Universität Wien

180003 PS Gadamer, Wahrheit und Methode (2011W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 07.10. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 14.10. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 21.10. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 28.10. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 04.11. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 11.11. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 18.11. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 25.11. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 02.12. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 09.12. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 16.12. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 13.01. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 20.01. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 27.01. 09:00 - 11:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die historischen Grundlagen von Gadamers Hermeneutik (Schleiermacher, Dilthey, Heidegger); die philosophische Wendung der Hermeneutik (das Phänomen des Verstehens); der hermeneutische Zirkel (Verstehen und Auslegung/Interpretation); Wahrheitsanspruch in den Geisteswissenschaften; das Verstehensmodell der Kunst (Spielbegriff); die Vorurteilsstruktur des Verstehens (die Rolle der Tradition); die Wirkungsgeschichte und das wirkungsgeschichtliche Bewusstsein; die Horizontverschmelzung und die Rolle der Applikation (Anwendung); die Rolle der Sprache in der hermeneutischen Erfahrung (Modell des Gesprächs und der Übersetzung); die ontologische Wendung der Hermeneutik (Sprachlichkeit des Seins); die Kritik an der Hermeneutik (u.a. Habermas); Varianten der philosophischen Hermeneutik (Ricoeur).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Beteiligung (geistige Anwesenheit, Pflichtlektüre und Diskussion); Impulsreferate; Gespräche auf der Basis von mehrmaligen schriftlichen Lektürereflexionen; zwei kurze Essays zu einem vorgegebenen Thema. Alle Leistungen sind während des Semesters zu erbringen!

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

"Interpretation" ist heute eine gängige Wortmarke, die wir im alltäglichen und populärwissenschaftlichen Verständnis gerne gebrauchen, um einen Relativismus der subjektiven Perspektiven zum Ausdruck zu bringen, mit katastrophalen Folgen für alle ontologische Fragestellungen in der Philosophie: "Du magst das so interpretieren, ich interpretiere das anders, aber wie die Sache sich wirklich verhält, können wir gar nicht wissen - wir haben nur unsere Interpretationen." Hat aber dann die "universelle Interpretationsphilosophie" (J. Grondin) unter dem Titel "philosophische Hermeneutik" überhaupt irgend etwas zu den Fragen der Ontologie beizutragen?

Vor dem Hintergrund dieser Frage setzen wir uns in der Lehrveranstaltung mit dem Hauptwerk der philosophischen Hermeneutik, Hans-Georg Gadamers erstmals 1960 erschienenem Buch "Wahrheit und Methode", textnah auseinander. Das Ziel ist dabei die kritische Hinführung zur Idee einer "hermeneutischen Ontologie", deren Mitte durch folgenden berühmten und umstrittenen Satz gebildet wird: "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache." (Gadamer, Wahrheit und Methode, S. 478). Wir werden sehen, ob sich angesichts dieses Satzes unsere Ausgangsintuition ("alles ist Interpretation") noch halten lässt.

Darüber hinaus sollen in der Lehrveranstaltung aber auch die Anfänge der philosophischen Hermeneutik (Schleiermacher, Dilthey, Bultmann, Heidegger) sowie Weiterführungen (Ricoeur) und Kritiken (Habermas) in Form von kurzen Textstücken behandelt werden, sodass die Lehrveranstaltung auch als eine allgemeine Einführung in die philosophische Hermeneutik "interpretiert" werden kann.

Prüfungsstoff

Herausarbeitung der Grundbegriffe und -thesen (s.o. Inhalte) anhand geleiteter Textinterpretation und Diskussion. Schriftliche Arbeiten mit Feedback, unterstützt durch eLearning.

Literatur

Grundtext (zur Anschaffung empfohlen):
- Hans-Georg Gadamer: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik. 7. Aufl. Tübingen 2010.

Empfohlene Vorbereitungs- bzw. Begleitlektüre:
- Jean Grondin: Hermeneutik. Göttingen 2009 (= UTB; 3202).

Weitere Literatur wird am Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 5.1, §3.2.2, 57.3.2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36