Universität Wien

180063 SE Castoriadis: Gesellschaft als imaginäre Institution (2011W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 04.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 11.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 18.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 25.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Samstag 05.11. 11:00 - 15:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 08.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 15.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 22.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 29.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Samstag 03.12. 11:00 - 15:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 06.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Dienstag 13.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der griechisch-französische Philosoph und Psychoanalytiker Cornelius Castoriadis, der für manche einer der wichtigsten politischen Theoretiker und Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts ist, hat in seinem Buch Gesellschaft als imaginäre Institution (1975) eine kritische Gesellschaftstheorie entworfen, die man in der Tradition einer weiter gedachten Kritischen Theorie (und damit auch in Aufnahme von und Kritik an Freud und Marx), aber auch der Phänomenologie von Merleau-Ponty situieren kann. Gesellschaft und Kultur werden in dieser Theorie zu einem Sinn- und Bedeutungszusammenhang, d. h. einer symbolischen Ordnung, die sich einer kreativen Praxis verdankt, bei der die Einbildungskraft/Imagination eine zentrale Rolle spielen. Gesellschaftliche Ordnungen werden so zum Resultat des Institutionalisierungsprozesses des Imaginären, das nicht einen Gegensatz zu Realität oder Rationalität bildet, sondern diesen innewohnt bzw. diese begründet. Im Seminar wird dabei vor allem das Buch Gesellschaft als imaginäre Institution behandelt und diskutiert werden (auch in Aufnahme von Sekundärliteratur wie z. B. Waldenfels und/oder anderen). Die Lehrveranstaltung versteht sich als Einführung in und Auseinandersetzung mit der Philosophie und vor allem der Gesellschaftstheorie von Castoriadis.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit (auch schriftlicher Diskussionsbeitrag) werden vorausgesetzt; Zeugniserwerb durch a) Referat (auch schriftlich auszuarbeiten) oder b) Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden.

Literatur

Primärliteratur:
Cornelius Castoriadis: Gesellschaft als imaginäre Institution. Entwurf einer politischen Philosophie, Suhrkamp, Frankfurt/M., 1990 (franz. 1975).

Weiterführende Sekundärliteratur:
Johann P. Arnason: Verständigungsformen und imaginäre Bedeutungen, in: ders., Praxis und Interpretation, Suhrkamp, Frankfurt/M., 1988; S. 187-309.
Johann P. Arnason: Kulturelle Horizonte und imaginäre Bedeutungen, in: Alice Pechriggl/Karl Reitter (Hg.), Die Institution des Imaginären. Zur Philosophie von Cornelius Castoriadis, Turia + Kant, Wien, 1991, S. 143-171.
Gerhard Gamm: Cornelius Castoriadis: Gesellschaft als imaginäre Institution (1975), in: ders./Andreas Hetzel/Markus Lilienthal: Interpretationen. Hauptwerke der Sozialphilosophie, Reclam, Stuttgart, 2001, S. 173-194.
Andreas Hetzel: Kultur als Imaginäres: Cornelius Castoriadis, in: ders., Zwischen Poiesis und Praxis. Elemente einer kritischen Theorie der Kultur, Königshausen & Neumann, Würzburg, 2001, S. 219-230.
Axel Honneth: Eine ontologische Rettung der Revolution. Zur Gesellschaftstheorie von Cornelius Castoriadis, Suhrkamp, Frankfurt/M., 1999, S. 144-164.
Hans Joas: Institutionalisierung als kreativer Prozeß. Zur politischen Philosophie von Cornelius Castoriadis, in: ders., Pragmatismus und Gesellschaftstheorie, Suhrkamp, Frankfurt/M., 1992, S. 146-170.
Peter Kiwitz: Cornelius Castoriadis, Gesellschaft als imaginäre Institution, in Philosophische Rundschau, 34, 1987, S. 194-203.
Alice Pechriggl: Der Einfall der Einbildung als ontologischer Aufbruch, in: dies./Karl Reitter (Hg.): Die Institution des Imaginären. Zur Philosophie von Cornelius Castoriadis, Turia + Kant, Wien, 1991, S. 81-102.
Yannis Stavrakakis: Antinomies of Creativity: Lacan and Castoriadis on Social Construction and the Political, in: ders., The Lacanian Left. Psychoanalysis, Theory, Politics, Edinburgh University Press, Edinburgh, 2007, S. 37-65.
Bernhard Waldenfels: Der Primat der Einbildungskraft. Zur Rolle des gesellschaftlichen Imaginären bei Cornelius Castoriadis, in: Alice Pechriggl/Karl Reitter (Hg.), Die Institution des Imaginären. Zur Philosophie von Cornelius Castoriadis, Turia + Kant, Wien, 1991, S. 55-80.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 6.3, § 4.2.2, PP 57.3.6

Letzte Änderung: Sa 10.09.2022 00:19