Universität Wien

180123 SE Sprache, Macht und Anerkennung bei Butler (2019W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 09.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 16.10. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 30.10. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 13.11. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 27.11. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 11.12. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 15.01. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 29.01. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Judith Butler ist ursprünglich dadurch bekannt geworden, dass sie die Unterscheidung von Sex und Gender (also von biologischem und sozialem Geschlecht) problematisierte und zu zeigen versuchte, dass auch das vermeintlich biologische Geschlecht durch Diskurse konstituiert wird. In der Folge hat sie unter dem Stichwort der Performativität diese Sprachkonzeption für eine allgemeine Subjekttheorie weiterentwickelt. Sprache gelangt damit in den Blick als wirklichkeits- und subjektkonstituierend und immer schon mit Machtverhältnissen verbunden, eine Sprachkonzeption, die sie neben der Bezugnahme auf Foucaults Diskurstheorie vor allem in Auseinandersetzung mit der Sprechakttheorie von Austin und der Dekonstruktion Derridas, aber auch der Psychoanalyse entfaltete. Individuen werden in der butlerschen Theorie zu Subjekten, indem sie sich bestimmten sprachlich-symbolischen Ordnungen und Machtverhältnissen unterwerfen, um eine gesellschaftlich anerkannte Subjektivität, aber damit auch Handlungsfähigkeit zu erhalten. Diese Unterwerfung bzw. Subjektivierung ist dabei immer auch durch konstitutive Ausschlüsse bestimmt, weil ohne Grenzziehungen, d.h. Ein und Ausschluss, keine Ordnung möglich wäre und daher „normale“ Subjekte bleibend abhängig sind von einem Bereich des Ausgeschlossenen. Anerkennung verläuft deshalb über Normen, die regeln, welche Menschenleben anerkennbar sind und welche nicht. Die Frage der Anerkennung führte Butler dabei auch zunehmend zu ethischen Fragestellungen, da es auch darum geht, die sprachliche Vermitteltheit und Machtförmigkeit der Subjektivität mit einer primären Angewiesenheit auf Anerkennung und einer Gefährdetheit/Prekarität der menschlichen Eyxistenz zusammenzudenken.
Das Seminar wird Texte aus verschiedenen Phasen ihres Denkens zur Grundlage haben, um sich den zentralen Themen Sprache. Macht und Anerkennung bei Butler zu widmen.

Methoden: Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden.

Ziele: Auseinandersetzung mit der Philosophie von Butler.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung. Zeugniserwerb durch Kurzreferat (Gruppenreferat - auch schriftlich auszuarbeiten) plus Abschlussarbeit von 12 Seiten (alternativ zur Abschlussarbeit können 2 Arbeiten a 6 Seiten abgegeben werden).
Deadline der 12-Seiten-Arbeit: 19.4.2020 (bei der Alternative, den zwei kürzeren Arbeiten a 6 Seiten, ist die Deadline für den ersten Text der 6.1.2020, für den zweiten Text der 19.4.2020).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung.
Mitarbeit: 10%
Kurzreferat: 20%
Abschlussarbeit a 12 Seiten: 70%
(Bei der Alternative 2 Arbeiten a 6 Seiten zählt jede Arbeit 35%.)
Für eine positive Beurteilung sind 60% erforderlich.

Prüfungsstoff

Die im Seminar zu lesende Literatur.

Literatur

Primärliteratur:
Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt/M., Suhrkamp, 1991.
Judith Butler: Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts, Berlin, Berlin Verlag, 1997.
Judith Butler: Hass spricht. Zur Politik des Performativen, Berlin, Berlin Verlag, 1998.
Judith Butler: Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung, Frankfurt/M., Suhrkamp, 2001.
Judith Butler: Gefährdetes Leben. Politische Essays, Frankfurt/M., Suhrkamp, 2005.
Judith Butler: Die Macht der Geschlechternormen, Frankfurt/M., Suhrkamp, 2009.
Judith Butler: Raster des Krieges. Warum wir nicht jedes Leid beklagen, Frankfurt/M., Campus, 2010.
Judith Butler: Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung, Berlin, Suhrkamp, 2016.

Einführungen:
Hannelore Bublitz: Judith Butler zur Einführung, Hamburg, Junius, 2002.
Lars Distelhorst, Judith Butler, München, Fink, 2009.
Hanna Meißner: Butler, Leipzig, Reclam, 2012.
Eva von Redecker: Zur Aktualität von Judith Butler, Wiesbaden, VS Verlag, 2011.
Paula-Irene Villa: Judith Butler, Frankfurt/M., Campus, 2012.

Weitere, speziellere Sekundäriteratur wird im Seminar bekanntgegeben werden.
Die im Seminar zu lesende Literatur wird als PDF auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:21