Universität Wien

180020 VU M-03 Argumentieren in der Philosophie (2024W)

7.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Zusammenfassung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
An/Abmeldeinformationen sind bei der jeweiligen Gruppe verfügbar.

Gruppen

Gruppe 1

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Begleitend zum Kurs findet ein Tutorium statt: Do 15:00–16:30, Hörsaal 3F, Tutor: Tim König, E-Mail: tim.koenig@univie.ac.at

  • Dienstag 15.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 29.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 05.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 12.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 19.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 26.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 03.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 10.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 17.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 07.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 14.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 21.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 28.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ihre historischen Wurzeln hat die Argumentationstheorie in der Rhetorik, die von Aristoteles erstmals wissenschaftlich begründet und mit der Dialektik auf eine Stufe gestellt wird. Sie beschäftigt sich mit der Frage, welche Argumentationsformen geeignet sind, eine Behauptung auf korrekte und überzeugende Weise zu begründen, ohne dabei in Widersprüche oder Argumentationsfehler zu geraten.

In der ersten Hälfte des Semesters werden wir das Verhältnis von Rhetorik und Philosophie genauer beleuchten und uns die theoretischen und begrifflichen Grundlagen der Argumentationstheorie erarbeiten. Dazu gehören u.a. die Struktur und Funktion von Argumenten, logische und rhetorische Argumentationsschemata, das Toulmin-Schema, sowie formale und informale Fehlschlüsse.

In der zweiten Hälfte des Semesters steht die Beschäftigung mit philosophischen Argumentationsformen am Beispiel paradigmatischer Texte im Vordergrund, zu denen jeweils Kurzpapers zu verfassen sind. Themenschwerpunkte sind hier u.a. Formalisierung und Analyse philosophischer Argumente, sprachkritische Argumente, Selbstanwendungsargumente, transzendentale Argumente, Gedankenexperimente, diskursanalytische und dekonstruktive Argumentationsstrategien. In den Fokus rückt damit auch die Frage, was überhaupt als Argument zählt, wer das Recht hat, das Wort zu ergreifen, und was aus dem Raum der (rationalen) Gründe ausgeschlossen bleibt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- regelmäßige Teilnahme (max. 2 Fehleinheiten)
- aktive Mitarbeit, Vorbereitung der Texte & Übungen
- regelmäßige Abgabe vom Moodle-Kommentaren & Kurzpapers
- Zwischen- & Abschlusstest

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1. regelmäße Teilnahme (max. 2 Fehleinheiten)
2. aktive Mitarbeit und Vorbereitung der Texte und Übungen (20%)
3. Kurzpapers & Moodlekommentare (40%)
4. Zwischentest & Abschlussprüfung (40%)

Die Teilleistungen 3 & 4 müssen jeweils positiv abgeschlossen werden!

Benotungsmaßstab: Sehr gut: 100-88 % | Gut: 87-75 % | Befriediegend: 74-62 % | Genügend: 61-50 % | Nicht genügend: 49-0 %

Mit der Anmeldung zu dieser Lehrveranstaltung stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen im moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff sind alle in der LV behandelten Inhalte. Die sichere Beherrschung der Standards wiss. Arbeitens wird vorausgesetzt.

Literatur

Die Primärtexte werden als Reader zur Verfügung gestellt (erhältlich im Facultas-NIG-Shop). Der Reader kann beim Abschlusstest (nur mit Anstreichungen versehen) verwendet werden.

Zur Einführung:
Bertram, Georg W. (Hg.): Philosophische Gedankenexperimente: Ein Lese- und Studienbuch. Stuttgart: Reclam 2012.
Posselt, Gerald/Hetzel, Andreas: „Rhetorisches Philosophieren“, in: Dies. (Hg.): Handbuch Rhetorik und Philosophie. Berlin/Boston: de Gruyter 2017, 1–19. DOI: https://doi.org/10.1515/9783110318197-002
Franzen, Henning / Burkard, Anne / Löwenstein, David / Dominik, Balg (Hg.) (2023): Argumentieren lernen: Aufgaben für den Philosophie- und Ethikunterricht. Darmstadt: WBG 2023, https://www.philovernetzt.de/wp-content/uploads/2022/12/Argumentieren-lernen-20221219-03-Farbe.pdf
Tetens, Holm: Philosophisches Argumentieren. 2. Aufl. München: Beck 2006.

