Universität Wien

180119 VO-L Tantrische Philosophien (2022S)

Inhabiting the Im:Possible

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Soweit es die pandemische Regelungen erlauben, wird die Vorlesung möglichst vor Ort in physischer Präsenz abgehalten. Fall es nötig würde, in den digitalen Unterrichtsmodus zu wechseln, würde Zoom über Moodle für Sie bereitgestellt.

  • Dienstag 08.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 15.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 22.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 29.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 05.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 26.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 03.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 10.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 17.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 24.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 31.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 14.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Dienstag 21.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Ziel dieser Vorlesung besteht darin, ihnen philosophische Grundbegriffe tantrischer Philosophien zu vermitteln.
(1) Grundlegend für ein Verständnis tantrischer Philosophien ist die Vorstellung, die auch viele Vertreter*innen des New Materialism teilen, dass Bewusstsein (cit) eine Form von Mattering impliziert (spanda). Im Kontext tantrischer Philosophien müssen wir daher immer von einem „body of consciousness“, einem Schwingungskörper des Bewusstseins (Spandakārikā) sprechen. Ohne ihn wäre Bewusstsein außer Kraft gesetzt.
(2) Das pulsierende Zentrum der Geistmaterie ist das Herz (hṛdaya). Mit ihm ist kein Organ gemeint, sondern ein Habitat. Es ereignet sich als ein pulsierendes Feld, sozusagen als eine universelle Eigenschaft des Raumes, die im Herzorgan (z. B. eines Menschen) zur Empfindung kommt und damit am eigenen Leib spürbar wird.
(3) Diese Empfindungsfähigkeit von uns umgebenden Atmosphären ist der Geschmackssinn (rasa). Er bildet die Grundlage unseres ästhetischen Empfindungsvermögens, unserer Sensibilität, Irritabilität und Erotik (sahṛdaya).
(4) Wird der Geschmackssinn in meditativen und künstlerischen Praktiken auf die (chronische) Natur des Selbst (svarūpa) gerichtet, dann kann es am eigenen Leib zu einer Selbstempfindung dieses Selbst (svasvarūpa / vimarśa) kommen. Sie ereignet sich, ähnlich wie bei Platon, als ein Akt der Wiedererinnerung (pratyabhijñā) an jene Form des Selbstseins, in der man – und das genau war die philosophische Provokation des Tantrismus gegenüber anderen philosophischen Schulen in Indien – das Absolute sinnlich berührt (sparśa).

Schlüsselbegriffe: Tantrismus, Indische Philosophie, Body of Consciousness, Affektenlehre, Geschmacksinn, sensibles Denken, atmosphärisches Denken, Gedächtnis der Zukunft.

Methoden: Vortrag mit regulären Unterbrechungen für Diskussionen vor Ort. Die wöchentlichen Vorträge werden aufgenommen und auf Moodle (Audiofiles) zum Nachhören online bereit gestellt.
Es ist geplant, die Lehrveranstaltung vor Ort abzuhalten, falls das die pandemischen Bestimmungen erlauben.
Mit der Anmeldung zu dieser Lehrveranstaltung stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen im Moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

4 schriftliche Prüfungstermine: Ende Juni 2022, Anfang Oktober 2022, Mitte Dezember 2022, Ende Jänner 2023. (Das exakte Datum der vier Prüfungstermine wird im Laufe des Semesters bekannt gegeben).

Falls wir im Laufe des Semester doch auf die digitale Lehre umstellen müssten, geben wir vorsichtshalber auch schon die digitalen Prüfungsmodalitäten bekannt:
Die Prüfung wird aus einer digitalen schriftlichen Prüfung bestehen, die nach dem Format „Digitale schriftliche Prüfungen mit offenen Fragen mittels eines Prüfungsbogens zum Download“ nach dem Vorgaben des CTL über Moodle abgewickelt wird.
Die Studierenden können den Prüfungsbogen (Word Dokument) zu Beginn der Prüfungszeit downloaden und müssen den bearbeiteten Prüfungsbogen innerhalb von 90 Minuten als PDF wieder auf Moodle hochladen.
In der Prüfung werden drei Essayfragen mit jeweils drei Unterpunkten gestellt, auf die die Studierenden in ihrer Beantwortung eingehen sollen. Die Prüfung findet nach dem Open-Book-Format statt. Direkte Zitate sind auszuweisen.

