Universität Wien

170998 UE Medienästhetik im Alltagseinsatz (2020S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Es kann sich nur anmelden, wer bereits erfolgreich eine Vorlesung im Erweiterungscurriculum besucht hat. Die Teilnahme ohne abgeschlossene (!) VO ist in keinem Fall möglich.

Bitte wählen Sie bei der Eingabemaske auf u:space aus den möglichen Optionen "Erweiterungscurriculum" aus und lesen Sie die Informationen der SPL-Website durch, damit Ihre Anmeldung berücksichtigt werden kann:
https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/studien/ec-medienaesthetik/

Wenn Sie nicht fürs EC "Medienästhetik" registriert sind, kann Ihre Anmeldung zur Prüfung nicht korrekt zugeordnet werden!

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

FR 19.06.2020 09.00-16.30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
SA 20.06.2020 09.00-16.30 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
SO 21.06.2020 09.00-16.30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

WICHTIGE TERMINE:

Bis 31. März: Abgabe einer kurzen Beschreibung (halbe Seite) zum geplanten Projekt (Moodle)
Bis 31 Mai: Abgabe der ersten Textfassung und des Recherchetagebuchs (Moodle)
Bis 30. Juni: Abgabe der finalen Textfassung

DER TEXT KANN AUCH AUF ENGLISCH VERFASST WERDEN.


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALTE

Wer kennt es nicht, das Gefühl, alles sei schon einmal da gewesen? Jedes neue Kunstwerk, jeder neue Song, jede neue Geschichte – alles nur öde Wiederholung. Mit einem endlichen Alphabet ist tatsächlich eines Tages alles zu Papier gebracht.

Jorge Luis Borges lieferte dazu ein Gedankenexperiment: In seinem Text »Die Bibliothek von Babel« erträumte er eine fiktive Bibliothek mit mehr Büchern in den Schränken als Atome im sichtbaren Universum. Die Bücher enthalten jede erdenkliche Buchstabenkombination aus einem Alphabet von 25 Zeichen. Somit steht dort jedes geschriebene Buch, und jedes, das noch geschrieben werden wird.

Im Internet wurde Borges’ Vision nun programmiert. Auf der Website libraryofbabel.info erscheint, wenn man nur lange genug klickt, der nächste Jahrhundertroman. Nur reicht ein Menschenleben für diese Entdeckung wahrscheinlich nicht aus.

Die Bibliothek der Menschheit füllt sich so oder so: 2010 zählte Google mehr als 130 Millionen Bücher auf dieser Welt. Seitdem sind jedes Jahr zwei Millionen gedruckte Werke hinzugekommen. Mit den im Selbstverlag veröffentlichten Büchern sind es sogar drei Millionen. Dann noch eine halbe Milliarde gedruckter Zeitungen und eine halbe Milliarde Tweets – Tag für Tag.

Was soll man dem noch hinzufügen? Und gibt es im Zeitalter von Netflix und HBO überhaupt noch Leser für all diese Texte?

METHODE & AUFBAU

Die Lehrveranstaltung bietet die Möglichkeit, ein eigenes schriftstellerisches Projekt zu entwickeln. Zu Beginn des Semesters werden Texte gelesen, die der Orientierung dienen. Außerdem wird ein Leitmotiv vereinbart.

ZIELE

Was sind die Themen unserer Zeit? Was sind innovative Formen von Literatur? Was ist eigentlich gute Literatur und wer bestimmt das? Wie steht es um die Zukunft des Theaters? Kann man vom Schreiben leben und wenn ja, wie schlecht? Mit Bedacht auf die Grenzen dieser LV soll ein erster Einblick ins Glück und Unglück des Schreibens gegeben werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

PRÜFUNGSIMMANENT

Anwesenheit, aktive Mitarbeit, Recherchetagebuch, Entwicklung und Weiterentwicklung des literarischen Projekts (Hauptleistung)

FORM

Form und Umfang des literarischen Projekts: ± 5000 Zeichen. Theaterstücke, Prosa, Lyrik.

Form des Recherchetagebuchs: Ein digitales Notizheft, aus dem die Arbeitsweise ersichtlich wird. Außerdem kurze Inhaltsangaben und Gedanken zur Pflichtlektüre. Darüberhinaus: Ideen, Verwerfungen, Visionen und Spinnereien.

Form der LV: Während des Blockseminars werden wir die Texte im Plenum besprechen. Mit dem Feedback sollen die AutorInnen die Möglichkeit haben, ihre Texte zu überdenken. Am Ende werden die Texte in einer Lesung präsentiert.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

MINDESTANFORDERUNG

Physische und geistige Anwesenheit. Aktive Mitarbeit. Eigenverantwortliches Verfassen von Texte. Engagierte Gruppenarbeit. Bereitschaft für Schreiben, Lesen, Redigieren, Experimentieren. Diese Lehrveranstaltung ist eine Schreibwerkstatt, die von Mut und Kritik lebt. Die Texte werden im Plenum gelesen und diskutiert.

BEURTEILUNGSMAßSTAB
Recherchetagebuch: 33%
Qualität und Entwicklung des literarischen Projekts: 34%
Präsentation und Beteiligung: 33%

Prüfungsstoff

Keine Prüfung.

Literatur

Erweiterte Literaturvorschläge jenseits der Texte auf Moodle:

Ingeborg Bachmann, Gerda Haller - Ein Tag wird kommen. Gespräche in Rom
Wolfram Lotz - Hamburger Poetikvorlesung
Alexander Kluge – Theorie der Erzählung
Kathrin Röggla - Essenpoetik
Roland Barthes - Vorbereitung des Romans
Paris Review - The Art of Theater
György Lukács - Die Theorie des Romans
Lajos Egri - Dramatisches Schreiben
www.elfriedejelinek.com (Theatertexte)

Und eigentlich alles, was Sie in die Finger bekommen. Wenn Sie Texte finden, die sie interessieren, inspirieren oder irritieren, bringen Sie diese gerne in die Lehrveranstaltung ein.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 25.03.2020 11:28