Universität Wien

180060 SE Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (2022S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die erste Einheit (07.03.) findet digital statt!

  • Montag 07.03. 18:30 - 20:00 Digital
  • Montag 14.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 21.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 28.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 04.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 25.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 02.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 09.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 16.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 23.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 30.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 13.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 20.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 27.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In dem Buch WITTGENSTEIN’S ENDURING ARGUMENTS schreibt der Philosoph Denis Paul: „As to the question of what studying Wittgenstein might do for current and future philosophers, and for the direction of their philosophy, my view is that they will find so many different ideas that it is impossible for us to predict which will be most useful to them. That is one reason why I want them to read as much of him as possible. He disliked the idea of a one-sided diet, and a one-sided Wittgenstein diet is as bad as any other kind.“ (Paul 2009, 290)

Dem zum Trotz werden wir uns in diesem Seminar hauptsächlich auf einen Text konzentrieren, nämlich auf Ludwig Wittgensteins wichtigstes Spätwerk, die PHILOSOPHISCHEN UNTERSUCHUNGEN. Wir werden auch hier nicht alles lesen, sondern setzen den Schwerpunkt auf die Paragrafen 1 bis 268. Wir werden uns gemeinsam fragen, wie eine kongruente Korrespondenztheorie der Wahrheit, – eine ,Abbildtheorie‘, – die Wittgenstein in seinem Frühwerk, dem TRACTATUS LOGICO-PHILOSOPHICUS ja noch vertreten hatte, nun von ihm selbst auf vielfältige Weise demontiert wird.

Referenztheorien sprachlicher Bedeutung, das Paradoxon der ostensiven Definition, das skeptische Problem des Regelfolgens, die ,Sprachspiele‘ (Wittgensteins Anti-Essentialismus) und das sogenannte ,Privatsprachenargument‘ werden uns in diesem Semester beschäftigen. Um Denis Pauls Aufforderung nachzukommen, doch mehr als nur bloß eine einseitige Wittgenstein-Diät zu konsumieren, werden wir all dies immer auch in Hinblick auf die Manuskripte tun, die bereits über den elektronischen Nachlass www.wittgensteinsource.org zugänglich sind, und die Entwicklung der PHILOSOPHISCHEN UNTERSUCHUNGEN abbilden: Ms 142 und Ms 166 sind hier besonders wertvoll.

Es ist äußerst spannend, nachzulesen, wie Wittgenstein arbeitet und seine Gedanken entwickelt. Um seine Technik der fortschreitenden Denkbewegungen und des Umordnens von Bemerkungen besser nachvollziehen zu können, bedienen wir uns im Lauf des Semesters eines ,Lerntagebuchs‘, in dem Ideen, Fragen und Leseerfahrungen der Seminarteilnehmer*innen gesammelt werden. Dieser Blog wird jedoch nicht nur privat geführt, sondern mit den SE-Teilnehmer*innen geteilt. Daraus ergeben sich (idealerweise) Diskussionen, die wir im Hörsaal (oder, wenn es die Pandemie nicht erlaubt) im Moodle führen. Denn neben der Lektüre Wittgensteins soll uns hier auch interessieren, worin denn die Arbeit des philosophischen Interpretierens besteht.

Methode: Vorbereitende Lektüre ausgewählter Textpassagen und Essays, gemeinsame wöchentliche Diskussionen im Hörsaal. Hinführung zum Schreiben einer SE-Arbeit.

WICHTIG: Dieses Seminar ist Teil des Studienschwerpunkts LUDWIG WITTGENSTEIN, kann aber auch ohne eine solche Schwerpunktsetzung besucht werden. Die schriftliche Seminararbeit entspricht im Format den Vorgaben, die für einen Vortrag beim Internationalen Wittgenstein Symposium in Kirchberg am Wechsel gelten: Umfang 2500 Wörter (inkl. Abstract und Literaturangaben), Vortragsdauer max. 30 Minuten. Studierende sind auch dazu angehalten, sich an die Formvorgaben für so eine Einreichung zu halten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme (höchstens 2 unentschuldigte Absenzen), rechtzeitige Abgabe von Kommentar/Exzerpt und Lerntagebuch jeweils zwei Tage vor der LV, mündliche Mitarbeit.
Texte werden zunächst von den Studierenden selbständig gelesen und kommentiert (1-2 Seiten pro Woche), um dann in der Gruppe gemeinsam diskutiert zu werden. Alle Zusatztexte werden über die Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt. Ich empfehle Ihnen, sich die Taschenbuchausgabe der PU (Suhrkamp, siehe unten bei LITERATUR) zu kaufen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Anwesenheit in den Diskussionsrunden im Hs und ihre mündliche Mitarbeit bei diesen sind erforderlich. Die Leistungskontrolle erfolgt über die Bewertung Ihrer schriftlichen Teilleistungen und ihrer mündlichen Mitarbeit. Mindestanforderung für eine positive Note sind: Abgabe zweier kurzer Teilleistungen (Exzerpt/Kommentar) zu den vorgesehenen Deadlines im Semester, regelmäßiges Führen eines Lerntagebuchs im Moodle und die Abgabe einer kurzen SE-Arbeit bis spätestens Ende September.
Ein Podcast (als Film- oder Radiopodcast) ersetzt Exzerpt u. Kommentar. Das Lerntagebuch ist von allen Teilnehmer*innen zu führen und bildet auch teilweise die Diskussionsgrundlage unserer Besprechungen.

Beurteilungsmaßstab:
Exzerpt und Kommentar können jeweils 5 Punkte erzielen. Das Lerntagebuch wird mit 40 Punkten bewertet. Die SE-Arbeit kann maximal 50 Punkte bekommen. Diese schriftlichen Teilleistungen fließen zu 70 % in die Semesternote ein, 30 % machen Ihre aktive Teilnahme an den Diskussionen aus.

Prüfungsstoff

Da es sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung handelt, gibt es keine Abschlussprüfung. Die unter Literatur genannten Texte bilden die Grundlage unserer Arbeit, für die Sie – wie oben beschrieben – beurteilt werden.

Literatur

Gebauer, Gunter (2009): Wittgensteins anthropologisches Denken. München: C.H. Beck.
Raatzsch, Richard (2003): Eigentlich Seltsames: Wittgensteins PHILOSOPHISCHE UNTERSUCHUNGEN. Band 1: Einleitung und Kommentar PU 1-64. Paderborn: Schöningh.
Stern, David G. (2004): Wittgenstein’s PHILOSOPHICAL INVESTIGATIONS. An introduction. Cambridge: Cambridge University Press.
Wittgenstein, Ludwig (1984): Tractatus logico philosophicus/Tagebücher 1914-1916/Philosophische Untersuchungen (= Werkausgabe Band 1). Frankfurt a. Main: Suhrkamp.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27