Seminartext:
Aristoteles: Metaphysik. Übers. von Hermann Bonitz. Reinbek: Rowohlt 1994.
Butler, Judith: „Imitation und die Aufsässigkeit der Geschlechtsidentität“, in: Kraß, Andreas (Hg.): Queer Denken. Gegen die Ordnung der Sexualität. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003, 144–168.
Carnap, Rudolf: „Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“, in: Ders.: Scheinprobleme in der Philosophie und andere metaphysikkritische Schriften. Hamburg: Meiner 2004, 81–110.
Derrida, Jacques: „Derrida im Gespräch“, in: Rötzer, Florian (Hg.): Französische Philosophen im Gespräch. 2. Aufl. München: Boer 1987, 69–90.
Descartes, René: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie. Lateinisch-Deutsch. 2. Aufl. Hamburg: Meiner 1977.
Foucault, Michel: „Mein Körper, dies Papier, dies Feuer“, in: KultuRRevolution 27, 1992, 31–41.
IJsseling, Samuel: „Philosophie und Textualität. Über eine rhetorische Lektüre philosophischer Texte“, in: Orth, Ernst Wolfgang (Hg.): Zur Phänomenologie des philosophischen Textes. Freiburg: Alber 1982, 57–76.
Nietzsche, Friedrich: „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne“, in: Ders.: Kritische Studienausgabe. Hg. von G. Colli u. M. Montinari. 2. Aufl. München u.a.: dtv/de Gruyter 1988, Bd. 1, 873–890.
Putnam, Hilary: „Gehirne im Tank“, in: Ders.: Vernunft, Wahrheit und Geschichte. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990, 21–40.
Singer, Peter: „Leben nehmen: Der Embryo und der Fötus.“, in: Ders.: Praktische Ethik. Stuttgart: Reclam 2006, 177–203.
Thomson, Judith J.: „Killing, Letting Die, and the Trolley Problem“, in: The Monist 59, 1976, 204–217.cx

Gruppe 2

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Englisch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Begleitend zum Kurs findet ein Tutorium statt: Do 15:00–16:30, Hörsaal 3F, Tutor: Tim König, E-Mail: tim.koenig@univie.ac.at

  • Freitag 25.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 08.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 15.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 22.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 29.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 06.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 13.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 10.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 17.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 24.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 31.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

The course will provide an introduction to the analysis of arguments, conceived both as abstract patterns of reasoning and as concrete devices employed in heterogeneous areas of reasoning, such as moral discourse, legal discourse, scientific debate and metaphysics. In the first part of the course, we will introduce essential tools to recognize the language and the form of arguments, as well as to understand how arguments are used in a context. In the central part of the course, we will examine fundamental properties of arguments, such as strength, validity, consistency, soundness, clarity and relevance. Moreover, students will become familiar with the distinction between deductive and non-deductive arguments. Among the latter, we will focus on inductive, abductive and analogy-based arguments. In the final part of the course, we will discuss ways in which an argument can be defective, such as when it lacks some of the intended premises or when it relies on fallacies of various kinds. Throughout the course, we will analyze extended examples of arguments, taken especially from moral and legal reasoning.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

A mid-term written test on the topics of the first-half of the course (40% of the final mark), a final-term written test on the topics of the whole course (40% of the final mark) and homework assignments (20% of the final mark). The two tests are followed by in-person discussion. Usual anti-plagiarism rules apply.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In order to pass the exam, students will have to attend at least 75% of the classes, complete a corresponding amount of homework assignments, and receive an overall positive grade in the two written tests.

Prüfungsstoff

The written tests will concern all topics discussed within the course. They will assess a student’s understanding of: the language and form of arguments, the fundamental properties of arguments, the various types of arguments (deductive, inductive, abductive, analogy-based), the possible defects of arguments due to missing premises and/or fallacies.

Literatur

The course will be mainly based on the following textbook, which offers a comprehensive survey of argumentation theory and of its applications in various settings:

• W. Sinnott-Armstrong and R.J. Fogelin (2014). Understanding Arguments. An Introduction to Informal Logic. Ninth Edition. Stamford: Cengage Learning.

Slides matching the content of each class and additional notes on specific topics will be available on Moodle.

Gruppe 3

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Begleitend zum Kurs findet ein Tutorium statt: Do 15:00–16:30, Hörsaal 3F, Tutor: Tim König, E-Mail: tim.koenig@univie.ac.at

Die LV ist als reine Präsenz-LV geplant. Falls es Phasen geben sollte, in denen Präsenzlehre nicht möglich ist, wird die LV in diesen Phasen online (auf Zoom) stattfinden. Sollten Sie beim ersten Termin nicht erscheinen, werden Sie von der LV abgemeldet und die nächste Person aus der Warteliste wird dafür angemeldet. Wenn Sie beim ersten Termin verhindert sein sollten, wenden Sie sich also bitte rechtzeitig mit einer kurzen Email an mich: guenther.eder@univie.ac.at.

