180132 LPS Lektüreproseminar: Die Philosophie der Kulturwissenschaften um 1900 (2021W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
GEMISCHT
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 10.09.2021 09:00 bis Do 16.09.2021 10:00
- Anmeldung von Fr 24.09.2021 09:00 bis Do 30.09.2021 10:00
- Abmeldung bis Sa 23.10.2021 23:59
Details
max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Die Lehrveranstaltung wird gemeinsam mit der Mitanbieterin Frau
Henriikka Hannula gehalten.
- Freitag 15.10. 15:00 - 16:30 Digital
- Freitag 03.12. 15:00 - 16:30 Digital
- Samstag 11.12. 08:00 - 15:15 Digital
- Samstag 18.12. 08:00 - 15:15 Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Endnote setzt sich aus folgenden Bereichen zusammen:
Anwesenheit, Arbeitsaufträge, Lektürefragen, Gliederung der Abschlussarbeit mit Erläuterungen und die Abschlussarbeit.
Anwesenheit, Arbeitsaufträge, Lektürefragen, Gliederung der Abschlussarbeit mit Erläuterungen und die Abschlussarbeit.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Es können insgesamt 100 Punkte erreicht werden. Die Punkte setzen sich folgendermaßen zusammen:● (0) Anwesenheit
● (2.5/5) Mitarbeit
● (7.5/15) Arbeitsaufträge
● (12.5/25) Lektürefragen
● (7.5/15) Gliederung der Abschlussarbeit mit Erläuterungen
● (20/40) AbschlussarbeitIn der Klammer finden Sie sowohl das Minimum als auch das Maximum der zu erreichenden Punkte für die jeweilige Übung. Z. B.: (10/20) bedeutet, dass Sie für eine positive Bewertung dieser Teilleistung mindestens 10 Punkte benötigen und maximal 20 Punkte erreichen können. Für eine positive Note müssen alle Teilleistungen positiv bewertet sein. Das heißt, bei insg. 50 Punkten erhalten Sie nur dann eine positive Note, wenn auch alle Teilleistungen positiv bewertet wurden.
● (2.5/5) Mitarbeit
● (7.5/15) Arbeitsaufträge
● (12.5/25) Lektürefragen
● (7.5/15) Gliederung der Abschlussarbeit mit Erläuterungen
● (20/40) AbschlussarbeitIn der Klammer finden Sie sowohl das Minimum als auch das Maximum der zu erreichenden Punkte für die jeweilige Übung. Z. B.: (10/20) bedeutet, dass Sie für eine positive Bewertung dieser Teilleistung mindestens 10 Punkte benötigen und maximal 20 Punkte erreichen können. Für eine positive Note müssen alle Teilleistungen positiv bewertet sein. Das heißt, bei insg. 50 Punkten erhalten Sie nur dann eine positive Note, wenn auch alle Teilleistungen positiv bewertet wurden.
Prüfungsstoff
Bei diesem LPS handelt es sich um eine "prüfungsimmanente" Lehrveranstaltung. Das heißt, es findet kein Examen statt.
