Universität Wien

180021 VO-L Geschichte der Philosophie III (Österreichische Philosophie im 19. Jahrhundert) (2012S)

Romantik, Wissenschaftsphilosophie, philosophische Sezessionen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 08.03. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 15.03. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 22.03. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 29.03. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 19.04. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 26.04. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 03.05. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 10.05. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 24.05. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 31.05. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 14.06. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 21.06. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Donnerstag 28.06. 16:00 - 18:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vorgestellt werden Texte ausgewählter Vertreter der Philosophie des 19. Jahrhunderts in Österreich, es wird aber auch ein orientierender Überblick über wichtige Schulen und Strömungen bzw. eine Gesamtlandschaft geboten. Dies schließt einen Blick sowohl auf den institutionell-universitären als auch außerakademischen Bereich ein. Der Zeitraum reicht thematisch von der Idealismus-Rezeption und Postromantik über die Herbart- versus Positivismustradition bis ins Fin de siècle, m.a.W. von der Ersten Wiener Philosophischen Schule bis zum Vorfeld des Ersten Wiener Kreises. Den profilierteren Namen wie Bolzano, Brentano oder auch Zimmermann wird dabei entsprechend Raum gewährt.

Leitfaden ist die scheinbar simple Frage, was nach den jeweiligen Autoren bzw. Texten die Sache der Philosophie überhaupt ist.
Die etwa zehn unterscheidbaren Richtungen, die sich grob in ein wissenschaftsphilosophisches, ein spekulatives (diesfalls katholisch angezetteltes) und ein mehr authentisch-außerakademisches Philosophieren bündeln lassen, wenn auch oft mit Querverbindungen, werden bes. anhand folgender Autoren behandelt:
Friedrich Schlegel, Bernard Bolzano, Anton Günther, Ernst von Feuchtersleben, Robert Zimmermann, Franz Brentano, Karl Werner, Josef Popper Lynkeus, Ernst Mach, Alois Riehl, Alexius Meinong, Richard Wahle, Friedrich Jodl, Anton Marty, Wilhelm Jerusalem, Sigmund Freud, Adolf Stöhr.

Ergänzend zu den Texten wird die philosophiehistorische Frage nach dem möglichen Charakteristischen einer "österreichischen" Philosophie zwischen Träumereien der Provinz und harter globaler Realität anhand rezenter Philosophiegeschichten problematisiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungstermine und Prüfungsmodus werden noch bekannt gegeben

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Kenntnis der Philosophiegeschichte Österreichs im 19. Jahrhundert im Überblick
- Kenntnis einzelner wichtiger Vertreter der (deutschspachigen) österreichischen Philosophie, deren Intentionen und Themen
- Kenntnis einzelner Werke bzw. Texte (3-5) dieser VerteterInnen österreichischer Philosophie
- Die Studierenden üben sich methodisch darin, sich auch mit weniger bekannten und prominenten Texten außerhalb des mainstreams auseinanderzusetzen.
- Bewusstmachung bestimmter philosophiegeschichtlicher Voraussetzungen heutigen Philosophierens
- Herausarbeitung eines Anliegens der Philosophie überhaupt im Vergleich verschiedener AutorInnen

Prüfungsstoff

Neben dem Frontalvortrag soll ausreichend Zeit für Fragen und Gespräch zur Verfügung stehen, vor allem ein eigenständiger Zugang zur Materie (Texten) befördert werden. Zu lesen sind mindestens drei bis fünf ausgewählte Originaltexte (abhängig vom Umfang), diese können individuell abgesprochen werden. Eine Leseliste wird zum Semesterbeginn ausgegeben. Anfallende und weiterführende Fragen werden am Ende jeder Vorlesung diskutiert; die Studierenden werden hierzu ausdrücklich ermuntert. Je nach TeilnehmerInnenzahl ist eine gewisse aktive Partizipation vorgesehen und anrechenbar: Vorbereitungslektüre (ist generell vorgesehen), Protokolle, Lektüreberichte. Ausgehändigt wird eine selektive Literaturliste mit wichtigen Werken einzelner Autoren.
Material im Handapparat und in Moodle.

Literatur

Friedrich Schlegel: Die Philosophie des Lebens (1828)
Bernard Bolzano:Was ist Philosophie? (1838); Auszüge aus Wissenschaftslehre und Lehrbuch der Religionswissenschaft
Ernst von Feuchtersleben: Zur Diätetik der Seele (Vierte, vermehrte Auflage 1846)
Anton Günther: Vorschule zur speculativen Theologie des positiven Christentums in Briefen (Zweite vermehrte Auflage 1846-48) (Auszug)
Zimmermann, Robert: Über die jetzige Stellung der Philosophie auf der Universität. (Antrittsvorlesung 1850); --- Anthroposophie im Umriss. Entwurf eines Systems idealer Weltansicht auf realistischer Grundlage (1882) (Auszüge)
Carl Sigmund Barach: Die gegenwärtige Aufgabe der Philosophie, aus der bisherigen Stellung der Philosophie zum Leben und den Forderungen des Lebens ermittelt (1857)
Carl Werner: Speculative Anthropologie, vom christlich-philosophischen Standpuncte (1870); --- Wesen und Aufgabe der christlichen Philosophie in der Gegenwart (1867) (jeweils Auszüge)
Franz Brentano: Über die Gründe der Entmutigung auf philosophischem Gebiet (Wiener Antrittsvorlesung 1874); --- Psychologie vom empirischen Standpunkte (1874) (Einleitung, Auszug); --- Die vier Phasen der Philosophie (1895)
Alois Riehl: Der philosophische Kriticismus und seine Bedeutung für die positive Wissenschaft. Erster Band (1876) (Auszug: Einleitung)
Josef Popper-Lynkeus: Das Recht zu Leben und die Pflicht zu sterben (1878); --- Über die Grundbegriffe der Philosophie und die Gewißheit unserer Erkenntnisse (1871; aus dem Nachlass)
Ernst Mach: Beiträge zur Analyse der Empfindungen (1886)
Anton Marty: Was ist Philosophie? (Vortrag 1896)
Wahle, Richard: Metaphysik und Geschichte der Philosophie. In: Archiv für (Geschichte der) Philosophie. Neue Folge 10 (1897), H. 1, S. 1-9

Die volle Leseliste und eine detaillierte Literaturliste zu den genannten Autoren folgen mit LV-Beginn. Die zumeist schwer greifbaren Texte sind als pdf Scans zugänglich, siehe Moodle.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 4.3, PP 57.3.1, EC 4.3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36