Universität Wien

180099 VO-L Wissenschaftsphilosophie des Alterns (2022S)

Philosophische Aspekte der Alternsforschung

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
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Sprache: Deutsch

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Diese LV findet online statt. Sie können sich jede Woche zu dem Termin im Livestream dazuschalten, um mitzudiskutieren und Fragen zu stellen. Außerdem werden die VO-L-Einheiten aufgezeichnet.

  • Dienstag 08.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 15.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 22.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 29.03. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 05.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 26.04. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 03.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 10.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 17.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 24.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 31.05. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 14.06. 11:30 - 13:00 Digital
  • Dienstag 21.06. 11:30 - 13:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wenn nicht gerade eine Pandemie zuschlägt, leben Menschen in den letzten Jahrzehnten immer länger. Doch was heißt es eigentlich genau, älter zu werden? Altern alle Organismen notwendigerweise? Wodurch können wir die Lebensspanne beeinflussen? Was sagen aktuelle biologische Theorien über das Altern? Neben den sozialen Auswirkungen einer „alternden Gesellschaft“ gibt es eine Reihe wissenschaftsphilosophischer Aspekte der biologischen Alternsforschung oder Gerontologie. Die Unterscheidung zwischen chronologischem und biologischem Alter wirft Fragen darüber auf, wie wir Alter überhaupt messen und definieren können. Handelt es sich beim Altern um eine Krankheit? Dazu gibt es eine ganze Menge von Theorien, die bisher noch kaum wissenschaftsphilosophisch beleuchtet worden sind. Innerhalb der Philosophie der Biologie hat die Alternsforschung insgesamt bisher noch relativ wenig Aufmerksamkeit bekommen – das ändert sich aber nun langsam. In dieser Vorlesung, begleitet von der Lektüre aktueller Fachliteratur, beschäftigen wir uns mit den wissenschaftsphilosophischen Aspekten der biologischen Alternsforschung.
Etliche „klassische“ wissenschaftstheoretische Probleme scheinen in der Alternsforschung besonders bedeutsam – aber bisher noch wenig diskutiert. Da wären zum Beispiel die Vielzahl an Theorien zu den Ursachen und Mechanismen des Alterns, deren Relationen zueinander, deren unterschiedliche explanatorische Ziele und Methoden. Verschiedene Definitionen und Messgrößen von Alter kommen zum Einsatz, mit unterschiedlichen theoretischen und praktischen Konsequenzen. Die Demarkation von Wissenschaft und Pseudo-Wissenschaft scheint besonders relevant angesichts großspuriger Versprechungen nach langem Leben, die teils wissenschaftlich fundiert sind, oftmals aber quacksalberischer Unfug sind, der sich lediglich wissenschaftlicher Konzepte und Sprache bedient.
Eine Wissenschaftsphilosophie außerhalb des sprichwörtlichen „Elfenbeinturms“ kann hier einerseits Einsichten in ein spannendes Forschungsgebiet der Biologie liefern, sowie auch unmittelbar auf Methoden und Interpretation biologischer Forschung Einfluss nehmen, indem u.a. konzeptionelle Werkzeuge und Analyse zur Anwendung kommen. Darum soll es in dieser Lehrveranstaltung gehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung zu den Themen, die im Laufe des Kurses behandelt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Teilnahme an diesem Kurs soll mit den zentralen wissenschaftsphilosophischen Themen der biologischen Alternsforschung vertraut machen. Zusätzlich zu den einführenden Fragen und Texten, sollten TeilnehmerInnen auch in der Lage sein, Fachpublikationen aus diesem neuen Bereich der Wissenschaftsphilosophie lesen zu können und kritisch zu diskutieren.
Beurteilungsmaßstab für die schriftliche Prüfung (insgesamt 100 Punkte, für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte erforderlich.):
1 (sehr gut): 100-90 Punkte
2 (gut): 89-81 Punkte
3 (befriedigend): 80-71 Punkte
4 (genügend): 70-60 Punkte
5 (nicht genügend): 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Einführung in die Geschichte und Philosophie der Alternsforschung; Definitionen von „Alter“ und „Altern“; ist Altern eine Krankheit?; biologische Theorien, Hypothesen und wissenschaftliche Methoden; „hallmarks of aging“; Wissenschaft vs. Pseudo-Wissenschaft; wie misst man biologisches Alter?; biologische Uhren; „life span“ vs. „health span“; Kausalität und Ursachen; Altern und Evolution; sind lebensverlängernde Maßnahmen und „human enhancement“ möglich und wünschenswert?; Altern und Krebs; bioethische Fragen und gesellschaftliche Auswirkungen; offene wissenschaftsphilosophische Probleme und Perspektiven.

Literatur

- Lemoine, M. Defining aging. Biology & Philosophy 35: 46 (2020). https://doi.org/10.1007/s10539-020-09765-z
- López-Otín, C. et al. The hallmarks of aging, Cell 153(6): 1194-1217 (2013) https://doi.org/10.1016/j.cell.2013.05.039.
- Blasimme, A. et al. Rethinking ageing: introduction, History and Philosophy of the Life Sciences 43: 95 (2021) https://doi.org/10.1007/s40656-021-00446-y
- Zusätzliche Artikel werden in der Vorlesung und auf Moodle bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27