Universität Wien

180065 KU Nichts (2022S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

ACHTUNG!! Der Termin am 31.05.2022 kann leider nicht stattfinden!!

  • Dienstag 08.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 15.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 22.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 29.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 05.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 26.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 03.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 10.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 17.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 24.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 14.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 21.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 28.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Was darf man sich von einem Seminar erwarten, das den Titel "Nichts" trägt? Müsste die Beschreibung einer solchen Lehrveranstaltung konsequenterweise nicht einfach leer bleiben? Kann man über das Nichts als solches überhaupt sprechen? Sollte man dazu schweigen? Nur meint das Nichts nicht nichts. Die – interkulturelle – Geschichte der Philosophie hat hierzu keineswegs geschwiegen, sondern in all den verschiedenen Epistemologien und Ontologien das Nichts in seiner Nichtigkeit zu thematisieren versucht. So etwa Leibniz im Anschluss an seine berühmte Grundsatzfrage: "Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?" – eine Frage, welche auf je unterschiedliche Weise sowohl den Pessimismus Schopenhauers als auch den bejahenden Nihilismus seines Schülers Nietzsche beschäftigt hat. Spätestens mit dem Aufkommen der hermeneutischen Phänomenologie dürfte es hingegen deutlicher geworden sein, wieso das Nichts nicht oder nicht nur auf eine negierende Funktion innerhalb der Logik beschränkt werden kann. Es wird vielmehr als ein zwar abwesender bzw. gänzlich transparenter und doch als ontologisch wesentlicher Hinter- und Untergrund des Seins freigelegt. Das Nichts ermöglicht die Erscheinung des Seienden, demarkiert sie von Außen und hält sie zugleich in ihrem Innersten zusammen. Dies gilt nicht nur für das Erfahrbare, sondern gleichermaßen für den Erfahrenden: Das Nichts als Gewissheit des Todes (Heidegger), aber auch als unbewusster Todestrieb (Freud, Butler) konstituiere das menschliche Dasein als solches, das nur als radikal Endliches in seinen Bestrebungen sein könne, was es ist.

Mit der Freilegung des Nichts mitten im Zentrum einer erlebten Erfahrung wollen wir uns schließlich in der zweiten Hälfte des Seminars mit einer Auswahl an Texten in einen dezidiert inter- bzw. transkulturellen Diskurs begeben. Auseinandersetzen werden wir uns mit dem Daoismus des Zhuāngzǐ und Laozi, welche der Leere wie dem Dunkel den ontologischen Vorrang geben, und in der Aufhebung des Willens zur Herrschaft – als einem Handeln ohne zu Handeln (wúwéi) – die eigentliche Aufgabe des Politischen sehen. Die Präfiguration, wonach die Welt wie auch das denkend-handelnde Subjekt in all seinen (Selbst-)Auffassungen letztlich ohne Zentrum sei (suññatā), finden wir zumal prominent in der Anattā-Lehre des Pali-Kanon, welche später von Nāgārjuna weiterentwicklet wurde. Zumindest im Tiefschlaf, so hingegen Adi Śaṅkara in Anlehnungen an die Upaniṣaden soll doch auch ein unmittelbares Erleben dessen möglichn sein, was das absolut Negative sei, ein Sein ohne Sein (neti neti). Und schliesslich möchten wir uns mit Passagen aus dem Werk Patañjali's befassen, welche die Rückkehr und den Vollzug einer grundlegenden Nichtigkeit (nirodhaḥ-pariṇāma) als befreiende Erkenntnis ins Spiel bringt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Folgende Angaben entsprechen allgemeinen Kriterien. Sie dienen den Studierenden als Orientierung. Selbstverständlich soll die jeweilige individuelle Situation mitberücksichtigt werden. Bitte nutzen Sie hierfür die Gelegenheit einer Sprechstunde.

Anwesenheitspflicht:
Bei diesem Seminar handelt es sich um eine prüfungsimmante Lehrveranstaltung, d.h. es gilt die Anwesenheitspflicht.

Anforderungen:
Studium der aufgegebenen Texte, aktive Teilnahme, Teilnahme an einer Referatsgruppe und Seminararbeit.

Beurteilungsmaßstab:
Teilnahme an den Diskussionen (25%), Teilnahme an der Referatsgruppe (30%), Seminararbeit (45%)

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 19.06.2023 09:49