Universität Wien

180111 LPS Kierkegaard: Die Krankheit zum Tode (2022W)

5.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 13.10. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 20.10. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 27.10. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 03.11. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 10.11. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 17.11. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 24.11. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 01.12. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 15.12. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 12.01. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 19.01. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 26.01. 11:00 - 13:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die 1849 unter dem Pseudonym Anti-Climacus veröffentliche „erbauliche“ Schrift Die Krankheit zum Tode (KT) ist Kierkegaards Analyse der Dialektik des Begriffs bzw. des (christlich gefassten) Problems der Verzweiflung. In einer textnahen Lektüre wollen wir uns den verschiedenen Formen der Verzweiflung unter der Perspektive des Verhältnisses von Selbst und Bewusstsein annähern: als der Verkennung des Selbst („verzweifelt sich nicht bewusst sein ein Selbst zu haben“), als Verdrängung des Selbst („verzweifelt nicht man selbst sein wollen“), als dessen Erzwingung („verzweifelt man selbst sein wollen“). Die Studierenden sollen nach Abschluss des Seminars in der Lage sein, die Gedankenlinien des Textes rekonstruieren und unter Einbeziehung von Sekundärliteratur kritisch diskutieren zu können.

Vorrangiges Ziel des Seminars ist es, in einer textnahen Auseinandersetzung mit Kierkegaards Buch Die Krankheit zum Tode (KT) zu einem Verständnis der verschiedenen Aspekte des Begriffes Verzweiflung zu gelangen sowie Grundzüge des Kierkegaardschen Denkens (Hegelkritik, Ironie, das Paradoxe, das Erbauliche, indirekte Autorschaft etc.) in ihren jeweiligen Zusammenhängen verstehen und wiedergeben zu lernen. Die Studierenden sollen dabei in die Lage gesetzt werden, Kierkegaards auf das Christentum hin gedachte Lehren auf ihre gemeinmenschliche Relevanz oder Gültigkeit zu befragen. Begleitend zur Lektüre der KT gilt es ein Werk der Sekundärliteratur (Welsche 2003, Ringleben 1995, Theunissen 1993) oder weitere Werke Kierkegaards (Gesichtspunkt, Begriff Angst) zu lesen, die im Zuge der abzugebenden Lektürekommentare sowie während des Abschlussgespräches rezipiert werden können.

Nach einer Einleitung in die Voraussetzungen (Hegel, Sokrates) und Motive (Gesichtspunkt für meine Wirksamkeit als Schriftsteller, Unwissenschaftliche Nachschrift) der Philosophie Kierkegaards dient das Seminar der textnahen Aufbereitung und Diskussion der Krankheit zum Tode (KT).
Bis auf die ersten drei/vier Einheiten liegt das Seminargeschehen weitestgehend in den Händen der Teilnehmenden. Jede Einheit wird die Gelegenheit für 2–3 Referate (mit einem zeitlichen Rahmen von etwa 15+30 Minuten) bieten, bei denen die jeweils zugewiesenen Textabschnitte nachvollziehbar aufbereitet und die anschließende Diskussion (mit Einbindung aller Teilnehmenden) gestaltet werden soll. Um eine sachlich ergiebige und nahe am Text bleibende Diskussion zu gewährleisten, sind die je nicht referierenden Kolleg/innen aufgefordert, vorab (Frist jeweils Mittwoch, 17:00) Lektürekommentare (reflektierende Zusammenfassung des Ausschnitts und erörterte/motivierte Fragen daran) hochzuladen, die ebenso wie der Basistext (KT) in das Seminar mitzubringen und gegebenenfalls wiederzugeben sind. Vorab gilt es zudem 2–3 Lektürekommentare Ihrer Kolleg/innen zu lesen und online zu kommentieren.
Im Rahmen eines persönlichen Abschlussgespräches soll schließlich ausgelotet werden, inwieweit der/die Studierende den Gehalt des Buches wiederzugeben und kritisch zu diskutieren vermag.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Anwesenheit (max. 3 Abszenen), Mitarbeit u. regelmäßige Diskussionsbeiträge. [25%]
• 7 Lektürekommentare: Bündige Zusammenfassung des Textausschnittes (Zuhilfenahme von Ringleben 1995) und erörternde Motivation einer Diskussionsfrage (2.000 Zeichen). [30%]
• Referat: Aufarbeitung des jeweiligen Textabschnittes, unter Heranziehung weiteren Textmaterials und der Reflexionen (inkl. Handout/PPP) + Gestaltung der Diskussion. [25%]
• Persönliches Abschlussgespräch: es wird die Fähigkeit ausgelotet, die Gedankenlinien des gelesenen Textes im Gespräch entwickeln und dazu Stellung beziehen zu können. [20%]

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Zur Belegung des Kurses ist ein positiver Abschluss aller vier (oben gelisteten) Teilleistungen erforderlich. Die Beurteilung erfolgt gemäß den Standards des akademischen Arbeitens.

