Universität Wien

180040 SE Formale Wahrheitstheorien (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 13.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 20.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 10.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 17.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 24.04. 18:30 - 21:30 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 15.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 22.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 29.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 05.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 12.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 19.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 26.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Der Begriff der Wahrheit steht seit jeher im Zentrum der Philosophie. In diesem Seminar werden wir uns mit formalen Wahrheitstheorien und ihren philosophischen Implikationen beschäftigen. Formale Wahrheitstheorien bilden seit Alfred Tarskis berühmter Schrift “Über den Wahrheitsbegriff in den formalisierten Sprachen” von 1933 ein wichtiges und stetig wachsendes Forschungsgebiet an der Schnittstelle zwischen Philosophie und Logik. Was formale Wahrheitstheorien gegenüber traditionellen philosophischen Wahrheitstheorien (Korrespondenztheorien, Kohärenztheorien, etc.) auszeichnet, ist ihre Nähe zur formalen Logik und ihr Anspruch, präzise Theorien des Wahrheitsprädikats (“ist wahr”) für eine bestimmte Klasse von klar definierten, formalen Sprachen bereitzustellen. Nach Tarski ist diese Nähe nicht zufällig, da präzise, inhaltlich korrekte und zugleich konsistente Wahrheitstheorien für natürliche Sprachen aufgrund verschiedener Umsände nicht möglich seien. Einer davon betrifft die semantischen Paradoxien, insbesondere die Lügner‐Paradoxie; ein Problemkreis, der auch heute noch im Zentrum der Debatten um formale Wahrheitstheorien steht.
Im Seminar beschränken wir uns auf ausgewählte Kapitel aus dem umfangreichen Gebiet der formalen Wahrheitstheorien. Im ersten Abschnitt erarbeiten wir uns zunächst die technischen Grundlagen, die für die Beschäftigung mit formalen Wahrheitstheorien notwendig sind und besprechen dann die wichtigsten semantischen und axiomatischen Wahrheitstheorien sowie grundlegende Zusammenhänge zwischen diesen Theorien. Im zweiten Abschnitt widmen wir uns ausgewählten Problemen im Zusammenhang mit formalen Wahrheitstheorien. Die Schwerpunkte werden dabei auf zwei Problemkreisen liegen. Unter Berücksichtigung der im ersten Abschnitt erarbeiteten Inhalte beschäftigen wir uns zunächst mit deflationistischen Wahrheitstheorien und der Frage, was eigentlich der Zweck eines Wahrheitsprädikats ist. Zweitens beschäftigen wir uns mit der Frage, was eine gute formale Wahrheitstheorie mit Blick auf die semantischen Paradoxien leisten sollte bzw. leisten kann.

Ziele:
Die Hauptziele dieser LV sind, 1) den Studierenden ein grundlegendes Verständnis wichtiger formaler Wahrheitstheorien zu vermitteln und 2) sie in die Lage zu versetzen, deren Bedeutung für philosophische Fragstellungen in Bezug auf Wahrheit einzuordnen.

Methoden:
In den ersten beiden Dritteln der LV wird der LV‐Leiter mittels Vortrag das technische Rüstzeug bereitstellen, das für das Verständnis formaler Wahrheitstheorien notwendig ist. Zur Festigung des Verständnisses der präsentierten Inhalte wird es wöchentliche Übungsblätter geben, die in der jeweils nächsten Einheit gemeinsam besprochen wer‐ den. Im letzten Drittel der LV werden die Teilnehmenden Referate zu ausgewählten Fachartikeln halten, die sich mit spezifischen philosophischen Fragestellungen im Zusammenhang mit formalen Wahrheitstheorien beschäftigen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Übungsblätter
- Referat
- Seminararbeit (10‐15 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen:
- Anwesenheit (höchstens zwei Fehleinheiten)
- Mindestens 30 Prozent der Übungsbeispiele
- Referat
- Seminararbeit (10‐15 Seiten)

Beurteilungsmaßstab:
Die Gesamtnote ergibt sich im Verhältnis 3 : 3 : 4 aus den jeweiligen Noten auf die Übungsblätter, das Referat und die Seminararbeit. Die Note auf die Übungsblätter ergibt sich aus dem Prozentsatz p der gelösten Übungsbeispiele aufgrund folgender Festlegungen: 90 <= p ... 1; 80 <= p < 90 ... 2; 65<= p < 80 ... 3; 50 <= p < 65 ... 4; p < 50 ... 5

Prüfungsstoff

Literatur

Die in der LV verwendeten Folien werden den Studierenden im Moodle zur Verfügung gestellt. Die Folien folgen grob der Darstellung in

- Horsten, Leon, 2011. The Tarskian Turn. Deflationism and Axiomatic Truth. The MIT Press.

Hinweise zu ergänzender und weiterführender Literatur werden zu Beginn der LV bekannt gegeben.

Referatstexte:
- Burgess, John, 2011. “Kripke on Truth”, in Alan Berger (ed.), Saul Kripke, Cambridge University Press, 141‐ 159.
- Ketland, Jeffrey, 1999. “Deflationism and Tarski’s Paradise”, Mind 108 (429), 69‐94.
- Halbach, Volker, 2001. “How Innocent is Deflationism?”, Synthese 126 (1‐2), 167‐194.
- Herzberger, Hans G., 1982. “Naive Semantics and the Liar Paradox”, The Journal of Philosophy 79 (9), 479‐497.
- Priest, Graham, 1987. “Unstable Solutions to the Liar Paradox”, in Steven J. Bartlett and Peter Suber (eds.), Self-Reference. Reflections on Reflexivity, Kluwer Academic Publishers Group.
- Shapiro, Stewart, 1998. “Proof and Truth: Through Thick and Thin”, The Journal of Philosophy 95 (10), 493‐ 521.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 13.03.2024 12:46