Universität Wien

180113 SE Technik und Tiere (2025S)

Ethische Aspekte an der Schnittstelle

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.
Mi 07.05. 09:45-13:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 26.03. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 09.04. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 21.05. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 04.06. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
  • Mittwoch 18.06. 09:45 - 13:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Nichtmenschliche Tiere spielen im Kontext menschlich technischen Handelns eine große Rolle. Sie werden instrumentell in verschiedenen technischen Settings (z.B. in der Medizin, in der Landwirtschaft, im Umweltschutz etc.) genutzt. Sie können aber auch z. B. in Züchtungsprojekten selbst Gegenstand technischen Handelns werden. Selten stehen sie aber im Zentrum von Diskussionen, die unseren Umgang mit Technik angehen. Dem möchte das Seminar entgegenwirken und die Rolle, die Tiere im Bereich der Technik spielen, von ganz unterschiedlichen Seiten her beleuchten. Aus vor allem tierethischer, aber auch KI- oder naturschutzethischer Perspektive soll dem Gedanken nachgegangen werden, wie Tiere in der Technik bzw. als (Bestandteil) technische(r) Artefakte oder wissenschaftliche Modelle gesehen werden, wie sie gesehen werden sollten und wie der Umgang mit ihnen gestaltet sein sollte.
Folgende Themen und Fragestellungen, die eine große Bandbreite an technikbezogenen tierethischen Themen (z.B. KI, Gentechnik, technikgestützte Alternativen zu Tierversuchen, konzeptionelle und argumentative Schnittstellen von Tierethik und Maschinen-/Roboter-/KI-Ethik) abdecken sollen, werden diskutiert:
Wie beeinflusst Technik Mensch-Tier-Relationen?
Welche Einsichten kann die Wissenschaftstheorie zur Konzeption von Tieren als „Modelle“ für die biomedizinische Forschung beisteuern?
Kann Technik zur Steigerung von Tierwohl beitragen? (z.B. Genomeditierung oder KI)
Kann Technik zur Reduktion bzw. Ersetzung von Tierversuchen beitragen? (z.B. Organoide, In-silico-Methoden, KI)
Müssen Technologien in Ihrer Anwendung auf Tiere anders bewertet werden als bei Anwendung für Menschen? (z.B. Geoengineering)

Ziel des Seminars ist es einerseits, ethische Herausforderungen und Fragestellungen im Kontext der Technikanwendung auf Tiere zu erkennen, sowie andererseits ein fundiertes Wissen über die grundlegenden Theorien, Begriffen, Konzepte und Denkströmungen der Angewandten Ethik an der Schnittstelle von Tieren und Technik zu erhalten. Zudem sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, selbstständig Argumente für diesen Kontext zu entwickeln.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Aktive Teilnahme
- Textpräsentation
- Vorbereitung auf die Sitzungen
- Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erwartet wird die aktive Partizipation im Seminar, welche auch auf einer Vorbereitung auf die Sitzungen aufbaut. Die Texte müssen zur Vorbereitung gelesen werden, dies wird mittels kleiner schriftlicher Aufgaben "abgefragt".
Zudem wird eine Textpräsentation im Team mit anderen Studierenden erwartet.
Im Anschluss an das Seminar muss eine Seminararbeit verfasst werden.

Die Seminararbeit zählt 50%, aktive Teilnahme und Präsenation jeweils 25%.

Prüfungsstoff

Die Seminararbeit muss erfolgreich bestanden werden; hierfür ist eine Auseinandersetzung mit den Seminartexten hilfreich und sinnvoll, welche ohnehin erwartet wird.

Literatur

Auswahl an relevanter Literatur:

Bovenkerk, Bernice, Boersma, Keje. 2023. “Of Mammoths and Megalomaniacs.” Environmental Ethics 45 (4):381-402.

Bossert, Leonie N.; Coeckelbergh, Mark (2024): From MilkingBots to RoboDolphins: How AI changes human-animal relations and enables alienation towards animals. In: Nature – Humanities and Social Science Communications 11, 920

Bossert, Leonie N.; Potthast, Thomas (2024): Genetic engineering, nature conservation, and animal ethics: Why genetically modifying wild sentient animals is not a good option. In: Environmental Ethics, Online first.

Camenzind, Samuel (2024): Biotech Animals in Research – The Animal Rights View. In: Gjerris, M. et al. (Eds.): Biotech Animals in Research, 131-139.

Deininger, Konstantin (2025): Zählen Organoide (nur) um ihrer selbst willen? Eine tierethische und sozialkritische Untersuchung. In Veröffentlichung.

Kasperbauer, T.J. (2017): Should we bring back the Passenger Pigeon? The Ethics of De-Extinction. In: Ethics, Policy & Environment 20 (1).
Singer, P., Tse, Y.F. (2023): AI ethics: the case for including animals. AI Ethics 3, 539–551.

Svoboda, Toby (2012): The Ethics of Geoengineering: Moral Considerability and the Convergence Hypothesis. In: Journal of Applied Philosophy,Vol. 29, 3.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 26.03.2025 00:02