Universität Wien

180048 SE Stanley Cavell und der moralische Perfektionismus Emersons (2019S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Abwesenheit in der ersten Einheit resultiert in der Abmeldung vom Seminar. Sollten Sie daher aus irgendwelchen Gründen verhindert sein, schreiben Sie mir bitte rechtzeitig unter david.wagner@univie.ac.at

  • Donnerstag 14.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 21.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 28.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 04.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 11.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 02.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 09.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 16.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 23.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 06.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 13.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Donnerstag 27.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der amerikanische Philosoph Stanley Cavell (1926-2018) hat sich mehr als ein Vierteljahrhundert mit den Schriften des amerikanischen Transzendentalisten Ralph Waldo Emerson (1803-1882) beschäftigt und dessen Schriften wie einen Steinbruch verwendet, um weiterführende philosophische Gedanken zu entwickeln. Wir werden in diesem Seminar nicht nur die Ergebnisse dieses Denkens, sondern vor allem Cavells philosophische Methode untersuchen. Die sehr komplexen Essays, die Cavell unter dem Titel EMERSON’S TRANSCENDENTAL ETUDES (2003) gesammelt publizierte, ähneln in ihrem Aufbau manchmal Musikstücken — Etüden, wie sie Emersons Zeitgenosse Franz Liszt geschrieben hat, — sehen manchmal aber auch sehr nach Free Jazz aus. Lässt sich eine Denkbewegung in Sprache abbilden, ohne im Schreibprozess zu erstarren? – Der hässliche Begriff "moralischer Perfektionismus" umschreibt bei Cavell ein Kernelement des Philosophierens: die Kenntnis der eigenen Persönlichkeit. Schon Sokrates hatte gemeint, dass ein ungeprüftes Leben nicht lebenswert ist. Doch wie prüft man sein Leben? Wie erkennt man sich selbst? Cavell meint: im Dialog mit anderen. Es sind dies allerdings Gespräche besonderer Art, denn die Konversation, die Cavell anstrebt, ist der geglückte Sprechakt zweier Freunde oder (Lebens-)Partner, die sich im geistigen Austausch gegenseitig erziehen. Den Ausgangspunkt für solche Gespräche bildet meist eine Krise: Das Individuum nimmt wahr, dass es noch keine eigene Perspektive entwickelt hat, dass es gewissermaßen nur wiederholt und tut, was man zu denken und zu tun hat. Der Weg aus dieser Krise wird als gemeinsame Reise im freundschaftlichen Gespräch imaginiert, einer Reise, die den Horizont der Denk- und Handlungsmöglichkeiten erweitert. Freundschaft bedeutet allerdings nicht: fortwährende Zustimmung. Hier spielt die rationale Nichtübereinstimmung eine ganz entscheidende Rolle. Der Freundschafts-Aspekt der beiden Gesprächspartner drückt sich in dem – auch bei rationalen Differenzen – grundlegend bejahten Wunsch zur Gemeinschaft aus. — Im Zusammenhang mit diesem Seminar und der Lektüre von Texten Emersons und Cavells bedeutet Freundschaft, diesen oft schwierigen Texten eine wohlwollende Lesart zukommen zu lassen. Wir wollen gemeinsam versuchen, das Denken dieser beiden Philosophen, bei aller rationalen Nichtübereinstimmung, ernst zu nehmen.

Ziel des Seminars ist es, den Schreibprozess philosophischer Texte methodisch zu hinterfragen.
Methode: Gemeinsame Arbeit (schriftlich wie mündlich) an ausgewählten Texten Cavells und Emersons, Diskussionen und Hinführung zu einer Seminararbeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung. Neben der Anwesenheit und Mitarbeit zählen sowohl schriftliche/mündliche Teilleistungen als auch die abschließende Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Sehr gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung; nur wenige der Texte, die wir in diesem Semester lesen werden, sind in deutscher Übersetzung zugänglich.

40% der Beurteilung basiert auf fünf kurzen schriftlichen Arbeiten, 20% auf Mitarbeit und Anwesenheit, weitere 40% auf der abschließenden Seminararbeit. Ich lege besonderen Wert auf korrektes wissenschaftliches Arbeiten, Unterlagen hierzu werden in der ersten Einheit verteilt und sind auch im moodle zugänglich. Die Seminararbeit sollte 7500 Wörter nicht überschreiten. -- Die schriftlichen Teilleistungen (5 kurze Texte im Semester und eine Seminararbeit) sind Voraussetzung für eine positive Beurteilung.

Indem Sie sich zu diesem Seminar anmelden, akzeptieren Sie stillschweigend, dass alle Ihre schriftlichen Teilleistungen (inkl. der Seminararbeit) von der Plagiats-Software Turnitin durchsucht werden.

Prüfungsstoff

Literatur

Sekundärliteratur zum SE wird über moodle bereitgestellt. Unsere Primärtexte sind Emersons Essays und die Aufsatzsammlung von Stanley Cavell:

The Complete Works of Ralph Waldo Emerson: https://quod.lib.umich.edu/e/emerson/browse.html

Cavell, Stanley (2003): Emerson's Transcendental Etudes. Stanford: Stanford Univ. Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36