritische Distanz herstellen. Die politische und gesellschaftliche Wirkung von Bewegtbildern lädt dazu ein, über die generativen Potentiale des Filmischen nachzudenken - und ins Erproben zu kommen: Der Fokus des gemeinsam mit Bewegtbildkünstlerin Anna Spanlang ausgetragenen Kurses liegt dabei auf kollektiven Formen des Protests im Zusammenhang mit queerem und trans* (Öko-)Feminismus und der filmischen Praxis der Auflehnung gegen antidemokratische Strukturen und Kräfte. Angelpunkt ist die filmische Gattung der Cinétracts ("Flugblattfilme"): Die um die Ereignisse vom Mai 1968 in Frankreich außerhalb der ökonomischen Kreisläufe des Kinos zirkulierenden militanten Kurzfilme sind uns Inspiration - ausgehend von rezenten Bezugnahmen auf diese Gattung (von "Klappe auf" bis "Cinétracts 20") wollen wir den analytischen Blick auf filmischen Widerstand schärfen und aktuelle politische Entwicklungen und Lebensrealitäten betrachten: Wie steht es um das Verhältnis von Sichtbarkeit und Safety? Wie um die Bedeutung von Opazität und "imperceptible politics"? Was lehren uns Bildpraxen des Unwahrnehmbarwerdens - von migrantischen Kommunikationspraxen bis hin zu t4t und anderen Formen, die sich einem feindlichen, anti-demokratischen, (prä-)faschistischen Zugriff verwehren? Wie kann, in einem Moment, in dem die Sichtbarkeit von bestimmten Körpern prekär geworden ist, mit und gegen Sichtbarkeit gearbeitet werden? Welche Strategien verfolgen diesbezüglich queer-feministische Gruppierungen, wie agieren vergangene und gegenwärtige Ökobewegungen ästhetisch, welche Formen der Agitation of Color halten die Geschichte des militanten Kinos, jene des Amateurfilms und welche die Sozialen Medien bereit? Neben der Analyse von (filmischem) Protest geht es um die Möglichkeit, die Perspektive zu wechseln und selbst Formen der kleinen, militant aktivistischen Videopraxis zu erkunden. Dabei wird nicht nur der Schaffungsprozess der Videos betrachtet, sondern auch ihre Distributionszusammenhänge und -möglichkeiten. Welchen Ort den Bildern? Wo zwischen physischem Raum und der Cloud können diese Bilder wie wirksam werden?
Ziele
Die Lehrveranstaltung konfrontiert mit künstlerischen Anliegen, Arbeitsweisen und Erfahrungen der filmischen Praxis. Sie geht davon aus, dass ein angeleitetes Ausprobieren von audiovisuellen Möglichkeiten die Gelegenheit gibt, filmische Werke anders zu lesen. Ziel ist es, Film und Bewegtbild als ein Werkzeug der Wissensproduktion und des Erkenntnisgewinns begreiflich und nutzbar zu machen. Wir arbeiten in Anlehnung an Praxen und Theorien des Experimentalfilms. Die Resultate der künstlerischen (kurze experimentelle Versuchsanordnungen und ihre Diskursivierung) werden potenziell und formabhängig im öffentlichen Raum oder im Kinosaal bzw. via-Online-Formate des Filmmuseums präsentiert und diskutiert.
Methoden
Filmscreenings, Diskussion, dialogische Begegnung mit der Künstlerin und ihrem Werk. Angeleitete Herstellung von wissenschaftlich-filmischen Bezugnahmen, unter Dokumentation des Forschungsprozesses. Die Umsetzung der jeweiligen künstlerischen Forschungsprojekte erfolgt in der Gruppe und Einzeln, sie wird als work in progress betreut.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zunächst ist einzeln und schriftlich eine konzeptuelle Reflexion auszuarbeiten (1 Seite). Die konzeptuelle Arbeit an den Projekten erfolgt in der Gruppe und ist in ihrem Fortschritt jede Einheit zu dokumentieren. Auf die Kurzpräsentationen gibt es Feedback - es wird kollektiv daran gearbeitet. Nach der Exposition / Abschlusspräsentation der Projekte ist ein kurzer Bericht über Prozess und Erkenntnisgewinn einzureichen.
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Hinweise der SPL TFM:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen schriftlichen Hausarbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.

Bei Vorliegen eines solchen Grundes (z.B. eine längere Erkrankung) kann die*der Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.

Dies und weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Theater-, Film- und Medienwissenschaft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Der Besuch dieses Moduls bedingt den erfolgreichen Abschluss des Pflichtmoduls der STEOP. Der positive Abschluss aller Teilleistungen (schriftliche Reflexion 30%, Fortschrittspräsentation 30%, Produktion & Bericht 40%) ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung gesamt.
Maximale Fehleinheiten: eine (à 2 x 90 min).

Prüfungsstoff

Siehe oben.

Literatur

Wird in der LV bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 22.08.2024 13:25