Universität Wien

180037 PS Hellenistische Ethik (2024W)

Autonomie, Autarkie, Ataraxie

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.
Do 05.12. 16:45-18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 17.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 24.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 31.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 07.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 14.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 21.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 28.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 12.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 09.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 16.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 23.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 30.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele: (i) Eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit der Philosophie im Hellenismus aus geistesgeschichtlicher und philosophiehistorischer Perspektive. (ii) Entwicklung einer umsichtigen wie profunden Kenntnis über die philosophischen Schulen der hellenistischen Zeit (Kyniker, Epikureer, Stoiker und Skeptiker). (iii) Vertiefte Kenntnisse der Bedeutung der ethisch-politischen Begriffe Autonomie, Autarkie und Ataraxie. (iv) Training der individuellen hermeneutischen Textkompetenzen im Bereich der Philosophie der Antike. (v) Kompetenzentwicklung im Umgang mit antiken Primärquellen.

Inhalte: Im Zentrum der Lehrveranstaltung steht die Philosophie im Hellenismus, dabei insbesondere der Bereich der Ethik mit den Schwerpunkten auf Autonomie, Autarkie und Ataraxie. (i) Als Einstieg erfolgt eine kursorische Betrachtung des Hellenismus als (geistes-)geschichtliche Phase: der Epochenbegriff, die Rolle der Stadtstaaten, für und wider Alexander dem Großen, Klassik „vs.“ Hellenismus, etc. (ii) Im Anschluss daran werden die vier hellenistischen Schulen in ihren Grundzügen betrachtet: der Kynismus als (kleine) sokratische Schule, die auf Individualismus, Apolitik und Aktionismus setzt (Antisthenes von Athen, Diogenes von Sinope, Krates von Theben); die Stoiker und ihre leidenschaftslose Reduktion der körperlichen und äußeren Güter, so z.B. bei Zenon von Kition, dem Begründer der stoischen Schule; die Epikureer und ihr Schulgründer Epikur von Samos, der aus ethisch-politischen Gründen ein (vernünftiges wie lustvolles) Leben im Verborgenen propagiert haben soll und letztendlich die Skeptiker rund um Pyrrhon von Elis, der den Aufzeichnungen des Sextus Empiricus zufolge eine skeptische Lebenshaltung empfohlen hat, in der es gilt sich letztgültigen Urteilen kategorisch zu enthalten. (iii) Daran anschließend werden die drei Leitbegriffe in den Fokus genommen und zum einen in den hellenistischen sowie zum anderen in den jeweils schulspezifischen Kontext gestellt. Autonomie: der Mensch als Individuum im Kontrast zur konstitutiv gedachten politischen Gemeinschaft der Polis in der Klassik (z.B. bei Platon, Aristoteles). Autarkie: der Ansatz einer Form von Unverfügbarkeit des Menschen, die jedoch im praktisch-ethischen Verständnis keine absolute Isolation des Menschen von dessen Um- und Mitwelt impliziert. Ataraxie: die Suche des Einzelnen nach (subjektiver) Seelenruhe, die zentraler Bestandteil der hellenistischen Philosophie gewesen ist und deren Verwirklichung durch die Anwendung hellenistischer Ethik angestrebt wurde. (iv) Am Ende der Lehrveranstaltung wird ein moderiertes Fazit gezogen und die Ergebnisse skizzenhaft in den Kontext aktueller ethisch-politischer Debatten gestellt.

Methode: (i) Individuelles und gemeinsames Textstudium, (ii) intensive Interpretation und Diskussion der einzelnen Schwerpunktsetzungen der Lehrveranstaltung: aktueller Forschungsstand, Philosophie der Kyniker, der Epikureer, der Stoiker und der Skeptiker, (iii) Kurzimpulse der Studentinnen und Studenten zu den Schulen der hellenistischen Philosophie (mit vorgegebenen Schwerpunkten), (vi) Unterlagen (in Auswahl) werden über die Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt, (v) Eigenrecherche.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Individuelle Leseleistung
- Aktive Präsenz (max. zwei Fehleinheiten)
- Kollegiale Zusammenarbeit in den Expertinnen- bzw. Expertengruppen
- Verfassen einer Proseminararbeit (3.000 Wörter) zu einem der Schwerpunkte (nach Absprache)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Vgl. Leistungskontrolle

Punktesystem:

- Mitarbeit: 19 Punkte
- Kurzimpuls: 30 Punkte
- Proseminararbeit: 51 Punkte

Für eine positive Beurteilung sind 60 Punkte erforderlich.

1 (Sehr gut): 90-100 Punkte
2 (Gut): 81-89 Punkte
3 (Befriedigend): 71-80 Punkte
4 (Genügend): 60-70 Punkte
5 (Nicht genügend): 0-59 Punkte

Prüfungsstoff

Für die Proseminararbeit inhaltlich maßgebend sind die erarbeiteten Aspekte in den einzelnen Sitzungen, die allgemeine Literatur sowie die Eigenrecherche.

Literatur

Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen, übersetzt von Otto Apelt (Hamburg: 1998).

Hossenfelder, Malte, Antike Glückslehren. Quellen zur hellenistischen Ethik in deutscher Übersetzung (Stuttgart: 2013).

Keimpe, Algra (Hg.), The Cambridge History of Hellenistic philosophy (Cambridge: 1999).

Ottmann, Henning, Geschichte des politischen Denkens. Die Griechen. Von Platon bis zum Hellenismus, Band 1/2 (Stuttgart: 2001), Kap. XVII Politisches Denken im Hellenismus, S. 255-318.

Röd, Wolfgang (Hg.), Geschichte der Philosophie Band III: Hossenfelder, Malte, Die Philosophie der Antike 3: Stoa, Epikureismus und Skepsis (München: 1985).

Ueberweg, Friedrich (Bg.) / Flashar Hellmut (Hg.), Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Bd. 4/1: Die hellenistische Philosophie (Basel: 1994).

Ueberweg, Friedrich (Bg.) / Flashar Hellmut (Hg.), Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Bd. 4/2: Die hellenistische Philosophie (Basel: 1994).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 25.09.2024 20:06