Universität Wien

180131 SE Zur feministischen Epistemologie und Metaphysik (2016S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Wie kann man Vernunft und Wissen “gendern”? Und wie könnte die ernsthafte Berücksichtigung von “Gender” die Art und Weise prägen, wie wir die Wirklichkeit und deren Konstruktion wahrnehmen? Das Seminar untersucht diese und damit verbundene Fragen. Unser Fokus wird dabei auf vier Themenbereichen liegen:
• Gender und Philosophie
• Gender und die Konstruktion von Wirklichkeit
• Gender und was es heißt, ein_e Wissende_r zu sein
• Gender und die Praktiken des Wissenserwerbs
Wir werden einige zeitgenössische Schlüsseltexte von feministischen Philosoph_innen lesen, die diese Themen behandeln. Der Fokus des Seminars richtet sich auf die analytisch-feministische Philosophie, die einen relativ neuen und neuartigen Bereich der Philosophie darstellt.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 01.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 07.03. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Mittwoch 09.03. 11:30 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 14.03. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Mittwoch 16.03. 11:30 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Mittwoch 13.04. 11:30 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Montag 18.04. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Mittwoch 20.04. 11:30 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar hat zugleich spezifische und allgemeine Ziele.

Themenspezifische Ziele:
• Es soll ein gutes Verständnis der zentralen philosophischen Probleme vermittelt werden, die zur Metaphysik und Erkenntnistheorie der zeitgenössischen analytisch-feministischen Philosophie gehören.
• Jede_r Teilnehmer_in soll fundierte Kenntnisse der relevanten Schlüsseltexte erlangen.
• Es soll das Methodenverständnis der Teilnehmer_innen vertieft werden.

Allgemeine Ziele:
Das Seminar zielt darauf ab, die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmer_innen in folgenden Feldern zu vertiefen:
• im Identifizieren und genauen Rekonstruieren von Argumenten,
• im Evaluieren und kritischen Diskutieren der Argumente anderer – wobei es darum geht, allfällige Stärken und Schwächen dieser Argumente ausfindig zu machen und zu untersuchen,
• im Aufzeigen und wirkungsvollen Kommunizieren (mündlich und schriftlich) der ausfindig gemachten argumentativen Stärken und Schwächen,
• im Reflektieren darauf, wie die argumentativen Mängel behoben werden könnten, um die Argumentationslinien zu erhalten und zu verbessern.

Diese Ziele werden erreicht durch (a) Diskussionen und Präsentationen während der LV-Einheiten, (b) sorgfältige Lektüre des Lesestoffes für jede Sitzung, (c) selbständige Arbeit jeder Teilnehmerin und jedes Teilnehmers und (d) eine schriftliche Arbeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Um dieses Seminar erfolgreich zu absolvieren, sollten Sie
1. regelmäßig am Seminar teilnehmen
2. eine Kurzpräsentation über einen Seminartext von max. 20 min. halten (20% der Note), allein oder zu zweit.
3. eine Seminararbeit von ca. 20-Seiten Umfang verfassen.

Prüfungsstoff

Wir werden eine Reihe von Schlüsseltexten von führenden zeitgenössischen feministischen Philosophinnen und Philosophen lesen. Alle Haupttexte sind über Moodle zugänglich. Unten angeführt sind das Seminarprogramm und eine Liste sowohl der Haupttexte als auch einiger Hintergrundliteratur Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Liste nur eine Auswahl und nicht alle erforderlichen Texte enthält. Es gibt darüber hinaus andere relevante Bücher bzw. Artikel und es wird eigenständige Arbeit / Forschung erwartet. Sollten Sie Probleme haben, Zugang zu den Texten zu finden, kontaktieren Sie mich bitte.

Literatur

Seminarplan:

Die erste Einheit dient der Einführung und Orientierung.

