Universität Wien

180064 SE Merleau-Ponty und Bourdieu: Phänomenologie und Soziologie des Leibes (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 19.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 09.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 16.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 23.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 07.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 14.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 21.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 28.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 04.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 11.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 18.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Dienstag 25.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Verkörperung des Subjekts und der Vernunft (Waldenfels) war im 20. Jahrhundert vor allem für französische Denker_innen ein zentrales Anliegen der Theorie. Im Gegensatz zu Traditionen, in der der Leib/Körper eine untergeordnete Rolle spielt, ist für französische Autor_innen wie z. B. Merleau-Ponty, Levinas, Foucault bis zu Bourdieu, Irigaray oder Nancy der Leib viel stärker an der Konstitution der Welt beteiligt. Leiblichkeit ist die Vermittlungsinstanz zwischen Ich und Welt. Über das leibliche Verhalten wird der Bezug zur Welt und zu anderen gestiftet. Auch gesellschaftliche Ordnungen werden in Praktiken einverleibt; Habitualisierungen bzw. leibliche Gewohnheiten sind daher als Verkörperung von Ordnungen zu denken.
In der Lehrveranstaltung soll auf der einen Seite Merleau-Pontys Phänomenologie des Leibes behandelt werden, der gezeigt hat, dass Subjekte als radikal verkörperte zu denken sind. Das leibliche Verhalten steht für ein Ich kann und ein Knowing how als Grundbezug zur Welt, und das Verhältnis von Leib und Welt kann nicht idealistisch im Sinne einer Bewusstseinsphilosophie noch biologistisch als Reiz-Reaktions-Verhältnis gedacht werden. Auf der anderen Seite werden Bourdieus soziologische Analysen zum Leib (Habitus) behandelt, der auf den Analysen von Merleau-Ponty aufbaut, und zur Diskussion gestellt - ein Ansatz, der verstärkt die Geschichtlichkeit und Gesellschaftlichkeit des Leibes herausarbeitet. Methodischer Ausgangspunkt ist dabei die These, dass es für eine kritische Theorie des Leibes/Körpers einerseits phänomenologischer Ansätze bedarf, die den Erfahrungsbezug und damit den Rückbezug auf Subjektivität betonen und den gelebten Leib beschreiben, andererseits aber auch Ansätze notwendig sind, die größere geschichtliche und gesellschaftliche Strukturen in den Blick bringen, wofür hier die Analysen von Bourdieu stehen.

Methoden: Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden.

Ziele: Einführung in und Auseinandersetzung mit Merleau-Pontys und Bourdieus Theorien der Leiblichkeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung (zwei Einheiten kann gefehlt werden)
- Referat (im Rahmen eines Gruppenreferats – auch schriftlich auszuarbeiten)
- Summaries/Diskussionsinputs
- Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung (zwei Einheiten kann gefehlt werden)
- Referat (im Rahmen eines Gruppenreferats – auch schriftlich auszuarbeiten)
- Summaries/Diskussionsinputs
- Seminararbeit
Mindestanforderungen für eine positive Beurteilung: regelmäßige Teilnahme (zwei Einheiten kann gefehlt werden), Referat (auch schriftlich auszuarbeiten), Summaries/Diskussionsinputs
Summaries/Diskussionsinputs: 15%, Referat: 25%, Seminararbeit: 60%

Prüfungsstoff

Da es ein Seminar ist, gibt es keine Abschlussprüfung.

Literatur

Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin, 1966.
Pierre Bourdieu: Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft, Frankfurt am Main, 1987.
Pierre Bourdieu: Meditationen. Zur Kritik der scholastischen Vernunft, Frankfurt am Main, 2001.
Pierre Bourdieu: Die männliche Herrschaft, Frankfurt am Main, 2005.
Bernhard Waldenfels: Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie der Leibes, Suhrkamp 2000.
Bernhard Waldenfels: Das Problem der Leiblichkeit bei Merleau-Ponty, in: ders., Der Spielraum des Verhaltens, Suhrkamp 1980, S. 29–54.
Iris Marion Young: Werfen wie ein Mädchen. Eine Phänomenologie weiblichen Körperverhaltens, weiblicher Motilität und Räumlichkeit, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 41, 1993, S. 707–725.

Die im Seminar zu lesende Literatur wird als PDF auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 09.04.2024 16:26