Universität Wien

180099 VO-L On the Heart of Indian Philosophies and The concept of the Heart in Indian Philosophies (2023W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

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Details

Sprache: Englisch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 10.10. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 17.10. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 24.10. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 31.10. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 07.11. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 14.11. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 21.11. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 28.11. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 05.12. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 12.12. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 09.01. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 16.01. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1
Dienstag 23.01. 18:30 - 20:00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Ziel dieser Vorlesung besteht darin, Ihnen philosophische Konzeptionen des Herzens aus dem indischen Kulturkreis vorzustellen. Das Herz bezeichnet im Kontext indischer Philosophien weniger ein Organ innerhalb des menschlichen Organismus, als ein weltweiter Raum, den alle Dinge bewohnen können. Wie es die Schöpfungshymne im ältesten Veda, dem Ṛgveda sagt, reicht der Herzraum von den ozeanischen Tiefen des Unbewussten bis in die lichten Höhen des Übermenschlichen. Kraft dieser unermesslichen Weite vermag der Herzraum die äußersten Enden der Welt so miteinander zu verbinden, dass in ihm die Gegensätze ihre Unversöhnlichkeit verlieren. Sein (sat) & Nichtsein (asat), das Anwesende und das Abwesende, soziale Unterschiede und Gender-Differenzen werden durch die queere Praxis des Herzens zu regionalen Unterscheidungen, die in der allversammelnden Weite des Herzens ihren Sinn und ihre Bedeutung verlieren. Es wurde daher gesagt (Ṛgveda X.129), dass die vedischen Poeten und Seher erst durch die intensive Erforschung ihrer Herzen jene Flüsse der Klarheit freilegen konnten, die es ihnen erlaubte, die gnostische Ebene (vijñānamayakośa) einzusehen, nach der ihre Herzen solange gestrebt hatten.

Was aber hat Wahrheit (ṛtam) mit dem Herzen (hṛdaya) zu tun?
Ist das Herz ein Erkenntnisorgan?
Ist es eingehüllt in das, was indische Philosophien Erkenntnishülle nannten (vijñānamayakośa)?
Und wenn es einen eigenen Bezug zur Wahrheit haben sollte, welche Wahrheit(en) vermag das Herz einzusehen? Und wie unterscheidet sich diese Einsicht von anderen Formen der Einsicht?
Etwa von den Einsichten des mentalen Denkens (manomayakośa), der Vitalkräfte (prāṇamayakośa) oder unserer Physis (annamayakośa)?
Warum sprechen asiatische Philosophien vom Herz & vom Verstand oft gerade so, als würden sie beide im Grunde ein gemeinschaftliches Gefüge bilden, das zusammengehört (Heart-mind)?
Und warum vermag das Herz nach asiatischer Lehre nicht nur Gegenwärtiges und Vergangenes, sondern auch Zukünftiges zu empfinden?

Fragen über Fragen, die im Rahmen dieser Vorlesung auf die Frage hinauslaufen, zu klären, was es heißt, mit dem Herzen zu denken (sahṛdaya), sprich herzlich zu denken. Es ist bezeichnend, dass dieses Wort vor allem in der indischen Ästhetik auftaucht. Die Bühne wird im Kontext indischer Philosophien oft als Herzraum beschrieben, in dem sich ein pulsierendes Gefüge zwischen den Künstler:innen und dem Publikum auftut, das beide Seiten auf vibrierende Art und Weise empfindungsmäßig miteinander verbindet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

4 schriftliche Prüfungstermine:

1. Prüfungstermin: DI 30.01.2024 18.30-20.00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1 (Bestätigt)
2. Prüfungstermin: MO 04.03.2024 18.30-20.00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien (Bestätigt)
3. Prüfungstermin: Zweite Aprilhälfte 2024
4. Prüfungstermin: Ende Juni 2024

Bei den schriftlichen Prüfungen darf keine KI, kein Smartphone und kein Computer verwendet werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bei den schriftlichen Prüfungen werden 4 Hauptfragen mit Unterfragen gestellt (max. 40 Punkte): 0-20 Punkte = Nicht Genügend. 21-25 Punkte = Genügend. 26-30 = Befriedigend. 31-35 = Gut. 36-40 Sehr gut. Bei der schriftlichen Prüfung müssen > 50% der Punkte erreicht werden, um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen.

