Universität Wien

180099 VO Recht und Sprache (Agamben, Foucalt, Vesting) (2012W)

Philosophische Lektüren des Juridischen in der Gegenwart

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Aufgrund der »offiziellen Prüfungswoche« am Beginn des Semesters beginnt die VO diesmal erst am Freitag, 12.10.2012
Nähere Infos zur Lehrveranstaltung auf der VO-Homepage: www.peter-zeillinger.at

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 12.10. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 19.10. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 09.11. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 16.11. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 23.11. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 30.11. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 07.12. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 14.12. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 11.01. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 18.01. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Freitag 25.01. 08:30 - 10:00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Zeitgenössische Philosophen setzen sich zunehmend mit dem Bereich des Überindividuellen, der Grundlegung von Gemeinschaft und damit dem Politischen und Juridischen auseinander. Ausgangspunkt sind dabei vielfach nicht mehr die klassisch-neuzeitlichen (Vernunft-)Konzepte des Sozialen und des damit verbundenen Politik-Verständnisses, sondern Beobachtungen an sprachlichen Strukturen und Eigenheiten früher Rechtsordnungen und Regeln des Zusammenlebens. Woher kommt überhaupt die Struktur des Rechts? Welche Voraussetzungen im Selbstverständnis von Menschen und Gemeinschaften bilden die Grundlagen und die Kriterien der Ausbildung von rechtlichen Strukturen? Es ist wohl kein Zufall, wenn gerade zeitgenössische Philosophen auch die Vorgeschichte unserer Kultur in den Blick nehmen, um die Grundlagen gegenwärtiger Fragen im Bereich von Politik, Recht und Gerechtigkeit zu erhellen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündliche Prüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der LV ist es, mit Hilfe der Lektüre zeitgenössischer AutorInnen aus dem Grenzgebiet von Philosophie und Recht (insbesondere Giorgio Agamben, Michel Foucault, Thomas Vesting, aber auch anderen) den Bereich des Juridischen phänomenologisch-empirisch in den Blick zu bekommen. Aus dieser – nah an konkreten geschichtlichen Phänomenen gewonnenen – Darstellung heraus sollen Strukturen und Konsequenzen für das Verständnis von Recht und Gemeinschaft in der Gegenwart gewonnen werden, sowie »Kriterien« für ein entsprechendes politisches Handeln gerade im Bereich von Recht und Gemeinschaft.

Prüfungsstoff

Anhand von Text-Lektüren und zusammenfassenden Darstellungen geschichtlicher Prozesse wird die VO insbesondere drei zeitgenössische Autoren aufgreifen, die sich intensiv mit der »Erhellung« der Grundlagen des Juridischen beschäftigen. Zunächst wird es darum gehen, Giorgio Agambens breit angelegtes und noch nicht abgeschlossenes »Homo sacer«-Projekt zu verfolgen, in dem anhand von zahlreichen juridischen, politischen und ethischen »Randphänomenen« der abendländischen Kulturgeschichte eine Grundstruktur der Ordnungen des Zusammenlebens sichtbar wird, die bisher in den seltensten Fällen ausdrücklich reflektiert wurde. Als Vorläufer dieser philosophischen »Archäologie« des Juridischen werden auch die erst jüngst ins Deutsche übersetzten Vorlesungen des späten Michel Foucault zusammenfassend in den Blick zu nehmen sein. Aufgrund seines frühen Todes sind die Konsequenzen dieser letzten Vorlesungen noch kaum systematisch aufgearbeitet. Zumindest ein Ansatz dazu soll in dieser Lehrveranstaltung erarbeitet werden. Der Frankfurter Rechtsphilosoph Thomas Vesting hat zudem 2011 mit seinen beiden Werken »Medien des Rechts: Sprache bzw. Schrift« einen Zugang zum Verständnis des Rechts vorgelegt, der einen weiten Bogen von den vorgeschichtlichen Kulturen bis zu den medialen Veränderungen des Rechts in der Gegenwart spannt. Auch dieser Zugang setzt sich ausdrücklich mit den Ergebnissen und Konsequenzen jener zeitgenössischen Philosophietradition auseinander, der auch Agamben und Foucault angehören …

Literatur

Materialblätter mit ausführlichen Literaturangaben, sowie ein Handapparat mit der in der VO verwendeten Literatur wird für LV-TeilnehmerInnen online zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 6.4

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36