180004 PS Kants Rechtsphilosophie (2018S)

Inhalte:
1797 erschien Kants von vielen schon lange erwartete Schrift „Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre“, die häufig zusammen mit den Metaphysischen Anfangsgründen der Tugendlehre als Metaphysik der Sitten ediert wird. Hier entwickelt Kant den Rechtsphilosophischen Teil seines Metaphysischen Konzepts, das er im Anschluss an die Ausarbeitung der Kritischen Werke ausarbeitete. Dieses Werk Kants wird bis heute sehr kontrovers diskutiert. Die einen beklagen manche sachliche Fehleinschätzung, die nicht auf der Höhe der drei Kritiken stehe und Spuren des Alters zeigten; die anderen schätzen auch an dieser Schrift die gedankliche Schärfe, mit der Kant die Prinzipien des Rechts in gültiger Weise herauszuarbeiten vermochte. Hingegen hat Kants 1795 erschienene Schrift Zum ewigen Frieden bereits mit ihrem Erscheinen und jeweils zu ihren Jahrhundertjubiläen zahlreiche Leser motiviert, sich mit den Ideen dieser Schrift auseinanderzusetzen.

Ziele:
In diesem Seminar werden wir in textnaher Lektüre die beiden Schriften Kants zur Rechtslehre und ihre wichtigsten Theoreme gemeinsam erarbeitet. Begleitend zu jeder Unterrichtseinheit werden ausgewählte Kommentare und Texte der Forschungsliteratur gelesen. Die Lehrveranstaltung will vor dem Hintergrund von Kants Kritischem Werk in seine Rechtslehre heranführen und darin Orientierung bieten.

Methoden:
Das Seminar erfordert textintensive Vorbereitung der Quellentexte und der zu jeder Stunde aufgegebenen Forschungsliteratur. Der Quellentext von Kant ist im Umfang gut zu bewältigen, ihrem systematischen Anspruch nach aber nicht zu unterschätzen.