Prüfungstermine:
1. Prüfungstermin: DI 30.01.2024 18.30-20.00 BIG-Hörsaal Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 1 Hof 1 (Bestätigt)
2. Prüfungstermin: MO 04.03.2024 18.30-20.00 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien (Bestätigt)
3. Prüfungstermin: Zweite Aprilhälfte 2024
4. Prüfungstermin: Ende Juni 2024

Prüfungsstoff

Prüfungsrelevant sind nur jene Texte, die im Laufe des Semesters vom Lehrveranstaltungsleiter ausdrücklich besprochen werden und daher Teil der Power-Point-Folien sind, die im Laufe des Semesters auf Moodle für Sie bereit gestellt werden.

Literatur

Obligatory Literature:
Sri Aurobindo Ghose (1998): The Secret of the Veda, VOLUME 15, THE COMPLETE WORKS OF SRI AUROBINDO, Sri Aurobindo Ashram Trust. Pondycherry.
Sri Aurobindo Ghose (1999): The Synthesis of Yoga, VOLUMES 23 and 24, THE COMPLETE WORKS OF SRI AUROBINDO, Sri Aurobindo Ashram Trust. Pondycherry.
Lakshmanjoo, Swami (2000): Kashmir Shaivism: The Secret Supreme. Lakshmanjoo Academy.
Skora, Kerry Martin (2007): The Pulsating Heart and Its Divine Sense Energies: Body and Touch in Abhinavagupta's Trika. In: Numen , 2007, Vol. 54, No. 4, Religion through the Senses (2007), Leiden/ Bosten: Brill. pp. 420-458.
Muller-Ortega, Paul Eduardo (1989): The Triadic Heart of Siva. Kaula Tantricism of Abhinavagupta in the Non-Dual Shaivism of Kashmir. New York: State University of New York Press.

Non-Obligatory Literature:
Bäumer, Bettina (ed.) (1988): Kalātattvakośa. A Lexicon of Fundamental Concepts of the Indian Arts. Indira Gandhi National Centre for the Arts. New Delhi: Shri Jainendra Press.
Bäumer, Bettina (2016): Die flüssige Natur ästhetischer Erfahrung. Polylog 35, pp. 89–95.
Barad, Karen (2007): Meeting the Universe Halfway - Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning. Durham & London: Duke University Press.
Bryant, Edwin F. (2009): The Yoga Sūtras of Patañjali. New York: North Point Press.
Banerji, Debashish, (ed.) (2020): Integral Yoga Psychology: Metaphysics & Transformation as Taught by Sri Aurobindo. Twin Lakes: Lotus Press. https://doi.org/10.1007/s42240-021-00091-5
Gonda, Jan (1977): A History of Indian Literature. Vol. 2, fasc. 1, Medieval Religious Literature in Sanskrit. Wiesbaden: Otto Harrassowitz.
Heeds, Peter (2006): Sri Aurobindo and Hinduism. Pondicherry: Sri Aurobindo Ashram Archives and Research Library.
Maas, Philipp (2006): “Samādhipāda: Das erste Kapitel des Pātañjalayogaśāstra zum ersten Mal kritisch ediert. = The First Chapter of the Pātañjalayogaśāstra for the First Time Critically Edited. Aachen: Shaker Verlag.
Maharaj, Ayon (2018): Infinite Paths to Infinite Reality. Oxford: Oxford University Press.
Ortez, Javier (1989): A Hermeneutics of Symbolic ("Spatial") terms (Sunya, Akaia, Kha, Vyoman) and the Relationship with the "Centre" ("Heart" Hrdaya) in the Sivaism of Kashmir. Varanasi: Banaras Hindu University
White, David Gordon (1991): Tantra in Practice. Princeton Readings in Religions. Princeton: Princeton University Press.
White, David Gordon (2009): Yogic Rays: The Self-Externalization of the Yogi in Ritual,Narrative and Philosophy. Paragrana 18. DOI: https://doi.org/10.1524/para.2009.0005
White, David Gordon (2014): The Yoga Sutra of Patanjali: A Biography (Lives of Great Religious Books, Band 43). Princeton: Princeton University Press.
Wolfers, Alex (2017): The Making of an Avatar: Reading Sri Aurobindo Ghose (1872–1950) Religions of South Asia 11, nos 2-3. pp. 274 -341. DOI: https://doi.org/10.1558/rosa.37030

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 06.03.2024 09:46