Universität Wien

180073 UE Rhetorik und Argumentationstheorie für das Lehramt (2018W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Zusammenfassung

1 Posselt , Moodle
2 Lindner , Moodle

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
An/Abmeldeinformationen sind bei der jeweiligen Gruppe verfügbar.

Gruppen

Gruppe 1

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 08.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 15.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 22.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 29.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 05.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 12.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 19.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 26.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 03.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 10.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 07.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 14.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 21.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Montag 28.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Argumentationstheorie ist eine relativ junge Disziplin der Philosophie. Sie beschäftigt sich, allgemein gesagt, mit der Frage, welche Argumentationsformen geeignet sind, einen Standpunkt auf korrekte und überzeugende Weise zu begründen, ohne dabei in Widersprüche oder Argumentationsfehler zu geraten. Ihre historischen Wurzeln hat die Argumentationstheorie in der Rhetorik, die von Aristoteles erstmals wissenschaftlich begründet und mit der Logik (Dialektik) auf eine Stufe gestellt wird. Während jedoch die Logik auf universal gültige und streng formalisierbare Schlussformen abzielt, gilt die Rhetorik als eine Kunst, eine Entscheidung oder einen Konsens in all jenen Fragen herbeizuführen, die nicht mit zwingender Beweisführung entschieden werden können.
Was ist aber überhaupt ein gutes, ein plausibles, stichhaltiges oder überzeugendes Argument? Welche Gründe können angeführt werden, um Argumente zu stützen oder zu schwächen? Wie identifiziert man Fehlschlüsse und Scheinargumente in Texten und Diskussionen? Wie macht man die typischen Muster und unausgesprochen Voraussetzungen von Argumentationen explizit? Was sind die Besonderheiten und die Grundmuster philosophischen Argumentierens? Und wer oder was bestimmt überhaupt, welche Argumente innerhalb spezifischer diskursiver und disziplinärer Felder Anspruch auf Geltung erheben dürfen und welche nicht?
Diese Fragen sollen in der Lehrveranstaltung anhand zahlreicher Beispiele expliziert und die eigenen Fähigkeiten zur Analyse und Anwendung philosophischen Argumentierens praktisch eingeübt werden.

Methode: Einführung in die Thematik durch den LV-Leiter, Übungen, gem. Analyse von Argumenten am Beispiel philosophischer Primärtexte, Diskussion.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Der erfolgreiche Abschluss der LV "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten" wird vorausgesetzt.
1. regelmäßige und aktive Teilnahme
2. eigenständige Vorbereitung der Primärtexte
3. Kurzpapers (rhetorisch-argumentative Textanalyse)
4. Zwischentest & Abschlussprüfung

Mit der Anmeldung zu dieser Lehrveranstaltung stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen im moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

mind. 50% positive Teilleistungen auf Kurzpapers SOWIE Zwischen- und Abschlusstest

Prüfungsstoff

Philosophie und Rhetorik: Geschichte und System der Rhetorik, Philosophie und Literatur
Grundlagen der Argumentationstheorie: Struktur und Funktion von Argumenten, log. und rhet. Argumentationsschemata, Toulmin-Schema, formale und informale Fehlschlüsse
Argumentieren in der Philosophie: Ethik und Argumentation, sprachkritische Argumente, Selbstanwendungsargumente, transzendentale Argumente, Gedankenexperimente, diskursanalytische und dekonstruktive Argumentationsstrategien

Literatur

Die philosophischen Primärtexte werden als Reader (erhältlich im Facultas-NIG-Shop erhältlich) zur Verfügung gestellt.

Zur Einführung:
Tetens, Holm: Philosophisches Argumentieren. München: Beck 2004.
Posselt, Gerald; Hetzel, Andreas (2017): »Rhetorisches Philosophieren«, in: Hetzel, Andreas; Posselt, Gerald (Hg.): Handbuch Rhetorik und Philosophie. Berlin/Boston: de Gruyter 2017, 1-19.

