Universität Wien
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180007 LPS Das Erhabene: Pseudo-Longinus, Kant, Schiller, Adorno, Lyotard (2017S)

5.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 06.03. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 20.03. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 27.03. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 03.04. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 24.04. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 08.05. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 15.05. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 22.05. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 29.05. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 12.06. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 19.06. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Montag 26.06. 13:15 - 15:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Das Erhabene ist schon in der Antike und bis in die Moderne neben dem Schönen eine wichtige Bestimmung des Ästhetischen und der Kunst. Pseudo-Longinus‘ Schrift Vom Erhabenen, die lange vergessen war und im 16. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, zählt zu den wichtigsten dichtungstheoretischen Schriften der Antike, die mit großer Emphase rezipiert wurde. Immanuel Kant hat in der Kritik der Urteilskraft das Erhabene einer neue systematischen Analyse unterzogen, die Friedrich Schiller zum Anlass nahm, seine Tragödientheorie darauf aufzubauen. Die Moderne wandte sich zunehmend von der Ästhetik des Schönen ab, um sich einer Ästhetik des Wahren zuzuwenden. So erhielt das Erhabene, besonders bei Theodor W. Adorno und bei Jean-François Lyotard eine dominante Bedeutung für das Verständnis der Moderne. Adorno besinnt sich auf Kant, um in der Ästhetischen Theorie die Autonomie des Subjekts und die Bestimmung des Erhabenen einer neuen Lesart des ästhetischen Diskurses zu unterziehen, nicht ohne dessen Konzept des Naturschönen zu revitalisieren. Jean-François Lyotard arbeitet schließlich Kant-Lektionen aus, in denen er Die Analytik des Erhabenen in Distanz zu Kant für die Moderne zu gewinnen sucht.

Ziele:
In diesem Lektüreproseminar werden wir in textnaher Lektüre die relevanten Schriften oder Passagen der in der Lehrveranstaltung behandelten Autoren gemeinsam erarbeiten. Begleitend zu jeder Unterrichtseinheit werden ausgewählte Kommentare und Texte der Forschungsliteratur gelesen, die in der ersten Sitzung bekanntgegeben werden. (Die meisten Texte werden auf Moodle zugänglich sein.) Die Lehrveranstaltung will am Leitfaden des Themas des Erhabenen an Grundformen des ästhetischen Denkens in Vergangenheit und Gegenwart anhand der ausgewählten Autoren heranführen.

Methoden:
Das Lektüreproseminar erfordert textintensive Vorbereitung der Quellentexte und der zu jeder Stunde aufgegebenen Forschungsliteratur. Die Quellentexte werden in ausgewählten deutschen Übersetzungen gelesen und diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es handelt sich um eine immanente Lehrveranstaltung, die regelmäßige Präsenz erfordert. Ein Referat zu Quellentext und ausgewählten Forschungsbeiträgen, aktive Teilnahme am Unterrichtsgespräch und eine Hausarbeit von ca. 10 Seiten zu einem Thema aus einer vorgegebenen Liste sind Voraussetzung für den positiven Scheinerwerb.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für eine positive Beurteilung: Referat zu Quellentext und ausgewählten Forschungsbeiträgen, regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung, Reflexion zu einem vorgegebenen Thema von 3 Seiten.

Prüfungsstoff

Literatur

Quellen:
Theodor W. Adorno, Ästhetische Theorie, Frankfurt 1970.

Jean-François Lyotard: Die Analytik des Erhabenen – Kant-Lektionen. Übersetzt von Christine Pries, Fink, München 1994.

Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, §§ 23-29, 1790.

Pseudo-Longinus, Vom Erhabenen, Griechisch-Deutsch, Übersetzt von Reinhard Brandt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1966; Nachdruck 1983.

Friedrich Schiller: Vom Erhabenen, 1793, Nationalausgabe, Bd. 20, 171-195.

Friedrich Schiller: Ueber das Erhabene, zwischen 1794 und 1796, Nationalausgabe, Bd. 21, 38-54.

Forschungsliteratur:
Dong-Do Shin, Die Verkehrtheit der Mittel. Lust und Unlust an der Gewalt in Schillers Ästhetik und späten Dramen, Würzburg 2012.

Wolfgang Düsing, Schillers Idee des Erhabenen, Köln 1967.

Michaël F½ssel, Analytik des Erhabenen (§§ 23-29), in: Otfried Höffe (Hg.), Immanuel Kant. Kritik der Urteilskraft, Berlin 2008, 99–119.

Manfred Fuhrmann, Die Dichtungstheorie der Antike. Artemis & Winkler, Düsseldorf und Zürich 2003.

Albrecht Wellmer, Adorno, die Moderne und das Erhabene. In: Ders., Endspiele. Die unversöhnliche Moderne. Essays und Vorträge. Frankfurt/Main 1993, 178-203.

Wolfgang Welsch, Adornos Ästhetik. Eine implizite Ästhetik des Erhabenen. In: Christine Pries, Das Erhabene. Weinheim 1989, 185-213. 

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 2.3
§ 57.2.4. Lektüreproseminar
UF PP 06 Philosophieren Lernen

Letzte Änderung: Sa 08.07.2023 00:17