Universität Wien
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180129 VO Ringvorlesung Verantwortlichkeiten und Handlungsfähigkeit (2021S)

Genderspezifische Herausforderungen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
DIGITAL

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.03. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 18.03. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 25.03. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 15.04. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 22.04. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 29.04. 17:00 - 18:30 Digital
  • Donnerstag 06.05. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 20.05. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 27.05. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 10.06. 15:00 - 16:30 Digital
  • Donnerstag 17.06. 15:00 - 16:30 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wo beginnt und wo endet individuelle Verantwortung? In welcher Weise sind wir füreinander verantwortlich? Welche Handlungsmöglichkeiten müssen gegeben sein, um Verantwortung wahrzunehmen? Bedarf es einer „Sichtbarkeit der Verantwortung“, und was bedeutet diese für die Autonomie und Handlungsfähigkeit einer Person? Zu all dem gehen die Vorstellungen oft weit auseinander. Die Ringvorlesung greift diese Vielfalt auf und beleuchtet diese Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die eingeladenen Philosophinnen (Janina Loh, Angela Kallhoff, Marianne Hester, Sophie Loidolt, Lisa Herzog, Friederike Kuster, Christine Bratu, Anne Reichold, Beate Rössler, Ayten Gündoğdu) werden darüber reflektieren, welchen Beitrag die philosophischen Begriffe der Verantwortung, der Autonomie und der Handlungsfähigkeit sowie ein komplexes Verständnis von Geschlecht angesichts aktueller Herausforderungen leisten können: Corona-Pandemie, Umweltkatastrophen, Flüchtlingskrisen, gewalttätige Zusammenstöße, Gewalterfahrungen von Frauen, aber auch Hassreden und „Fake News“, ebenso Missachtung aufgrund von stereotypen und rassistischen Zuschreibungen, wenn wir etwa an #MeToo oder #BlackLivesMatter denken. Hier stehen menschliche Würde, gleiche Freiheit und Handlungsfähigkeit auf dem Spiel. Welche Einsichten werden eröffnet, wenn die aktuellen Herausforderungen im Lichte dieses Problemhorizontes sichtbar gemacht werden?
Ziele der LV:
• Differenzierter Umgang mit geschlechtsspezifischen Problemstellungen unter Berücksichtigung von aktuellen Forschungsdebatten
• Ein theoretisch fundiertes Verständnis von Geschlechtergerechtigkeit und wie dieses mit der Un/Sichtbarkeit von aktuellen gesellschaftlichen Konfliktfeldern interagiert
• Formulierung von Forschungsfragen, Rekonstruktion und Vergleich von unterschiedlichen Forschungszugängen
• Problemorientierte Reflexion und die Einsicht in die Veränderbarkeit sozialer Verhältnisse
• Fähigkeit, themenspezifisch und disziplinär übergreifend zu denken
• Erkennen, Beschreiben und Entfalten von Schnittstellen zwischen theoretischer und praktischer Ethik und den damit verknüpften rechtlichen Fragestellungen
• Sensibilität für die Entdeckung von Gestaltungsräumen und Ressourcen im rechts/philosopischen Diskurs und wie diese für Strategien der Selbstermächtigung und Einsatzweisen von Verantwortung genützt werden können

Die Lehrveranstaltungsinhalte werden als Online Vorträge (das Video Format wird noch bekanntgegeben, vermutlich über Zoom), gemeinsame Diskussion (im Plenum, Kleingruppen) präsentiert und diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die schriftlich-digitale Prüfung ist ein Take Home Exame, die über Moodle im Open Book Format abgehalten wird. Sie findet in einem Zeitraum von mehreren Tagen statt.
Die Aufgabenstellung wird über Moodle zur Verfügung gestellt. Die Studierenden laden den Prüfungsbogen mit den Aufgaben auf den eigenen Computer, bearbeiten diesen und laden ihn bis zum Prüfungsende wieder hoch.
Die Prüfung setzt sich aus 18 in Form offener essayistischer Fragen zusammen, aus denen 6 Fragen ausgewählt werden. Zusätzlich zu den ausgewählten Fragen ist eine weitere Frage zu wählen. Diese verlangt die Ausarbeitung einer individuellen Schwerpunktsetzung in essayistischer Form zu zentralen Begriffen und Forschungszugängen der RVO unter Berücksichtigung der über Moodle bekanntgegebenen Forschungsliteratur inklusive der erlaubten Hilfsmittel im Umfang von 500 - 600 max. 700 Wörtern. Ein Leitfaden als Hilfestellung inklusive der verwendeten Hilfsmittel wird noch bekanntgegeben und auf Moodle gestellt.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Schriftlich-Digitale Beantwortung der ausgewählten Fragen, pro Frage 13 % (78 %)
Schriftlich-digitale Beantwortung einer Zusatzfrage zur Ausarbeitung einer individuellen Schwerpunktsetzung (22%)
Ab 60% ist die RVO positiv absolviert, die übrigen Noten ergeben sich durch 10%-Stufen.

