180129 KU Was sind Begriffe? (2025S)
Begriffstheorien in der Wissenschaftstheorie und in der Philosophie des Geistes
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
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- Anmeldung von Di 11.02.2025 09:00 bis Mo 17.02.2025 23:59
- Anmeldung von Mo 24.02.2025 09:00 bis Do 27.02.2025 23:59
- Abmeldung bis Mo 31.03.2025 23:59
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 19.03. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 26.03. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 02.04. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 09.04. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- N Mittwoch 30.04. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 07.05. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 14.05. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 21.05. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 28.05. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 04.06. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 11.06. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 18.06. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 25.06. 11:30 - 14:45 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Begriffe sind die wesentlichen Komponenten unseres Denkens, Urteilens und Schließens; sie sind ebenfalls der zentrale Gegenstand philosophischer Analyse, zumindest nach einer sehr verbreiteten Auffassung der Philosophie als „Begriffsanalyse“. Aber was sind eigentlich Begriffe? In der analytischen Philosophie herrscht derzeit Uneinigkeit über diese Frage. Für eine philosophische Tradition, die stark durch die Logik geprägt ist, sind Begriffe abstrakte Entitäten (so wie Zahlen, Mengen oder Eigenschaften). Für andere sind Begriffe mentale Repräsentationen, also bestimmte Zustände im Geist (oder im Gehirn), die sich auf etwas beziehen, auf etwas referieren oder einen intentionalen Inhalt haben. Für andere wiederum bestehen Begriffe in bestimmten Fähigkeiten, z. B. der Fähigkeit Dinge einer bestimmten Kategorie von anderen zu unterscheiden oder der Fähigkeit Schlüsse zu ziehen. Die Vielfalt an Theorien über Begriff findet sich auch in den verschiedenen Gebieten der Philosophie wieder: in der Logik und der Wissenschaftstheorie werden eher die formalen Aspekte von Begriffen sowie deren logische Struktur untersucht; in der Philosophie des Geistes oder der Philosophie der Psychologie werden Begriffe eher als mentale Repräsentationen gesehen, die man mit empirischen Methoden untersuchen sollte. Das Ziel des Kurses ist es einen Überblick über diese verschiedenen Auffassungen zu schaffen. Im Besonderen wir der Kurs zwei Blickpunkte auswählen, um zu untersuchen, was Begriffe sind: (1) die Auffassung von Begriffen wie sie sich in der Logik und Wissenschaftstheorie von Frege und Carnap bis Ramsey und Wittgenstein entwickelt hat; (2) die Auffassung von sog. nicht-klassischen Begriffstheorien (Prototypentheorie, Theorie-Theorie), wie sie seit den 1970er Jahren insbesondere unter dem Eindruck der Forschungen in der Psychologie und den Kognitionswissenschaften entstanden sind und in der rezenten Philosophie reflektiert wurden.(1) Begriffe von Frege bis Wittgenstein: Frege wird allgemein als ein Vertreter der klassischen Auffassung von Begriffen gesehen: danach werden Begriffe durch Definitionen angegeben, die notwendige und zureichende Bedingungen festlegen, unter denen etwas unter den Begriff fällt. Wir werden sehen, wie diese klassische Auffassung von Begriffen in der analytischen Philosophie schon früh hinterfragt wurde. Neben explizit definierten Begriffen wurden auch implizite Definitionen analysiert (Carnap), in der Wissenschaftsphilosophie kam man zur Auffassung, dass sog. „theoretische Begriffe“ einer kontinuierlichen Erweiterung, Vervollständigung und Anreicherung bedürfen (Ramsey, Carnap); es begann sich ebenfalls die Ansicht durchzusetzen, dass man Begriffe nicht durch notwendige Bedingungen definieren kann, sondern dass die meisten unserer Begriffe eine bestimmte Offenheit besitzen, nur graduelle Ähnlichkeiten angeben (Wittgensteins „Familienähnlichkeit“) oder überhaupt nicht abschließend definierbar sind („open texture“ von Begriffen nach Waismann (1945), Shapiro (2006)). Der Kurs wird analysieren, wie in diesen Theorien schon vielfach die klassische Auffassung von Begriffen verlassen wird.(2) Nicht-klassische und empirische Begriffstheorien: Unter dem Druck der empirischen Forschung in den Kognitionswissenschaften setze sich seit den 1970er Jahren immer mehr die Auffassung durch, dass die klassische Auffassung von Begriffen (Definitionen mit notwendigen u. zureichenden Bedingungen) nicht uneingeschränkt haltbar ist. Der Kurs wird sich die seither entstanden alternativen Theorien von Begriffen ansehen, so die Prototypentheorie und die Theorie-Theorie (Begriffe als so etwas wie rudimentäre wissenschaftlichen Theorien). Wir werden hier insbesondere die philosophische Reflexion über diese alternativen Begriffstheorien untersuchen, sowie die Frage, inwiefern sich diese empirischen Theorien von den philosophischen Theorien unterscheiden (Prinz 2002, Machery 2009).
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Anwesenheit und aktive Beteiligung an den Diskussionen; Lektüre der Texte, sowie das Verfassen von kurzen Lektürekommentaren zu den Texten. Seminararbeit (ung. 20 Seiten) zu einem frei wählbaren Thema, das in direktem Bezug zu den diskutierten Themen des Kurses steht.Erläuterung: Im Kurs wird das jeweilige Thema der Einheit ausführlich vom Lehrenden vorgestellt, um dann dieses Thema gemeinsam zu diskutieren. Des Weiteren besteht der Kurs in der Diskussion von Kerntexten zum jeweiligen Themenfeld: dabei wird der Text von den Studierenden vor dem Treffen gelesen und dazu von jedem ein kurzes Lesekommentar verfasst (10-20 Zeilen). Es besteht auch die Möglichkeit kurze Referate (einzeln oder als kleine Arbeitsgruppe) zu den jeweiligen Texten zu halten. Ein Schwerpunkt des Kurses liegt auf der gemeinsamen Diskussion des jeweiligen Themas der Einheit sowie der zu lesenden Fachartikel oder Buchkapitel.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Anwesenheit und Beteiligung an den Diskussionen (20%); Lektürekommentare (30%); Seminararbeit (50%).
Prüfungsstoff
Der Lehrstoff für den prüfungsimmanenten Kurs wird über moodle bekannt gegeben.
Literatur
Eric Margolis und Stephen Laurence (Hg.) 1999 Concepts: Core Readings, Cambridge, Mass.: MIT Press.
Edouard Machery 2009 Doing Without Concepts, Oxford: Oxford University Press.
Jesse Prinz 2002 Furnishing the Mind, Cambridge, Mass.: MIT Press.Weitere Literatur wird demnächst bekanntgegeben.
Edouard Machery 2009 Doing Without Concepts, Oxford: Oxford University Press.
Jesse Prinz 2002 Furnishing the Mind, Cambridge, Mass.: MIT Press.Weitere Literatur wird demnächst bekanntgegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 17.03.2025 15:06