Universität Wien

180071 KU Philosophie des Films (2022S)

Denken mit Hitchcock

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die erste Einheit (07.03.) findet digital im Moodle statt!

  • Montag 07.03. 20:15 - 21:45 Digital
  • Montag 14.03. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 21.03. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 28.03. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 04.04. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 25.04. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 02.05. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 09.05. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 16.05. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 23.05. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 30.05. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 13.06. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 20.06. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Montag 27.06. 20:15 - 21:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

„The most compelling use of objects in movies is to make characters’ thoughts and feelings visible. In a Hitchcock film, the viewers’ thoughts, aligned with a character’s, may tilt in a certain iniquitous direction. As they do so, a material sign emerges to focus them sharply, giving form and solidity to their otherwise ephemeral existence. The thoughts that most fascinate Hitchcock, […] are those that might turn out to be sins. […] As we absorb these thought-pictures, the most arresting may prick us or spread within us like an ink blot. They may lodge in us as our own thoughts, even if we began by ,borrowing‘ them, and we can potentially become ,guilty parties‘ in our means of pursuing and elaborating them.“ (Toles 2011, 539) schreibt George Toles in einem Aufsatz, in dem kleine, visuelle Details als Indizien für eine gerechtfertigte Interpretation – wir könnten auch sagen: für einen gerechtfertigten Verdacht – herangezogen werden.

In Alfred Hitchcocks Filmen, von denen wir in diesem Kurs (= KU) sechs ausführlicher behandeln werden, verwandeln sich Hypothesen in Verdachtsmomente. Die fiktionale Welt mit den in ihr (intentional) platzierten Hinweisen (clues) und unsere Versuche, diese Zeichen und Symbole korrekt zu deuten, erzeugen das ästhetische Spiel, in dem wir von Hitchcock immer wieder dazu verführt werden, unseren Zweifel am Gesehenen zu unterdrücken, um uns dem von ihm erzeugten Suspense hinzugeben. Indem Hitchcock uns vorgibt, was wir sehen/denken sollen, baut er seine Spannungssequenzen: Denn nicht selten wissen wir als Zuseher*innen mehr, als die Schlüsselfiguren seiner Filme.

Den Schwerpunkt dieses KU bilden Filme, in denen Verdacht/Vorurteil und Schuld/Unschuld thematisiert werden. Spricht man, wie Toles dies tut, von Denkbildern, so zitiert man bereits. Nämlich Deleuze. Und wenn man von betrachteten Welten spricht, ist man unweigerlich auch in Cavells Raum einer ,durch die Kamera gesehenen‘ Welt. Doch was heißt es, von ,Hichcocks Kamera‘ zu sprechen … ist das nicht bloß eine Metapher für eine bestimmte Erzählweise im Kino? Einen filmischen Stil? – Wir werden daher mit Texten von Edward Branigan und Victor Perkins auch darüber nachdenken, was eine fiktionale Film-Welt ausmacht und wessen Blick wir sehen, wenn wir einen Film betrachten.

ACHTUNG! – Die erste Einheit findet online im Moodle statt. Sie haben ab dem 7. März 2022 Zugriff auf den Moodle-Raum.
Wenn Sie Probleme haben, englische Texte zu lesen oder Filme in deren Originalfassung zu verstehen, wählen Sie bitte eine andere Lehrveranstaltung!

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Anwesenheit in den Diskussionsrunden im Hs und ihre mündliche Mitarbeit bei diesen sind erforderlich. Die Leistungskontrolle erfolgt über die Bewertung Ihrer schriftlichen Teilleistungen und ihrer mündlichen Mitarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung ist die Abgabe von sieben Teilleistungen, im Moodle als AUFGABE gekennzeichnet. Die Beurteilung des KU basiert auf diesen sieben kurzen schriftlichen Teilleistungen und Ihrer mündlichen Mitarbeit in den Einheiten. Die Anzahl der schriftlichen Teilleistungen – als ,Aufgabe‘ im Moodle betitelt – verringert sich auf vier, wenn Sie in diesem KU eine BA-Arbeit schreiben (da statt der Aufgaben dann ein Exposé und eine Erstfassung/Struktur der BA-Arbeit abzugeben sind). Ich lege besonderen Wert auf korrektes wissenschaftliches Arbeiten, Unterlagen hierzu werden in der ersten Einheit verteilt und sind auch im Moodle zugänglich.
Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie automatisch zu, dass Ihre schriftlichen Teilleistungen mittels Turnitin geprüft werden.
Sie können zweimal unentschuldigt fehlen.
Die Abschlussnote ergibt sich zu 70 % aus Ihren schriftlichen Teilleistungen, von denen jede einzelne maximal 5/5 Punkte bekommen kann. 30 % der Abschlussnote macht Ihre aktive Teilnahme an den Diskussionen aus. Es sind daher maximal 50 Punkte erreichbar, wenn Sie weniger als 20 Punkte erreichen oder nicht alle Mindestanforderungen erfüllen, werden Sie negativ beurteilt.

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente LV, daher keine Abschlussprüfung. Die unter Literatur genannten Texte und Laufbilder sind Grundlage Ihrer schriftlichen und mündlichen Überlegungen.

Literatur

Die Literatur zum KU wird im Moodle zur Verfügung gestellt.
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Behandelte Laufbilder:

The Lodger | The 39 Steps | Strangers on a Train | Shadow of a Doubt | Notorious | North by Northwest | Vertigo

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Relevante Texte, die in dieser Lehrveranstaltung diskutiert werden, sind:

Abel, Richard (1986): „Notorious: Perversion par Excellence“, in: Marshall Deutelbaum u. Leland Poague (Hg.): A Hitchcock Reader. Ames: Iowa State Univ. Press, 162-168.
Barr, Charles (2012): Vertigo. London: bfi.
Branigan, Edward (2006): Projecting a Camera. Language-Games in Film Theory. New York u. London: Routledge.
Cavell, Stanley (1981): „North by Northwest“, in: Critical Inquiry 7(4), 761-776.
Deleuze, Gilles (1989): „Die Krise des Aktionsbildes“, in: Ders.: Das Bewegungs-Bild: Kino 1. Frankfurt a. Main: Suhrkamp, 264-288.
Perkins, Victor (2020): „Where is the World? The Horizon of Events in Movie Fiction“ [2005], in: V.F. Perkins on Movies. Collected Shorter Film Criticism. Hg. von Douglas Pye. Detroit: Wayne State Univ. Press, 270-300.
Pippin, Robert B. (2017): The Philosophical Hitchcock. VERTIGO and the Anxieties of Unknowingness. Chicago u. London: University of Chicago Press.
Rohmer, Eric; Chabrol, Claude (2013): „Figur und Zahl: STRANGERS ON A TRAIN (1951)“, in: Dies.: Hitchcock. Berlin: Alexander Verlag, 163-170.
Toles, George (2011): „Occasions of Sin: The Forgotten Cigarette Lighter and Other Moral Accidents in Hitchcock“, in: Thomas Leitch u. Leland Poague (Hg.): A Companion to Hitchcock. Malden et al.: Wiley-Blackwell, 529-552.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27