180087 VO-L Welche Natur lassen Naturwissenschaften uns erkennen? (2019S)
Konzepte von Natur zwischen wissenschaftlichem Selbstverständnis, philosophischer Kritik und außereuropäischen Perspektiven
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Details
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
- Montag 24.06.2019 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 24.06.2019 20:15 - 21:30 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 07.10.2019 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Montag 02.12.2019 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Montag 20.01.2020 11:30 - 13:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 11.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 18.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 25.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 01.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 08.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 29.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 06.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 13.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 20.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 27.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 03.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
- Montag 17.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 Hauptgebäude Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Prüfung am Ende des Semesters (siehe Prüfungsstoff)
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Positive Absolvierung der Prüfung
Prüfungsstoff
Prinzipiell ist der Prüfungsstoff der vorgetragene Inhalt der Vorlesung.
Auf Moodle ist eine Liste von prüfungsrelevanten Texten zu finden – die Prüfungsfragen werden sich hauptsächlich auf Inhalte dieser Texte beziehen.
Auf Moodle ist eine Liste von prüfungsrelevanten Texten zu finden – die Prüfungsfragen werden sich hauptsächlich auf Inhalte dieser Texte beziehen.
Literatur
Die verwendete Literatur wird noch vervollständigt und ergänzt (siehe auch Moodle).
Arendt, Hannah: Vita Activa oder vom tätigen Leben. München: Piper 1992.
Böhme, Gernot: Was ist Natur? Charaktere der Natur aus der Sicht der modernen Naturwissenschaft. Chemie in unserer Zeit, August 1990, Vol.24(4), pp.166-175.
Hampe, Michael: Tunguska oder Das Ende der Natur. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2014.
Hampe, Michael: Eine kleine Geschichte des Naturgesetzbegriffs. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2007.
Husserl, Edmund: Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Hamburg: Meiner Verlag 1996.
Lyre, Holger: Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“ gestern und heute, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie. 54, 2006, S. 1-16 Abrufbar im Internet. URL: http://www.lyre.de/Lyre-DZPhil2006.pdf
Needham, Joseph: Wissenschaft und Zivilisation in China. Band 1 der von Colin A. Ronan bearbeiteten Ausgabe. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1988.
Poser, Hans: Wissenschaftstheorie. Eine philosophische Einführung. Stuttgart: Reclam 2001.
Spaemann, Robert: „Natur“., in: Ders.: Philosophische Essays. Erweiterte Ausgabe. Stuttgart: Reclam 1994.
Weinberg, Steven: Der Traum von der Einheit des Universums. München: Bertelsmann 1993.
Whitehead, Alfred North: The Concept of Nature. Cambridge: Cambridge University Press 1971.
Arendt, Hannah: Vita Activa oder vom tätigen Leben. München: Piper 1992.
Böhme, Gernot: Was ist Natur? Charaktere der Natur aus der Sicht der modernen Naturwissenschaft. Chemie in unserer Zeit, August 1990, Vol.24(4), pp.166-175.
Hampe, Michael: Tunguska oder Das Ende der Natur. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2014.
Hampe, Michael: Eine kleine Geschichte des Naturgesetzbegriffs. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2007.
Husserl, Edmund: Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Hamburg: Meiner Verlag 1996.
Lyre, Holger: Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“ gestern und heute, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie. 54, 2006, S. 1-16 Abrufbar im Internet. URL: http://www.lyre.de/Lyre-DZPhil2006.pdf
Needham, Joseph: Wissenschaft und Zivilisation in China. Band 1 der von Colin A. Ronan bearbeiteten Ausgabe. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1988.
Poser, Hans: Wissenschaftstheorie. Eine philosophische Einführung. Stuttgart: Reclam 2001.
Spaemann, Robert: „Natur“., in: Ders.: Philosophische Essays. Erweiterte Ausgabe. Stuttgart: Reclam 1994.
Weinberg, Steven: Der Traum von der Einheit des Universums. München: Bertelsmann 1993.
Whitehead, Alfred North: The Concept of Nature. Cambridge: Cambridge University Press 1971.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:21
Doch um was für eine Art von Fortschritt handelt es sich dabei? Ist der von Stephen Weinberg proklamierte Fortschritt ein tatsächlicher Fortschritt in der Erkenntnis der Natur (der Physis)?
Ist die Natur wirklich dasjenige, das von „Naturgesetzen beherrscht“ wird? In welcher Beziehung können komplexe theoretische Konstrukte, die dann mit technischen Experiment-Konstruktionen bestätigt werden sollen, so etwas wie Natur beschreiben?
Oder spricht nicht vielmehr dafür, „dass Naturgesetze in Experimentalsystemen gefunden werden, die auf menschliche Handlungen zurückgehen“ (Hampe 2007).Was unterscheidet dann das Natürliche vom Konstruierten und vom Kultivierten? Welche Charakteristika weisen wissenschaftliche Erkenntnisse auf, und wann und warum können wir behaupten, dass es sich dabei um Erkenntnisse über die Natur handelt? Die Kritik, dass technische Konstruktionen - auch die technischen Konstruktionen eines Experimentalaufbaues - den Blick auf die Natur verstellen können, ist nicht neu. Edmund Husserl spricht in diesem Zusammenhang von verschiedenen Erkenntniseinstellungen bei der Betrachtung der Natur. Für Robert Spaemann ist der Naturbegriff eine „abhängige Variable“ die uns Orientierung geben kann. „Sein Bedeutungsgehalt variiert mit dem Selbstverständnis menschlicher Praxis, und zwar paradoxerweise gerade deshalb, weil Natur das von dieser Praxis nicht frei Gesetzte, sondern das ihr notwendig Vorauszusetzende meint.“ (Spaemann 1994)Im Kontrast zu den westlichen naturwissenschaftlichen Konzepten werden in der Lehrveranstaltung auch wissenschaftliche Natur-Konzepte außereuropäischer Gesellschaften betrachtet. Ausgangspunkt ist dabei auch die Frage Joseph Needhams: „Warum die moderne Wissenschaft mit ihrer Mathematisierung der Hypothesen über die Natur, mit all ihren Auswirkungen auf die fortschrittliche Technologie, ihren kometenhaften Aufstieg seit der Zeit Galileos nur im Westen hat nehmen können, sich jedoch nicht in der Form in der chinesischen, indischen oder islamischen Zivilisation entwickelte.“Die Antwort könnte mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Auffassungen von Natur zusammenhängen, von einer Verlagerung von einem auf Erfahrung basierenden Weg technologischer Erfindungen zu einem experiment-basierenden Innovationsprozess.
Demnach wären unsere Auffassungen und Begriffe über die Natur (wie immer die gestaltet sein mögen) von fundamentaler Bedeutung für unserer eigenes Selbstverständnis und vor allem für gesellschaftliche, technische und kulturelle Entwicklungen.Ziel der LV: Einen Einblick in die Prinzipien des neuzeitlich-abendländischen naturwissenschaftlichen Denkens zu bekommen - auch im Kontrast zu außereuropäischen Kontexten.