180047 PS Die Kunstreligion der Griechen und ihr Niedergang im Urteil Hegels und Nietzsches (2015W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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- Anmeldung von Di 15.09.2015 15:00 bis Mo 28.09.2015 09:00
- Anmeldung von Mi 30.09.2015 15:00 bis Mo 05.10.2015 09:00
- Abmeldung bis Sa 31.10.2015 23:59
Details
max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 13.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 20.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 27.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 03.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 10.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 17.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 24.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 01.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 15.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 12.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 19.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Dienstag 26.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Das Nachdenken über die Ursprünge der Philosophie im antiken Griechenland - über die konkreten geschichtlichen Umstände, unter denen sie ins Leben trat - ist keiner modernen Philosophietradition ein solch dringliches Anliegen gewesen wie der deutschsprachigen. Insbesondere für Hegel und Nietzsche stellt es ein gemeinsames Anliegen dar, sich die Bedeutung einer bestimmten Tatsache begreiflich zu machen, die sich vielleicht in die Frage fassen ließe: Wie kommt es, dass jene Art zu denken und sich die Welt wie auch das Dasein darin begreiflich zu machen, die für das weitere Schicksal Europas schließlich bestimmend geworden ist, im geschichtlichen Moment des Niedergangs einer Kultur aufkam, in der dieses Geschäft bislang von der Kunst versehen worden war, die dazu aus den Quellen eines reichen und lebendigen religiösen Mythos schöpfte? Ein besonderes Spannungspotenzial, das sich der Absicht der Lehrveranstaltung nach in deren Rahmen fruchtbar machen lassen soll, besteht dabei darin, dass Hegel und Nietzsche in diesem gemeinsamen Interesse zu weitgehend entgegengesetzten Einschätzungen der Bedeutung jenes Geschehens gelangen, das gleichsam am Anfang der europäischen Metaphysikgeschichte liegt.Hegel sieht hier einen universellen Geist am Werk, der die Kunst zuletzt hinter sich lassen muss, weil er besagtes Werk erst in dem von allen Elementen einer noch unvermittelten Anschaulichkeit gereinigten Medium des Begriffs vollendet. Der Geist kommt an sein Ziel in einem durchgängigen, logischen Zusammenhang aller Bestimmungen des Denkens und des Seins, den er erst im absoluten Wissen seiner selbst erreicht. Da Hegel in der Ablöse der Kunstreligion durch die von Sokrates und Platon vorgeführte Art der Deutung des menschlichen Daseins ein vorausweisendes Moment dieses notwendigen Prozesses erblickt, der sein immanentes Ziel in dieser Selbstgewissheit des absoluten Geistes hat, erfährt diese Ablöse durch seine eigene, als Vollendungsgestalt sich darstellende Philosophie eine Bejahung und Bestätigung.Nietzsche liest dagegen den Niedergang jener in der attischen Tragödie gipfelnden Kultur, die Hegel in seinem Frühwerk unter dem Titel der "Kunstreligion" behandelt hatte, als Verfallsgeschichte. Der zuletzt noch von Hegel geteilte Optimismus, das Dasein und die Welt ließen sich durch das Denken begreiflich machen, wird nun als Symptom des in einer niedergehenden Kultur unter der Verkümmerung seiner Instinkte schwächer werdenden Lebens aufgefasst, das nur von einer Wiederbelebung der ästhetischen Deutung und Rechtfertigung des Daseins wieder in seine angestammten Herrschaftsrechte eingesetzt werden könne.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Lehrveranstaltung führt im Ausgang von dem von Hegel und Nietzsche geteilten philosophischen Interesse am Niedergang der griechischen Kunstreligion in das jeweilige Anliegen beider Denker ein, das sich in gewisser Weise als dem des jeweils anderen entgegengesetzt erweist. Durch die Auseinandersetzung mit zwei seiner bedeutendsten Vertreter und Opponenten soll zugleich die Grundlage für ein tieferes Verständnis sowohl der Spannung als auch der Spannweite dieses so sehr von der Rückbesinnung auf die Anfänge der Philosophie geprägten Denkens des neunzehnten Jahrhunderts geschaffen werden.
Prüfungsstoff
In der Lehrveranstaltung wird gemeinsam das Verständnis einiger der über das Thema Aufschluss gebenden Texte Hegels und Nietzsches erarbeitet. Darüber hinaus sollen aber auch Texte thematisiert werden, die in die Thematik einführen, indem sie ein Grundwissen und einen Überblick über die Entwicklung in der griechischen Kultur vom Mythos zur Philosophie vermitteln (Snell) – und ferner solche, die schon vor Hegel und auch nach Nietzsche das Verhältnis der Philosophie zu Dichtung und Mythos problematisierten (Hölderlin, Blumenberg).
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
M-10 Kunst, Kultur, Religion
PP § 57.3.2
PP § 57.3.2
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36