Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180023 PS René Descartes (2019S)

Grundlagen moderner Technik- und Wissenschaftsphilosophie

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 04.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 11.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 18.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 25.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 01.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 08.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 29.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 06.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 13.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 20.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 27.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 03.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 17.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 24.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

René Descartes gilt als einer der einflussreichsten Denker der frühen Neuzeit. Sein Werk und Wirken kennzeichnet besondere Bedeutung in vielen Bereichen der theoretischen Philosophie, Medizin, Mathematik oder Naturforschung (Physik, Astronomie). Er setzte sich wie schon Augustinus mit der Skepsis und dem Zweifeln an der Möglichkeit von Wissen auseinander, und kam übrigens zu einem ganz ähnlichen Schluss wie schon der spätantike Denker. Berühmt wurde seine ontologische Deutung des Substanzendualismus von Körper und Geist. Dieser erfuhr schon zu Lebzeiten Kritik und seine ungelösten Folgeprobleme brachten den Autor selbst immer wieder zur Suche nach alternativen Ansätzen. Trotzdem ist die Wirkung der dualistischen Philosophie bis heute stark und erfährt immer wieder zustimmende oder ablehnende Renaissancen in so unterschiedlichen Gestalten wie der anthropologischen Technikdeutung des 19. Jahrhunderts (Ernst Kapp) oder der aktuellen Debatte des Mind-Uploadings im sogenannten Post- und Transhumanismus. Besonders letzteres Beispiel zeigt nicht nur, dass das Rad gerne mal wieder neu erfunden wird, sondern dass sich aus den differenzierten und anspruchsvollen Debatten der Neuzeit auch für die Gegenwart lernen lässt. Außerdem tritt Descartes als wegweisender Methodiker aus dem Schatten der Vergangenheit, der zusammen mit Francis Bacon und Galileo Galilei nicht nur die modernen Naturwissenschaften in der Anleitung ihrer Forschungspraxis prägte, sondern über Leibniz bis hin zu Carnap wesentliche begriffliche und methodische Grundlagen der aktuellen philosophischen Debatte anregte. Diese kehren aktuell wieder zum Beispiel in der Diskussion um Maschinenlernen und künstliche Intelligenz (KI), als Körper-Geist-Problem im Hardware-Software-Dualismus der Informationstechnologien, aber auch als Rekonstruktions- und Konstruktionsansätze der methodischen Technikphilosophie insbesondere in transdisziplinärer Forschung (Beispiel Robotik oder synthetische Biologie).
Im Seminar werden ausgewählte klassische Texte von René Descartes kritisch besprochen, analysiert, interpretiert und angewendet. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf Fragen zu Begriff und Methodik der Naturforschung/Naturwissenschaften, Technik und deren philosophischer kritischer Reflexion, sowie den Voraussetzungen und Wirkungen des cartesischen Denkens in diesen Bereichen. Philosophiehistorisches Grundwissen, insbesondere zur Philosophie der Neuzeit (Francis Bacon, G.W. Leibniz...), sowie klassischer Autoren, Konzepte und Positionen der Technik- und Wissenschaftsphilosophie wird vorausgesetzt. Die regelmäßige, gründliche und vollständige Lektüre der jeweiligen Textabschnitte ist unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar. Mit der Anmeldung zu dieser Lehrveranstaltung stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen im moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Anwesenheit
- aktive Mitarbeit in den Sitzungen
- Referat
- Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Anwesenheit: max. 2 mal fehlen
- aktive Mitarbeit in den Sitzungen: 25% der Gesamtnote
- Referat: 25% der Gesamtnote
- Seminararbeit: 50% der Gesamtnote

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff sind die im Seminar besprochenen Schriften René Descartes´ sowie die entsprechende Sekundärliteratur. Besondere Berücksichtigung erfahren seine Werke mit einem besonderen Einfluss auf die Technik- und Wissenschaftsphilosophie. Das Textverständnis und -wissen, wesentliche Begriffe, Konzepte, Voraussetzungen und Wirkungen der cartesischen Philosophie werden geprüft, sowie die Fähigkeit der Studierenden, das theoretische Wissen praktisch auf Fragen der Gegenwart anzuwenden.

Literatur

Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Zur vorbereitenden Lektüre vorab wird empfohlen:
René Descartes 2011: Discours de la Méthode. Im Anhang: Brief an Picot; Adrien Baillet: Olympica. Hamburg: Meiner.
Hans Poser 2003: René Descartes. Eine Einführung. Stuttgart: Reclam.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 10.09.2022 00:19