Prüfungsstoff

Inhalte der Vorträge und der Diskussionen. Die Vorträge werden teilweise aufgezeichnet. Die Folien und weitere Unterlagen werden auf Moodle gestellt, ebenso relevante und weiterführende Literatur.

Literatur

Janina Loh: Strukturen und Relata der Verantwortung. In: Handbuch Verantwortung, 2017; Inklusive Ansätze der Verantwortungszuschreibung. In: J.L., Robotethik, 2019, 187-212.
Angela Kallhoff: Was ist ein moralisches Problem? In: M. Zichy et al, 2012, 35-60; Klimaethik: Kollektives Handeln für ein öffentliches Gut. In: A.K., Klimagerechtigkeit 2015, 1433-167.
Nadia Aghtaie, Natasha Mulvihill, Hilary Abrahams, Marianne Hester: Defining and Enabling ‘Justice’ for Victims/Survivors of Domestic Violence and Abuse. The Views of Practitioners Working within Muslim, Jewish and Catholic Faiths. In: Religion and Gender 10 (2020), 155-181.Geetanjali Gangoli, Lis Bates & Marianne Hester: What does justice mean to black and minority ethnic (BME) victims/survivors of gender-based violence? In: Journal of Ethnic and Migration Studies 46 (2020) 15, 3119-3134.
Sophie Loidolt: Hannah Arendt’s Conception of Actualized Plurality. In: Th. Szanto, et al, 2016, 42-55. Hannah Arendt: Das Handeln (24-26). In: H.A., Vita activa oder Vom tätigen Leben (1972), 2015, 213-234.
Lisa Herzog: Reclaiming the System. (Chapter 2, 7), 2018.
Pauline Kleingeld, Joel Anderson: Justice as a Family Value: How a Commitment to Fairness is Compatible with Love. In: Hypatia, 2014, 29, 2, 320-336. Keintzel, Brigitta. Liebe als Versöhnung oder Liebe als Gerechtigkeit? In: Brigitte Buchhammer (Hg) 2015, 147-167.
Holzleithner, Elisabeth. Autonomie im Recht – der Fall von Pornografie. In: Susanne Baer et al, 2018, 251-274; E.H.: Sexuelle Selbstbestimmung als Individualrecht und als Rechtsgut. Überlegungen zu Regulierungen des Intimen als Einschränkung sexueller Autonomie. In: U. Lembke (Hg.) 2017, 31-50.
Anne Reichold: Kollektive Perspektiven der Empörung. In: Zeitschrift für Kultur- und Kollektivwissenschaft, 2019, 57-81; Resentment and Societal Transformation – A Rule-Related Argument against Martha Nussbaum’s Critique of Anger. In: Hauke Brunkhorst, et al, 2017, 167-187.
Miranda Fricker: Hermeneutical Injustice. In: M.F., Epistemic Injustice. Power and the Ethics of Knowing. 2007. José Median: Resistance as Epistemic Vice and as Epistemic Virtue. In: J.M.: The Epistemology of Resistance: Gender and Racial Oppression Epistemic Injustice, and the Social Imagination. 2013.
Ayten Gündogdu: Rethinking Law and Life. Beyond the Impasses of Biopolitics. Constellations 2021 (forthcoming). A. G.: Borders of Human Rights. Territorial Sovereignty and the Precarious Personhood of Migrants. In: B. Schippers (ed) 2019, 191-212.
Die Zusatzliteratur und erlaubten Hilfsmittel sind auf Moodle gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18