Literatur
Verpflichtende PrimärliteraturCohen, Hermann, 1877/1910. Kants Begründung der Ethik, vierter Teil: Die Anwendungen der ethischen Prinzipien, Einleitung („Die Realität des Sittlichen in der geschichtlichen Erfahrung“) + Erstes Kapitel („Die Rechtslehre, Einleitung: das Naturrecht), 375-399.Cassirer, Ernst, 1944. An Essay on Man, Part 2, “The Definition of Man in Terms of Human Culture” + “Summary and Conclusion”, 278-286.Dilthey, Wilhelm. Der Aufbau der geschichtlichen Welt, Zweites Kapitel: Die Verwahrungsweisen, in denen die Geistige Welt gegeben ist, Drittes Kapitel: Die Objektivation des Lebens, Viertes Kapitel: Die Geistige Welt als Wirkungszusammenhang, 138-156.Heidegger, Martin. Sein und Zeit, Fünftes Kapitel, § 76. Der existenziale Ursprung der Historie aus der Geschichtlichkeit des Daseins, § 77. Der Zusammenhang der vorstehenden Exposition des Problems der Geschichtlichkeit mit den Forschungen W. Diltheys und den Ideen des Grafen Yorck, 518-533.Troeltisch, Ernst, [1922] 2003. „Die Krisis des Historismus“, in: Vogt, Friedemann (ed.), 2003. Ernst Troeltsch Lesebuch, Ausgewählte Texte, UTB-Verlag.Die Ausschnitte werden als PDF zur Verfügung gestellt. Weiterführende Sekundärliteratur wird im Seminar bekannt gegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18
Die Student*innen lernen philosophische Texte historisch zu kontextualisieren und kritisch zu reflektieren.Inhalt:
In einem Artikel aus dem Jahre 1922 ruft Ernst Tröltsch die „Krise des Historismus“ aus. Tröltsch diagnostiziert den Historismus als die dominierende Weltanschauung der deutschen Weimarer Zeit und problematisiert die möglichen Effekte in Bezug auf die Erkenntnistheorie, Wissenschaft und Ethik. Obwohl Tröltschs Artikel hauptsächlich gegen Friedrich Nietzsche und Oswald Spengler gerichtet ist, wirft diese Schrift eine wichtige Frage auf, mit der sich auch Philosophen vor dem Ersten Weltkrieg eingängig beschäftigten: Wie ist es möglich, dass die geschichtlichen Vorbedingungen ausreichend reflektiert werden, ohne dabei in eine relativistische Position zu verfallen?Die Marburger Schule antwortete auf dieses Problem mit dem Argument, dass die Analyse historischer Praktiken der Kultur die fundamentalen (und rationalen) Aspekte der Sozialwissenschaften zum Vorschein bringe. Beeinflusst von Kant, erarbeitete Hermann Cohen die „transzendentale Methode“, die im „historischen Faktum der Wissenschaften“ ihren Anfang findet. Cohens Student, Ernst Cassirer, entwickelte das Verständnis der kritischen Philosophie weiter. Indem er seinen Fokus auf Mythen, Religion, Sprachwissenschaften, und die Naturwissenschaften legte, distanzierte sich Cassirer von einem ausschließlich rationalen Verständnis der Sozialwissenschaften. Beide—Cohen und Cassirer—waren der Ansicht, dass Philosophie zwar in der Geschichte ihren Anfangspunkt finde; konterten jedoch dem Problem des Relativismus mit einem kantischen Verständnis der transzendentalen Subjektivität.Die hermeneutische Antwort zum Problem des Relativismus war anders. Statt auf die universal gültigen Konzepte und Wissensstandards zu fokussieren, stellt dieser Ansatz die fundamentale Geschichtlichkeit menschlicher Existenz in den Mittelpunkt. Damit liefert Wilhelm Diltheys Hermeneutik eine Basis der Geisteswissenschaften, deren Methode auf dem historischen "Verstehen" und der "Interpretation" beruht. In Sein und Zeit eignet sich Martin Heidegger den Begriff des Historismus von Dilthey und Paul Yorck von Wartenburg an. Im Unterschied zu Dilthey lehnt Heidegger jedoch den erkenntnistheoretischen und wissenschaftlichen Fokus ab; die Aufgabe der Philosophie ist seiner Ansicht nach ontologischer Natur.Methode:
In diesem LPS befassen wir uns mit ausgewählten Schriften zur Philosophie der Kulturwissenschaften von Ernst Tröltsch, Hermann Cohen, Ernst Cassirer, Wilhelm Dilthey und Martin Heidegger. Die Student*innen lernen, die Hauptthesen und Argumente in den ausgewählten Texten zu erkennen, sie mündlich und schriftlich zu diskutieren und ein bis mehrere aussagekräftige(s) Argument(e) in Form einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit zu formulieren.Die Diskussionen finden hauptsächlich auf Deutsch statt. Mündliche und schriftliche Beiträge können sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch verfasst werden. Wir begrüßen sowohl Student*innen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, als auch jene, die sich im Verfassen englischer Abschlussarbeiten üben wollen.