Weiterführend:
Posselt, Gerald / Flatscher, Matthias (2018): Sprachphilosophie: Eine Einführung. Unter Mitarbeit von Sergej Seitz. 2., aktual. Aufl. Wien: facultas 2018.

Gruppe 2

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 08.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 15.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 22.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 29.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 05.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 12.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 19.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 26.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 03.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 10.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 07.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 14.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 21.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 28.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Argument nimmt in der Philosophie eine Doppelfunktion ein. Es ist gleichzeitig Werkzeug, aber auch Grundbaustein der Philosophie selbst.
Die Lehrveranstaltung soll daher in die grundlegenden Techniken und Strategien des Argumentierens einführen, aufschlüsseln, was ein gutes Argument ausmacht und beleuchten, in welche argumentativen Fallen und Widersprüche man tappen kann, sowie man diese vermeidet. Gerade weil es beim philosophischen Argumentieren - anders als in der formalen Logik - um mehr geht als um formal gültige Schlüsse, muss man als Philosophin oder Philosoph ein Geschick und Gespür für die strategische Platzierung und die gekonnte Auswahl von plausiblen Argumenten, sowie für die überzeugende Komposition dieser entwickeln.
Hierfür werden wir uns zunächst mit grundlegenden formalen und informellen Schlüssen beschäftigen und diese in wichtigen Argumenten der Philosophiegeschichte nachvollziehen. Aufbauend auf der Unterscheidung von direkten und indirekten Beweisen können im Anschluss weitere Argumentationsmuster wie Deduktion, Abduktion und Induktion, samt deren Einschränkungen, Gültigkeitsbereichen und möglichen Fehlschlüssen erarbeitet werden. Nach dieser Propädeutik werden wir uns mit fortgeschritteneren Mustern wie modalen und transzendentalen Argumenten, sowie den argumentativen Strategien und Techniken wie Gedankenexperimenten, Analogien, Paradoxien, Selbstanwendung und Antinomien beschäftigen. Einblicke in das Argumentieren in der Ethik und politischen Theorie, in die Diskursanalyse und Dekonstruktion, sowie in das sprachkritische Argumentieren werden das Seminar abrunden.
Besonderes Augenmerk soll beim Erarbeiten der Muster und Techniken auf die dialektische Verfassung des Argumentierens gelegt werden und so der Umgang mit den Argumenten anderer Philosophen praktisch geschult, sowie die Fähigkeit zur Konstruktion eigener Argumentationen entwickelt werden.
Diese Muster und Fähigkeiten wollen wir uns gemeinsam an bedeutenden Argumenten der Philosophiegeschichte erarbeiten, indem wir sie zusammen analysieren, auf ihre Struktur hin untersuchen und Strategien für oder gegen sie konzipieren.

Nach Besuch dieser Lehrveranstaltung sollen Studierende die Grundlagen der Argumentationstheorie beherrschen und dadurch in der Lage sein, philosophische Argumente zu analysieren und so zu verstehen, zu bewerten und zu kritisieren, zu konstruieren und damit zu schaffen, sowie sie plausibel und überzeugend darzustellen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Prüfung besteht aus zwei Hausübungen, einer kleinen Zwischenprüfung und einer Abschlussprüfung.

Die Hausübungen werden im Laufe des Semesters gegeben und gehen zu jeweils 15% (also insgesamt 30%) in die Note ein.
Die Zwischenprüfung wird in der 9. Einheit stattfinden und geht zu 20% in die Note ein.
Die Abschlussprüfung findet in der letzten Einheit statt und geht zu 50% in die Note ein.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung für eine positive Beurteilung ist das Erreichen von mind. 50% auf die Gesamtleistung

Prüfungsstoff

Der Inhalt der Hausübungen, der Zwischenprüfung und der Abschlussprüfung wird sich an den oben genannten Argumentationsmustern orientieren und die Lektüre der Seminarliteratur voraussetzen.

Literatur

Tetens, Holm: Philosophisches Argumentieren. München: Beck 2004.

Bruce, Michael: Die 100 wichtigsten philosophischen Argumente. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2012.

Weitere Texte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 08.07.2023 00:17