Bei technischen Problemen:
Sollten Sie den Prüfungsbogen von Moodle nicht downloaden können, schicken Sie bitte eine E-Mail an cristina-maria.chitu@univie.ac.at. Sie erhalten dann den Prüfungsbogen per E-Mail. Sollten Sie den bearbeiteten Prüfungsbogen als PDF nicht auf Moodle hochladen können, schicken Sie bitte das PDF vor Prüfungsende ebenfalls an die E-mail-Adresse: cristina-maria.chitu@univie.ac.at

Umgang mit Zitaten und Literatur: Es handelt sich um Prüfungen nach dem Open-Book-Format. Sollten Sie eine Passage, aus der Literatur oder der Literatur auf den Folien, direkt in ihrem Essay zitieren, geben Sie bitte entweder Namen, Abkürzung des Buches und Buchseite an (z.B.: (Ronell, FT, S. 3)) oder geben Sie die Folienseite an (z.B.: (Folie 17)). Wenn Sie paraphrasieren oder darauf verweisen, was in der Vorlesung besprochen wurde, können Sie aus Zeitgründen einfach „Für Nietzsche“ oder „Laut ...“ oder „Wie in der Vorlesung besprochen wurde“ schreiben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die schriftliche Prüfung besteht aus 3 Essayfragen mit jeweils 3 Unterpunkten, die in das jeweilige Essay einzuarbeiten sind (max. 36 Punkte, pro Essay max. 12 Punkte, pro Unterpunkt max. 4 Punkte): 0-18 Punkte = Nicht Genügend. 19-22 Punkte = Genügend. 23-26 Punkte= Befriedigend. 27-31 Punkte = Gut. 32-36 Punkte = Sehr gut.
Bei der schriftlichen Prüfung müssen > 50% der Punkte erreicht werden, um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen.

Prüfungsstoff

Prüfungsrelevant sind nur jene Texte, die im Laufe des Semesters vom Lehrveranstaltungsleiter ausdrücklich besprochen werden und daher Teil der Power-Point-Folien sind. Die Power-Point-Folien werden im Laufe des Semesters von der Tutorin Cristina Chitu auf Moodle für Sie bereit gestellt.

Literatur

Sri Aurobindo Ghose (1997): Karmayogin: Political Writings and Speeches 1909-1910. Pondicherry: Sri Aurobindo Ashram.
Sri Aurobindo Ghose (2015, 8 Ed.): The Secret of the Veda, Pondicherry: Sri Aurobindo Ashram.
Bäumer, Bettina (2016): Die flüssige Natur ästhetischer Erfahrung. In: polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren 35, 89–95.
Bharata Muni (2015): The Nāṭyaśāstra. Übersetzt von Manomohan Ghosh. Calcutta: Asiatic Society of Bengal
Böhler, Arno; Loughnane, Adam; Parkes, Graham (2015): Performing Philosophy in Asian Traditions. In: Performance Philosophy. Journal Vol. 1, 133–147.
Chakrabarty, Dipesh (2000): Provincializing Europe. Postcolonial Thought and Historical Difference. Princeton: Princeton University Press.
De Michelis, Elizabeth (2008): Modern Yoga. History and Forms. In: Byrne, Jean (Hg.): Yoga in the Modern World. Contemporary Perspectives. London / New York: Routledge.
Deshpande, Ganesh Trimbak (1992): Abhinavagupta. Delhi: Sahitya Akademi.
Dyczkowski, Mark S. G. (Hg., 1992): The Stanzas on Vibration, Suny Series in the Shaiva Tradition of Kashmir. New York: State University of New York Press.
Dyczkowski, Mark S. G. (Hg., 1992): The SivaSūtra with Bhāskara’s Commentary, the Vārttika Translated with Exposition and Notes by Mark S. G. Dyczkowski. Foreword by Paul E. Muller-Ortega, SUNY Series in Tantric Studies. New York: State University of New York Press.
Gnoli, Raniero (1985): The Aesthetic Experience According to Abhinavagupta. Varanasi: The Chowkhamba Sanskrit Series Office.
Heehs, Peter (2006): Sri Aurobindo and Hinduism. Pondicherry: Sri Aurobindo Ashram Archives and Research Library.
Muller-Ortega, Paul Eduardo (1989): The Triadic Heart of Siva. New York: State University of New York Press.
Savarkar, Vinayak Damodar (1923): Essentials Of Hindutva, https://archive.org/details/hindutva-vinayak-damodar-savarkar-pdf/page/n13/mode/2up
Saxena, Sushil Kumar (2010): Aesthetics. Approaches, Concepts and Problems. Sangeet Natak Adademi: India.
Skora, Kerry Martin: The Pulsating Heart and Its Divine Sense Energies. Body and Touch in Abhinavagupta's Trika Śaivism, Numen, Vol. 54, No. 4, Religion through the Senses (2007), 420–458. URL: https://www.jstor.org/stable/27643281.
White, David Gordon (1991): Tantra in Practice. Princeton Readings in Religions. Princeton: Princeton University Press.
White, David Gordon (2000): Tantra in Practice: Mapping a Tradition. In: ders. (Hg.): Tantra in Practice. Princeton: Princeton University Press.

Die Texte werden auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 11:27