Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180043 KU Leibniz liest Locke (2025S)

10.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Do 13.03. 15:00-18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 20.03. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 27.03. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 03.04. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 10.04. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 08.05. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 15.05. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 22.05. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 05.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 12.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Donnerstag 26.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) notiert, vermutlich bereits im Jahr 1695, parallel zu seiner Lektüre von John Lockes ESSAY OF HUMANE UNDERSTANDING: „Ich finde so viele Anzeichen einer ungewöhnlich tiefen Einsicht in dem, was Herr Locke uns über den menschlichen Verstand und die Erziehung dargeboten hat, und ich halte das Thema für so bedeutend, dass ich dachte, ich würde die Zeit, wenn ich sie einer so nützlichen Lektüre widme, gut anwenden, zumal ich selbst sehr viel darüber nachgedacht habe, was die Grundlagen unserer Erkenntnisse darstellt.“ – Das Ergebnis dieser Lektüre ist ein in Dialogform geschriebenes Buch, das erst posthum im Jahre 1765 durch Rudolf Erich Raspe veröffentlicht wurde. Es ist ein besonders interessantes Beispiel dafür, wie ein ,empiristischer‘ Standpunkt aus der Warte eines ,rationalistischen‘ Philosophen gelesen wird. Man sollte meinen, dass die unterschiedlichen Sichtweisen das Verständnis unmöglich machen, doch das ist nur zum Teil der Fall. – Leibniz, der zum Zeitpunkt seiner Niederschrift bereits ein weit ausgearbeitetes metaphysisches System entwickelt hatte, liefert in diesem Werk tiefschürfende Kritik an Lockes Ansichten zu Themen wie dem Personen-Begriff, dem freien Willen, dem Geist-Körper-Dualismus, notwendiger Wahrheiten und angeborener Ideen. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch keine bloße Polemik, sondern der Versuch, der Wahrheit einen Schritt näher zu kommen. Die NOUVEAUX ESSAIS SUR L’ENTENDEMENT HUMAIN sind neben seiner im Jahr 1710 erschienenen THÉODICÉE das zweite Hauptwerk von Leibniz, das uns helfen kann, zentrale Argumente seines Denkens nachzuvollziehen.

Master-Studierende werden mit zentralen Problemen der Metaphysik und Erkenntnistheorie von Leibniz konfrontiert und lernen selbstständige Fragen und Positionen zu diesen zu entwickeln. Die gemeinsame Vorbereitung auf das Schreiben eines konkreten Forschungsartikels ist eines der Lernziele dieses Kurses. Statt eines Artikels oder einer SE-Arbeit kulminiert die individuelle Forschung jedoch in einer Präsentation (bzw. einem Podcast).
Die regelmäßige Beschäftigung mit dem Primärtext anhand eines Lernjournals, das von allen Teilnehmer*innen geführt wird, bietet die Basis für habituelles Schreiben und den Ausgangspunkt unserer wöchentlichen Diskussionen.

Methode: Vorbereitende Lektüre ausgewählter Textpassagen aus den NOUVEAUX ESSAYS und Sekundärliteratur, gemeinsame wöchentliche Diskussionen im Hörsaal. Einübung in das gewohnheitsmäßige wissenschaftliche Schreiben.

WICHTIG: Es handelt sich bei dieser LV um einen Master-KU (= Kurs).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Anwesenheit in den Diskussionsrunden im Hs und ihre mündliche Mitarbeit bei diesen sind erforderlich. Die Leistungskontrolle erfolgt über die Bewertung Ihrer schriftlichen Teilleistungen und Ihrer mündlichen Mitarbeit (siehe unten).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für eine positive Note sind: Abgabe zweier kurzer Teilleistungen (Exzerpt/Kommentar) zu den vorgesehenen Deadlines im Semester, regelmäßiges Führen eines Lernjournals (wöchentliche Abgabe als PDF im Moodle) und ein Referat zu einem selbst gewählten Thema des Kurses. Ein Podcast (als Video- oder Audio-Podcast) ersetzt ein mündliches Referat im Hörsaal. Das Lerntagebuch ist von allen Teilnehmer:innen zu führen und bildet auch teilweise die Diskussionsgrundlage unserer Besprechungen.

Beurteilungsmaßstab:
Exzerpt und Kommentar können jeweils 7 Punkte erzielen. Das Lerntagebuch wird mit 36 Punkten bewertet. Ihr Referat erzielt 20 Punkte. Diese schriftlichen Teilleistungen fließen zu 70 % in die Semesternote ein, 30 % machen Ihre aktive Teilnahme an den Diskussionen aus.

Mit Ihrer Teilnahme an diesem KU stimmen Sie der Verwendung der Plagiats-Software Turnitin zu.

Prüfungsstoff

Da es sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung handelt, gibt es keine Abschlussprüfung. Die unter Literatur genannten Texte bilden die Grundlage unserer Arbeit, für die Sie – wie oben beschrieben – beurteilt werden.

Literatur

Die verwendeten Texte werden im Moodle zur Verfügung gestellt.

Leibniz, Gottfried Wilhelm (1996): Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. Übersetzt, mit Einleitung und Anmerkungen versehen von Ernst Cassirer. Hamburg: Felix Meiner Verlag (= Philosophische Bibliothek, Band 498).
Empfohlene Sekundärliteratur:
Antognazza, Maria Rosa (2009): Leibniz. An Intellectual Biography. Cambridge: Cambridge University Press.
Jolley, Nicholas (2005): Leibniz. London u. New York: Routledge.
Mercer, Christia (2001): Leibniz’s Metaphysics. Its Origins and Development. Cambridge: Cambridge University Press.
Poser, Hans (2016): Leibniz’ Philosophie. Über die Einheit von Metaphysik und Wissenschaft. Hg. von Wenchao Li. Hamburg: Felix Meiner Verlag.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 18.01.2025 18:45