Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180104 VO-L Feministische Moralphilosophie im Kontext der Gender-/Queer-Studies (2015S)

Eine Einführung

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 19.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 26.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 16.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 23.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 30.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 07.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 21.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 28.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 11.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 18.06. 13:15 - 16:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 25.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Lehrveranstaltungsinhalt:
Nina Degele weist darauf hin, dass den Gender-/Queer-Studies ein Ethikkonzept fehle (Degele, GenderQueerStudies. Paderborn 2008, S. 42). Diese Diagnose wird in der Lehrveranstaltung aufgegriffen, um schrittweise klassische feministische Ethik-Konzeptionen wie zB. Gilligan und den daran anschließenden Diskurs, Sarah Lucia Hoaglands Konzept einer lesbischen Ethik bis hin zu Theorien queerer Ethik von Gudrun Perko und Judith Butlers Ethik-Theorie zu beleuchten. Der philosophische Zugang wird der sein, zu fragen: Was meinen wir mit dem Begriff Moral bzw. Ethik , wenn wir in den Gender-/Queer-Studies diese Begriffe verwenden? Worin besteht die Aufgabe philosophischer Ethik, was ist das Anliegen einer Moralphilosophie im Kontext der Gender-Forschung? Lange Zeit beherrschte die Kontroverse Fürsorglichkeitsethik versus Gerechtigkeitsethik die Debatte im Zusammenhang mit feministischer Ethik. Kritik an Universalismus-Theorien forderte von einer plausiblen Ethik-Theorie im Kontext der Geschlechterforschung Kontextsensibilität, Beziehungsorientiertheit und Berücksichtigung der Gefühlskomponente; universalistischen Ethik-Theorien wurde ein Defizit in allen drei Hinsichten diagnostiziert. Diese Debatten liefen auch vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen den Konzeptionen von Differenzfeminismus und Gleichheitsfeminismus und dies gilt es philosophisch zu beleuchten vor der Folie der Geschlechterforschung. Ebenso wird Judith Butlers Arbeit Kritik der ethischen Gewalt einer eingehenden Lektüre unterzogen. Feministische Ethik befasst sich mit dem Problem der Geschlechterhierarchie und der Diskriminierung von Frauen auf Grund ihrer Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht, aber auch mit intersektionalen Verflechtungen von Rassismus, Heterosexismus, Klassismus, etc. In queeren Ethik-Konzeptionen kommt die Diskriminierung von Menschen, die nicht der Heteronorm entsprechen, zur Sprache: Ausgangspunkt ist hier die Lebenswirklichkeit von Menschen, die hinsichtlich der Geschlechtlichkeit auf Grund heteronormativer Raster mit Ausgrenzung, Gewalt und Verfolgung konfrontiert sind.
Der erste Teil der Lehrveranstaltung wird darin bestehen, die Argumente der oben angeführten Theorien herauszuschälen. In einem zweiten Teil der Lehrveranstaltung werden diese Argumente geprüft anhand eines klassischen moralphilosophischen Konzepts und zwar wird der Frage nachgegangen: Könnte eine Relektüre Kants bzw. ein Aufgreifen kantischer Motive (Begriffe wie Person, Autonomie, Handlung, Freiheit, Diversität, Freundschaft, Liebe zentrale Motive aus der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Tugendlehre Kants) für moralphilosophische Fragen im Kontext der Gender-/Queer-Studies (Heteronormativität, Gender-Identity, Beziehungsformen, Diskriminierungserfahrungen auf Grund sexueller Orientierung, und auf Grund von Trans- und Intersexualität) heute sinnvoll sein? Konkrete Probleme wie Geschlechterdiskriminierung auf dem Arbeitsplatz, Reproduktionstechnologie, Abtreibung, Pornographie, Prostitution werden zur Sprache kommen.
Kant hat unermüdlich auf Krisenphänomene seiner Zeit hingewiesen. Wie weit sind seine Differenzierungen auch für eine zeitgenössische Moralkonzeption im Rahmen der Geschlechterforschung hilfreich?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

schriftliche Prüfung, vier Termine

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Lehrveranstaltung soll die Studierenden einführen in moralphilosophische Argumentationen und sie befähigen, komplexe moralphilosophische Problemstellungen im Zusammenhang mit Geschlechterforschung heraus zu arbeiten, um Krisenphänomene unserer Zeit kritisch zu reflektieren.

Prüfungsstoff

Die Lehrveranstaltung richtet sich an Bachelor-Studierende und bietet eine grundlegende Hinführung zu moralphilosophischen Frage- und Problemstellungen im Kontext der Gender-Studies.
Didaktik: Vortrag mit viel Diskussionsmöglichkeit

Literatur

prüfungsrelevante Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 13, PP 57.3.4, PP 57.3.6

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36