Universität Wien

180128 PS Merleau-Pontys Phänomenologie der Wahrnehmung (2019S)

Die Theorie des Leibes

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 13.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 27.03. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 10.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 08.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 22.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 05.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
Mittwoch 19.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In Frankreich entwickelte sich mit Autoren wie Merleau-Ponty, Sartre, Ricoeur und Levinas eine existenziale Phänomenologie, die Husserls Phänomenologie des Bewusstseins und Heideggers Hermeneutik des Daseins in eine Phänomenologie der leiblichen Existenz verwandelte und deren Grundthemen vor allem der Leib, der Andere und die Freiheit waren. Die französische Phänomenologie war dabei auch geprägt von ihrer Offenheit für die Nicht-Philosophie und das heißt für die Humanwissenschaften oder bspw. das Feld der Kunst und der Politik. Die Lehrveranstaltung hat eines der Grundbücher der existenzialen Phänomenologie als Gegenstand: Maurice Merleau-Pontys Phänomenologie der Wahrnehmung (1945), und hier vor allem die Analyse des Leibes, die Merleau-Ponty im ersten Teil des Buches durchführt. Merleau-Ponty opponiert dabei gegen einen cartesianischen Dualismus, für den es nur zwei Seinsweisen (Bewusstsein oder Ding) gibt, und versucht zu zeigen, dass der Leib weder einfach ein Ding unter Dingen ist, das in Kausalbeziehungen oder Reiz-Reaktions-Verhältnissen zu anderen Dingen steht, noch etwas, was von einem transzendentalen Bewusstsein konstituiert wird. In seiner Alternative zum Cartesianismus weist Merleau-Ponty auf, dass der Weltbezug des Menschen im leiblichen Verhalten gestiftet wird bzw. einem verkörperten Verstehen, das nicht in einem bewussten Wissen aufgeht und insofern auch Raum für unbewusste Sinnprozesse lässt. Leiblichkeit steht daher bei Merleau-Ponty einerseits für eine Verankerung in der Welt, weil man über die Leiblichkeit mit der Welt verbunden ist, andererseits für eine Dezentrierung eines bewussten Subjekts.
In der Lehrveranstaltung wird neben dem Primärtext der Phänomenologie der Wahrnehmung (1945) u.a. auch das Buch Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des Leibes (2000) von Bernhard Waldenfels miteinbezogen, da es in weiten Teilen einen Kommentar bzw. eine Interpretation der Leiblichkeitsanalysen von Merleau-Ponty darstellt.

Methoden:
Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden.
Ziele:
Einführung in und Auseinandersetzung mit Merleau-Pontys Phänomenologie der Leiblichkeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung. Zeugniserwerb durch Kurzreferat (Gruppenreferat, auch schriftlich auszuarbeiten) plus zwei schriftliche Arbeiten a fünf Seiten.
Die erste schriftliche Arbeit ist bis 19.6., die zweite bis 15.9. abzugeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung.
Mitarbeit: 10%
Kurzreferat: 20%
Schriftliche Arbeit 1: 35%
Schriftliche Arbeit 2: 35%
Für eine positive Beurteilung sind 60% erforderlich.

Prüfungsstoff

Die im Seminar zu lesende Literatur.

Literatur

Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung, de Gruyter, Berlin, 1966 (franz. 1945).
Bernhard Waldenfels: Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des Leibes, Suhrkamp, Frankfurt/Main, 2000.

Die Literatur wird in Form eines Readers im Facultas-Shop im NIG erhältlich sein.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36