1. Einführung: Was ist analytisch-feministische Philosophie? (1.3.16, 9:45-11:15 Uhr)

• “Topics in Feminism” and “Analytic Feminism” both in Stanford Encyclopedia of Philosophy (online)
• Mikkola, M. “Analytic Feminism: A Brief Introduction” in Horvath, J. (ed.) Methods in Analytic Philosophy: A Contemporary Reader (London: Bloomsbury Publishing, forthcoming 2016).

2. Gender und Philosophie (7.3.16, 15:00-18:15 Uhr)

• Lloyd, E. (1995) “Feminism as Method: What Scientists Get that Philosophers Don’t”, in Philosophical Topics 23 (2): 189-220.
• Alcoff, L. (1995) “Is the Feminist Critique of Reason Rational?”, in Philosophical Topics 23 (2): 1-26.

Weiters:
• Vogler, C. (1995) “Philosophical Feminism, Feminist Philosophy”, in Philosophical Topics 23: 295-319.

3 Gender und die Konstruktion der Wirklichkeit I (9.3.16, 11:30-14:45 Uhr)

• Haslanger, S. (1995) ”Ontology and Social Construction”, in Philosophical Topics 23 (2): 95-125.
• Haslanger, S. (2002) “On Being Objective and Being Objectified”, in A Mind of One's Own. Feminist Essays on Reason and Objectivity, L. Antony and C. Witt (eds.), Boulder, CO: Westview Press, 2002.

4. Gender und die Konstruktion der Wirklichkeit II (14.3.16, 15:00-18:15 Uhr)

• Langton, R. (2009) “Speaker’s Freedom and Maker’s Knowledge”, in Sexual Solipsism, Oxford: OUP.
• Langton, R (2009) “Projection and Objectification”, in her Sexual Solipsism, Oxford: OUP.
• Haslanger, S. (2007) “But Mom, Crop-Tops Are Cute!” Social Knowledge, Social Structure And Ideology Critique”, in Philosophical Issues 17: 70-91.

5. Gender und was es heißt, ein_e Wissende_r zu sein (16.3.16, 11:30-14:45 Uhr)

• Fricker, M. (2006) “Powerlessness and Social Interpretation”, Episteme: A Journal of Social Epistemology 3 (1-2): 96-108.
• Dotson, Kristie, 2011, “Tracking Epistemic Violence, Tracking Practices of Silencing”, Hypatia 26 (2): 236–257.

Weiters:
• Fricker, M (1999) “Epistemic Oppression and Epistemic Privilege”, Canadian Journal of Philosophy, Supplementary vol. 25: 191-210.

6. Gender und die Praktiken des Wissenserwerbs I (13.4.16, 11:30-14:45 Uhr)

• Haslanger, S. (1999) “What Knowledge Is and What It Ought To Be: Feminist Values and Normative Epistemology”, Philosophical Perspectives 13: 459-480.
• Longino, H. (2002) “Essential Tensions-Phase two: Feminism, Philosophical and Social Studies of Knowledge”, in A Mind of One's Own. Feminist Essays on Reason and Objectivity, L. Antony and C. Witt (eds.), Boulder, CO: Westview Press, 2002.
• Longino, H. (1996) ‘Subjects, Power, and Knowledge: Description and Prescription in Feminist Philosophies of Science’, in Feminism and Science, E. Fox Keller & H. Longino (eds.) Oxford: OUP.

7. Gender und die Praktiken des Wissenserwerbs II (18.4.16, 15:00-18:15 Uhr)

• Antony, L. (1995) “Sisters, Please, I’d Rather Do it myself: A Defense of Individualism in Feminist Epistemology”, in Philosophical Topics 23 (2): 59-94.
• Anderson, E. (1995) “Knowledge, Human Interests, and Objectivity in Feminist Epistemology”, in Philosophical Topics 23 (2): 27-58.

Weiters
• Wylie, A. (1995) “Doing Philosophy as a Feminist: Longino on the Search for Feminist Epistemology”, in Philosophical Topics 23 (2): 345-358.

8. Freie Themenwahl/ Essay session (20.4.16, 11:30-14:45 Uhr)
Details werden in der LV bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 13, MA M 2, MA M3B

Letzte Änderung: Sa 10.09.2022 00:19