90-100 % -- 1 (sehr gut)
77-89 % -- 2 (gut)
64-76 % -- 3 (befriedigend)
51-63 % -- 4 (genügend)
00-50 % -- 5 (nicht genügend)

Prüfungsstoff

Die Krankheit zum Tode + Werk der Sekundärliteratur oder weiteres Werk Kierkegaards (z.B. Gesichtspunkt, Der Begriff Angst) + Inhalte der Referate und Diskussionen.

Mit der Anmeldung zu dieser Lehrveranstaltung stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen auf Moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Literatur

* Bauer, Matthias; Pohlmeyer, Markus (2012, Hg.): Existenz und Reflexion. Aktuelle Aspekte der Kierkegaard-Rezeption. Hamburg: Igel Verlag.
* Boomgaarden, Jürgen (2015): Das verlorene Selbst: Eine Interpretation zu Sören Kierkegaards Schrift ‚Die Krankheit zum Tode‘. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. https://ubdata.univie.ac.at/AC14489302
* Garff, Joakim (2007): Sören Kierkegaard. A Biography. Trans. by Bruce H. Kirmmse. Princeton: University Press.
* Grøn, Arne (1996): „Der Begriff Verzweiflung“, in: Kierkegaard Studies 1996 (1), 33–60.
* Hannay, Alastair; Marino, Gordon (1998, Hg.): The Cambridge Companion to Kierkegaard. Cambridge: University Press.
* Kierkegaard, Sören (1964): Die Schriften über sich selbst. Übersetzt von Emanuel Hirsch. Gesammelte Werke, Dreiunddreißigste Abteilung. Regensburg: Eugen Diederichs Verlag.
* Kierkegaard, Sören (1957): Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu den Philosophischen Brocken. Erster Teil. Gesammelte Werke. 16. Abteilung. Übers. v. Hans Martin Junghans. Düsseldorf u. Köln: Eugen Diederichs Verlag.
* Kierkegaard, Sören (1954): Eine literarische Anzeige. Gesammelte Werke. 17. Abteilung. Übers. v. Emanuel Hirsch. Düsseldorf: Eugen Diederichs Verlag.
* Kierkegaard, Sören (2010): Die Krankheit zum Tode. Furcht und Zittern. Die Wiederholung. Der Begriff der Angst. Unter Mitwirkung v. Niels Thulstrup u. der Kopenhagener Kierkegaard-Gesellschaft. Hg. v. Hermann Diem u. Walter Rest. 3. Aufl. München: dtv.
* Liessmann, Konrad Paul (2010): Sören Kierkegaard zur Einführung. 5. Aufl. Hamburg: Junius.
* Löwith, Karl (1995): Von Hegel zu Nietzsche: Der revolutionäre Bruch im Denken des neunzehnten Jahrhunderts. Studienausgabe auf Basis der leicht gekürzten 2. Auflage von 1950. Hamburg: Meiner (= Philosophische Bibliothek Bd. 480). [Erstausgabe 1941]
* Purkarthofer, Richard (2005): Kierkegaard. Leipzig: Reclam.
* Ringleben, Joachim (1995): Die Krankheit zum Tode von Sören Kierkegaard. Erklärung und Kommentar. Göttingen:Vandenhoeck & Ruprech.
* Schwab, Philipp (2012): Der Rückstoß der Methode: Kierkegaard und die indirekte Mitteilung. Berlin/Boston: De Gruyter.
* Theunissen, Michael (1991): Das Selbst auf dem Grund der Verzweiflung. Kierkegaards negativistische Methode. Frankfurt/M.: Hain Verlag.
* Theunissen, Michael (1993): Der Begriff Verzweiflung. Korrekturen an Kierkegaard. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
* Theunissen, Michael; Greve, Wilfried (1979, Hg.): Materialien zur Philosophie Sören Kierkegaards. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
* Welsche, Wilo (2003): Kierkegaard. Eine philosophische Einführung. Stuttgart: Reclam.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 14.12.2022 12:09