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180064 PS Die Soziale Tugendethik von Hermann Cohen (2019W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 11.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Freitag 25.10. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Freitag 08.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Freitag 22.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Freitag 06.12. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Freitag 17.01. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Freitag 31.01. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Der jüdische und sozialistische Denker Hermann Cohen (1842-1918) entwickelte in seinem 1904 erstmalig erschienenen Werk „Die Ethik des reinen Willens“ eine Tugendethik, die in der derzeitigen Forschungsliteratur nur wenig beachtet wird. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es Cohen unterlassen, eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage zu liefern, welche moralische Praxis seine erkenntniskritische Ethik fordere. Mit der Tugendethik will Cohen dieses Desideratum schließen und unterscheidet dabei sogenannte „politische Tugenden“ (Wahrheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit) von „Ehr- bzw. Liebestugenden“ (Bescheidenheit, Treue, Humanität), die sich gegenseitig ergänzen, und zur Bildung einer ethischen Gemeinschaft beitragen sollen.
Während Cohen in seinem Frühwerk „Kants Begründung der Ethik“ (1877) bereits die erkenntniskritische Grundlage seiner Ethik ausarbeitete und gegen eudämonistische Ethiken argumentierte, dass die Ethik im Sinne Kants universalistisch und als Teilgebiet der Erkenntnistheorie aufzufassen sei, ist seine Tugendethik darauf ausgelegt, die Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit zu überwinden. Cohen betrachtet die ethische Praxis als kritische Selbstarbeit und will seine Leserschaft davon überzeugen, den idealen Standpunkt als den wahren Standpunkt anzuerkennen. Ethik und Selbsterkenntnis treten dabei in ein enges Verhältnis, womit die "Ethik des reinen Willens" in die griechische Tradition eingereiht wird, die den Delphischen Orakelspruch „Erkenne dich selbst“ (Gnothi seauton) als leitendes Prinzip anerkennt.
In diesem Proseminar werden wir uns Cohens Tugendethik gemeinsam aneignen und kritisch reflektierten. Die Studierenden erhalten eine Einführung in die aktuelle historische und systematische Forschung zu Hermann Cohens Ethik und werden im Anschluss dazu aufgefordert, selbstständig und in Kleingruppen relevante Fragestellungen und Thesen zu entwickeln, die in schriftlicher Form abzugeben sind.

Ziele:
Die Studierenden lernen Lese- und Interpretationstechniken zur Bearbeitung eines philosophischen Textes kennen, die bei der selbstständigen Bearbeitung helfen sollen.

Methode:
Textabschnitte werden zu Hause gelesen und in den Einheiten gemeinsam diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Referatsgruppen: In jeder Einheit stellt eine Referatsgruppe ein Kapitel vor und leitet mit kritischen Fragen die Diskussion ein. Benotet wird der Rechercheaufwand, die Exaktheit der Darstellung, und die Reaktion auf auftauchende Fragen und Anmerkungen. (10%)

• Diskussion: Die Teilnahme an den Diskussionen wird schriftlich vermerkt. Jede/r Teilnehmer/in ist dazu angehalten, sich mind. 1 x/Einheit zu Wort zu melden. (10%)

• Schriftliche Kontrolle während des Semesters:
- Verfassen eines kurzen Artikels von ca. fünf Seiten gemeinsam mit den Referatspartnern zu dem jeweiligen Referatsthema. Der Artikel wird für alle Teilnehmer_innen auf Moodle zur Verfügung gestellt. (2000-3000 Wörter) (20%)
- Verfassen einer Rezension zu einem thematisch passenden und selbst recherchierten Artikels. Die Rezension wird allen Teilnehmer_innen auf Moodle zur Verfügung gestellt. (1000-2000 Wörter) (20%)

• Schriftliche Kontrolle am Ende des Semesters:
Kurze Seminararbeit (5000-6000 Wörter) unter Einbezug von mind. einem Werk der Sekundärliteratur. (40%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für eine positive Note sind folgende Kriterien erforderlich:
- Das Anwesenheitsminimum von 80% muss erfüllt sein.
- Die individuelle Mitarbeit am Gruppenreferat und -artikel muss ersichtlich sein.
- Alle schriftlichen Arbeiten müssen zeitgerecht abgegeben werden.*
- Keine der oben genannten Leistungen (Referat, Diskussion, schriftliche Kontrollen) darf negativ benotet sein.
*Bitte beachten Sie, dass dieses PS bereits unter dem Semester viel Arbeitsaufwand erfordert. Sollte es nicht möglich sein, den geforderten Arbeitsaufwand unter dem Semester aufzubringen, wird darum gebeten, ein zeitlich passenderes PS zu wählen bzw. das PS zu einem anderen Zeitpunkt zu absolvieren.

Prüfungsstoff

S. Leistungskontrolle

Literatur

Primärliteratur: Cohen, Hermann. Die Ethik Des Reinen Willens. Hg. von Helmut Holzhey. 6. Auflage Band 7. Werke. Hildesheim/Zürich/New York: Olms, 2002. (Die relevanten Ausschnitte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt)
Sekundärliteratur: wird im Seminar angegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20