  • Mittwoch 16.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 30.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 06.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 13.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 20.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 27.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 04.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 11.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 08.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 15.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 22.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 29.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:

Es ist ein wesentlicher Aspekt menschlicher Rationalität, Überzeugungen auf der Basis von anderen Überzeugungen zu begründen. In dieser LV werden wir uns mit grundlegenden Formen des argumentativen Begründens, besonders in der Philosophie, beschäftigen. Insbesondere werden wir uns den Fragen widmen was ein Argument überhaupt ist, was ein gutes Argument ist, und wie man die guten von den schlechten unterscheidet.
Im ersten Teil der LV werden wir uns grundlegende Begriffe und Methoden der Logik, Rhetorik und Argumentationstheorie erarbeiten, die für das systematische Rekonstruieren, Analysieren, und Bewerten von komplexen philosophischen Argumenten notwendig sind. Nach einer Bestimmung des Begriffs des Arguments und einer Besprechung der wesentlichen Funktionen und Eigenschaften von Argumenten, werden wir uns eingehend mit ver‐ schiedenen Arten von Argumenten beschäftigen. Dies wird einerseits die Beschäftigung mit deduktiv gültigen Argumentformen beinhalten, andererseits aber auch die Beschäftigung mit Argumentenformen, die zwar deduktiv ungültig sind, aber nichtsdestotrotz rational begründend sein können (induktive Argumente, Schluss auf die beste Erklärung, Analogieargumente, Gedankenexperimente, etc.). Nach einer eingehenden Diskussion von Fehlschlüssen, Scheinargumenten und rhetorischen Maneuvern, werden wir uns zum Abschluss des ersten Teils der LV noch mit den Grenzen des argumentativen Begründens auseinandersetzen (Münchhausen‐Trilemma, Paradoxien).
Im zweiten Teil der LV werden wir das im ersten Teil erarbeitete theoretische Rüstzeug dann bei der Analyse ausgewählter Texte von Bertrand Russell, Peter Strawson, Rudolf Carnap, und Willard V. O. Quine zur praktischen Anwendung bringen.
Die LV wird auf Deutsch gehalten. Da einige der besprochenen Texte in Englisch verfasst sind, wird aber die Bereitschaft vorausgesetzt, sich auch mit englischsprachigen Texten auseinander zu setzen.

Ziele:
Das Hauptziel der LV ist es, die Studierenden mit grundlegenden Werkzeugen auszustatten, die sie in die Lage versetzen, komplexe philosophische Argumente zu identifizieren, zu analysieren, und zu bewerten.

Methoden:
Im ersten Teil der LV werden durch Vortrag des LV‐Leiters zentrale Begriffe und Methoden der Logik, Rhetorik und Argumentationstheorie präsentiert und durch Beispiele aus der Philosophiegeschichte illustriert. Durch Gruppenarbeiten und wöchentliche Hausübungen soll das Verständnis der besprochenen Begriffe und Methoden weiter gefestigt werden. Im zweiten Teil der LV werden sich die Studierenden dann intensiv mit ausgewählten Texten beschäftigen. Studierende verfassen dazu Lektürereflexionen und diskutieren auf der Basis eines kurzen Impulsvortrags des LV-Leiters zentrale Argumente des jeweiligen Textes.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Zwischentest
- Abschlusstest
- Wöchentliche Hausübungen zum theoretischen Teil
- Lektürereflexionen zu den vier Texten (max. 2 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen:
- Anwesenheit (höchstens 3 Fehleinheiten)
- Absolvierung des Zwischentests
- Absolvierung des Abschlusstests

Beurteilungsmaßstab:
Die Gesamtnote ergibt sich aus den jeweiligen Noten auf den Zwischentest (20 %), den Abschlusstest (30 %), die wöchentlichen Hausübungen (30 %) und die Lektürereflexionen (20 %).

Prüfungsstoff

Der Stoff für den Zwischentest beinhaltet alle Inhalte, die in der ersten Hälfte der LV besprochen wurden. Es wird erwartet, dass die Studierenden die erarbeiteten Begriffe und Methoden im Zusammenhang mit der Analyse von Argumenten selbständig anwenden können.
Der Stoff für den Abschlusstest beinhaltet alle in der LV besprochenen Inhalte. Auch hier gilt, dass die Studierenden die erarbeiteten Begriffe und Methoden im Zusammenhang mit der Analyse von Argumenten selbständig anwenden können. Darüber hinaus wird vorausgesetzt, dass Studierende ein Grundverständnis der im letzten Teil der LV besprochenen Texte mitbringen.

Literatur

Die Inhalte der LV orientieren sich lose an (Tetens 2006) und (Groarke & Tindale 2004). Außer den im Moodle zur Verfügung gestellten Materialien (insbesondere den Folien zum Vortrag) sind aber keine weiteren Unterlagen zur Erreichung der LV‐Ziele notwendig. Die Texte, die im zweiten Teil der LV besprochen werden, werden ebenfalls im Moodle zur Verfügung gestellt.

Groarke, Leo A. & Tindale, Christopher W. (2004). Good Reasoning Matters. A Constructive Approach to Critical Thinking. Oxford & New York: Oxford University Press.
Tetens, Holm (2006). Philosophisches Argumentieren: Eine Einführung. München: C. H. Beck.

Philosophische Texte zur Analyse:
Carnap, Rudolf (1931). “Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache”. In: Erkenntnis 2: 219‐241.
Quine, Willard Van Orman, “Two Dogmas of Empiricism”, In: The Philosophical Review 60 (1), 1951, 20‐43.
Russell, Bertrand (1905). “On Denoting”. In: Mind 14 (56): 479‐493.
Strawson, Peter (1950). “On Referring”. In: Mind 59 (235): 320‐344.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 15.10.2024 13:46