Universität Wien

180070 SE Formeln der Religion (2012W)

Teleologische Gottesbeweise nach Kant und Intelligent Design

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Montag 08.10. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 15.10. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 22.10. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 29.10. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 05.11. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 12.11. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 19.11. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 26.11. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 03.12. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 10.12. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 17.12. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 07.01. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 14.01. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 21.01. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Montag 28.01. 15:00 - 17:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung


Schon allein der Umstand, dass es nach Kant noch Gottesbeweise gibt, macht sie zu einem herausfordernden Thema der Philosophie. Im Seminar werden u.a. folgende Themen behandelt (wobei wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass es um logisch-methodische Analysen gehen wird, nicht um den Versuch einer Beantwortung der Frage, ob Gott existiert):

- William Paley und die Natürliche Theologie: Paley (1743-1805) ist heute primär für seine Uhrmacher-Analogie bekannt; die zentrale Figur seines informalen teleologischen Gottesbeweises im Spätwerk Natural Theology. Im historischen Kontext der Aufklärung fügt sich die durch Paley exemplifizierte Natürliche Theologie perfekt in das Ideal der neuen, empirisch-induktiv vorgehenden Wissenschaften ein, findet aber in einer (logisch nicht immer kohärenten) Kombination von deduktiven und induktiven Beweiselementen ihren Ausdruck.

- Der induktiv-probabilistische Ansatz Richard Swinburnes: In den modernen Neufassungen traditioneller Gottesbeweistypen durch Richard Swinburne soll nicht die Gewissheit, sondern nur eine hohe Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes durch sie garantiert werden. Methodisch nicht unumstritten ist dabei sein Rekurs auf eine spezielle Interpretation der sog. Bayesianistischen Bestätigungstheorie.

- Stephen Unwins exakte Berechnung der Wahrscheinlichkeit Gottes: Im Gegensatz zu Richard Swinburne, der "nie den Schmutz wirklicher Zahlen unter den Fingernägeln [hatte]" (Unwin), hat sich der Quantenphysiker Stephen Unwin an einer tatsächlichen Berechnung der Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes mithilfe des Bayes-Theorems versucht. Er zieht dazu nicht die klassischen Typen von Gottesbeweisen heran, sondern wählt als Evidenzbereiche die Existenz religiöser Erfahrungen und Wunder, die menschliche Fähigkeit, das moralisch Gute zu erkennen, sowie - als Gegenevidenz - die Existenz des Bösen; nach Berücksichtigung aller dieser Faktoren gelangt er zu einem Wahrscheinlichkeitsgrad der Existenz Gottes von exakt 67%. Jenen LeserInnen, die an seiner Einschätzung zweifeln, liefert er eine Anleitung zum Aufbau einer Excel-Tabelle, mit der eigene Berechnungen angestellt werden können.

- Kreationismus und Intelligent Design: Intelligent Design genießt in wissenschaftlichen Kreisen in Europa keinen guten Ruf. Man vermutet dahinter die obskuren Ideen religiöser Fundamentalisten, die Wissenschaft und Bildungssystem mit ihren reaktionären Welt- und Moralvorstellungen zu unterwandern versuchen. Doch auch wenn man ID keinen akademischen Status zubilligt, kann es aufschlussreich sein, die Argumentationsstrategien dieser Bewegung in einem Meta-Diskurs auf ihren logischen Gehalt und ihre wissenschaftstheoretischen Grundlagen hin zu durchleuchten. Wir werden uns mit dem Biochemiker Michael Behe sowie dem Mathematiker, Philosophen und Theologen William Dembski auf die Argumente zweier führender ID-Aktivisten konzentrieren.

- Kosmisches Fine-Tuning und Multiversen: Neuere kosmische Design-Argumente berufen sich auf die sogenannte Feinabstimmung der Naturkonstanten innerhalb unseres bekannten Universums, die als Voraussetzung für die Entstehung und Entwicklung belebter Organismen auf unserer Erde gilt. Eine naturalistische, den Schluss auf einen Schöpfergott vermeidende Alternative zu dieser Form der Beweisführung ist unter der Bezeichnung "Multiversen-Theorie" bekannt geworden.
Wir werden uns außerdem mit der Frage auseinandersetzen, auf welche Weise biologische und kosmische Design-Argumente interagieren oder sich vielmehr konterkarieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel


Anwesenheit und Beteiligung an der Diskussion
Referat
Seminararbeit (Work in progress)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Die Literatur wird über Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 10 und BA M 9, MA (neu:) M1, MA (alt:) M1, M3

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:21