Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180090 SE Subalternes Sprechen (2016S)

Gayatri Chakravorty Spivak und Edward Said

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 10.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 17.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 07.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 14.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 21.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 28.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 12.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 19.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 02.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 09.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 16.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 23.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Donnerstag 30.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wer sind die Subalternen? Die Subalternen sind scheinbar ohne verbindende Eigenschaften, aber dennoch Gruppe. Es braucht nicht die gemeinsame Sprache. Es gibt kein Klassenbewusstsein. Die Subalternen finden ihr Fundament im Kampf um ein würdiges Leben, in der Sorge um Kinder oder Vertraute. Philosophie kann vordergründig nicht direkt dieses Streben nach Gerechtigkeit unterstützen. Philosophie kann allerdings versuchen allgemeine Formulierungen für das Tun dieser oder aller Menschen zu finden, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. An diesem Ort wird Philosophie politisch.
Gayatri Chakravorty Spivak: Argument ist, dass gesprochen werden kann und darf, im besten Fall. Die Annahme jedoch, dass freies Tun und Meinungsäußerung bereits erlauben aktiv auf gegebene Umstände einzuwirken, ist ein Missverständnis. Die Formen der Artikulation finden ihre Verarbeitung in den Strukturen herrschender Maschinen der Wissensproduktion, der Verdeutlichung. Öffentlich wird nicht das tatsächlich Formulierte, öffentlich werden Übersetzungen, die es erlauben unerwünschten Protest, in passendes Sprechen umzubauen.
Edward Said: In seinem Text, Götter die keine sind, stellt Said die Frage nach den Orten des Sprechens. Intellektuelle dürfen nirgendwo zuhause sein, so Said. Sie müssen Suchende sein. Als ins politische Leben Involvierte müssen Intellektuelle Sensibilität für Aktuelles zeigen. Intellektuell sein bedeutet die Allgemeinheit des Denkens anzuzweifeln, mitunter.
Zweitens, es zeichnet Denkende aus, Leben und Theorie in Übereinstimmung zu bringen, so Said. Leichter ist dieses, wenn die Fundamente des Lebens, wie Nahrung und Wohnen gesichert sind. Es wird damit zur Aufgabe der begünstigten DenkerInnen sich nicht im Bekannten auszuruhen, Aufgabe wird das Erlernen immer neuer Arten des Verständnisses, des Sprechens. Zur Aufgabe wird die Offenheit für unkonventionell Formuliertes. Der Versuch soll sein, entsprechende Übersetzungen anzufertigen.
Ausgehend von Antonio Gramsci, Chantal Mouffe und Ernesto Laclau, wird das
Seminar sich zu Gayatri Chakravorty Spivak und Edward Said durcharbeiten, um die Frage
nach dem Politischen in der Philosophie zu stellen. Mit Achille Mbembe wird fraglich inwieweit Subalternität gegenwärtig bereits ein alle Lebensstrukturen betreffendes Phänomen ist.
Das Seminar möchte Alain Badious Begriff der Philosophie aufnehmen und diskutieren. Vier Elemente der Philosophie werden genannt: Revolte, Logik, Allgemeinheit, Wette
Einführungen durch die Lehrveranstaltungsleiterin, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden
Eine Auseinandersetzung mit der Stellung des Philosophierens in einer von Ungerechtigkeit geprägten Welt, die allgemeine Darstellungen oft fraglich werden lässt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme wird vorausgesetzt. Zeugniserwerb durch schriftliche Textkommentare, 40 Prozent der Note und entweder ein Referat, auch schriftlich und umfangsmäßig auszuarbeiten, oder eine Seminararbeit, zu 60 Prozent der Note.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Badiou, Alain. Die gegenwärtige Welt und das Begehren der Philosophie. In Politik der
Wahrheit, 7 bis 35. Wien: Turia und Kant, 1996.
Balibar, Étienne. Sind wir Bürger Europas? Politische Integration, soziale Ausgrenzung und
die Zukunft des Nationalen. Hamburg: Edition HIS Verlagsges. mbH., 2003.
Fanon, Frantz. Schwarze Haut, weiße Masken, suhrkamp taschenbuch 1186. Frankfurt am
Main: Suhrkamp, 1980.
Mbembe, Achille. Kritik der schwarzen Vernunft. Berlin: Suhrkamp Verlag, 2014.
Mouffe, Chantal und Ernesto Laclau. Hegemony and Socialist Strategy: Towards a Radical
Democratic Politics. Wien: Passagen Verlag, 1991.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 8.1

Letzte Änderung: Sa 10.09.2022 00:19