Universität Wien

180110 LPS Adornos "Studien zum autoritären Charakter" (2020W)

für Lehramt und MA Ethik

5.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 08.10. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 15.10. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 22.10. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 29.10. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 05.11. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 12.11. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 19.11. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 26.11. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 03.12. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 10.12. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 17.12. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 07.01. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 14.01. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 21.01. 11:30 - 14:00 Digital
  • Donnerstag 28.01. 11:30 - 14:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die einleitenden Sätze der Studien zum autoritären Charakter lauten: „Die Untersuchungen, über die hier berichtet wird, waren an der Hypothese orientiert, daß die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überzeugungen eines Individuums häufig ein umfassendes und kohärentes, gleich durch eine ‚Mentalität‘ oder einen ‚Geist‘ zusammengehaltenes Denkmuster bilden, und daß dieses Denkmuster Ausdruck verborgener Züge der individuellen Charakterstruktur ist. Im Mittelpunkt des Interesses stand das potentiell faschistische Individuum, ein Individuum, dessen Struktur es besonders empfänglich für antidemokratische Propaganda macht“ (S. 1).

Mit ihren Studien zum autoritären Charakter aus dem Jahr 1950 ergründen Theordor W. Adorno und seine empirischen Forscherkolleg*innen Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson und R. Nevitt Sanford, ob und inwiefern es ein potentiell faschistisches Individuum gibt, wie dessen antidemokratisches Denken zustande kommt und welche Kräfte dieses Denken strukturieren. Hierfür wurde eine großflächige psychologisch-empirische Studie durchgeführt und die Faschismus (F)-Skala zur Erhebung der autoritären Persönlichkeit entwickelt. Adorno interpretiert die empirischen Ergebnisse aus philosophischer Perspektive und stellt sie in Zusammenhang mit Vorurteilen, Politik, Wirtschaft und Religion.

Im Seminar soll nicht nur ein grundlegendes Verständnis dieses interdisziplinären Werks erarbeitet, sondern allgemein die Möglichkeiten und Grenzen einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Philosophie und Psychologie ausgelotet werden. Zudem werden wir prüfen, ob und wieweit die Studien auch etwas über unsere Zeit zu sagen haben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Anwesenheit und aktive Teilnahme an den Diskussionen im Seminar. Sie dürfen dreimal unentschuldigt fehlen.

2. Lektürereflexionen für jede Einheit. Die Reflexionen sollten in etwa eine Seite Umfang besitzen und spätestens am Montag um 23:55 Uhr vor der nächsten Einheit auf Moodle hochladen werden. In den Reflexionen soll der zu lesende Textabschnitt diskutiert werden. Sie sollen keine reine Darstellung oder Zusammenfassung des jeweiligen Textabschnitts sein, sondern ein Kommentar. Mit anderen Worten: Es sollen Thesen und Argumente des entsprechenden Textabschnitts analysiert, hinterfragt, kritisiert werden. Sie bilden die Grundlage für die Moderation der Einheit.

3. Moderation: In jeder Einheit übernehmen jeweils zwei bis drei Personen die Moderation der Einheit. Deren Hauptaufgabe besteht darin, die für die jeweilige Einheit verfassten Lektürereflexionen zusammenzufassen und in eine gegliederte Form zu bringen. Hierfür sollten die häufigsten und inhaltlich relevantesten Punkte herausgearbeitet werden. Das Ziel ist eine klar strukturierte Moderation und darauf aufbauend eine fruchtbare Diskussion über den jeweiligen Textabschnitt.
Die ModeratorInnen müssen für ihre moderierte Seminarsitzung keine Lektürereflexion verfassen.

4. Eine schriftliche Abschlussarbeit mit 4 Seiten Umfang (ohne Deckblatt, Inhalts- und Literaturverzeichnis). Die schriftliche Arbeit soll wissenschaftlichen Anforderungen entsprechen. Deadline ist der 18.2.2021.
Kompensationsleistung. Wenn zu viele TeilnehmerInnen vorhanden sind, können nicht alle Personen eine Moderation übernehmen. Wenn keine Moderation durchgeführt wird, muss eine Abschlussarbeit mit 8 Seiten Umfang (ohne Deckblatt, Inhalts- und Literaturverzeichnis) geschrieben werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mit Ausnahme der Mitarbeit müssen alle Leistungsanforderungen erfüllt werden.

Die Note setzt sich aus den Teilleistungen wie folgt zusammen:
- Mitarbeit: 10%
- Lektürereflexionen: 30%
- Moderation: 30%
- Abschlussarbeit: 30%

Prüfungsstoff

Literatur

Primärliteratur: Adorno, Theodor W.: Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt: Suhrkamp 2017.

Weitere Sekundärliteratur wird im Seminar und auf Moodle bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18