Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180135 PS Gewalt (2022W)

Genderspezifische, Phänomenologische und Ethische Herausforderungen

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 13.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 20.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 27.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 03.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 10.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 17.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 24.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 01.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 15.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 12.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 19.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
  • Donnerstag 26.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Erworben wird ein Grundverständnis von gewaltfreier und geschlechtergerechter Kommunikation und welche Hilfestellungen Philosophie dafür anbieten kann.
Der Zusammenhang von Gewalt und Geschlechterverhältnissen wird in philosophischer, phänomenologischer und feministischer Perspektive reflektiert.
Aspekte der Gewalt werden in philosophiegeschichtlicher und in aktueller Perspektive erforscht
Geschlechtsspezifische Phänomene der Gewalt werden mit strukturellen und historischen Problemzusammenhängen in Verbindung gebracht und in philosophisch-feministischen Blickwinkeln beleuchtet.
Inhalte sind Differenzierungen zum Begriff Gewalt auch im Geschlechterverhältnis aus der Sicht der politisch-ethischen Philosophie, Phänomenologie und der feministischen Theorie unter Berücksichtigung von inter- und transdisziplinären Erkenntnissen. Dabei geht es sowohl darum, wie die unterschiedlichen Theoriestränge voneinander profitieren können, als auch darum, wie es gelingen kann, etwaige blinde Flecken in den jeweiligen Theorieansätzen zu beschreiben und Defizite zum Themenkomplex Gewalt auf der Grundlage einer theoretisch fundierten Differenzierung für eine philosophische Analyse fruchtbar zu machen. Wir beginnen mit einführenden Texten zum Themenkomplex Gewalt (Kate Mann, Bernhard Waldenfels). Im zweiten Teil erkunden wir psychologische und philosophiehistorische Grundlagen (Carol Hagemann-White, Carol Pateman, Thomas Hobbes, John Locke). Im dritten Teil diskutieren wir aktuelle feministische und phänomenologische Zugänge zum Themenkomplex Gewalt (Elsa Dorlin, Pascal Delhom). Im vierten Teil lesen wir Texte, (Martha Nussbaum, Gabriele Dietze, Linda Alcoff, Adriana Cavarero, Luce Irigaray, ...) die eine Anschlussfähigkeit an aktuelle Problemstellungen (Verletzende Sprache, Körperliche und sexuelle Gewalt, antisemitische und rassistische Gewalt) erlauben. Damit einergehend fragen wir, welche Hilfestellungen feministische und phänomenologische Philosophie für die Beschreibung von geschlechtsspezifischen Problemstellungen zum Begriff Gewalt leisten kann (und wie gewaltfreie Kommunikation im Kontext einer Ethik der Verletzbarkeit beschreibbar gemacht wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die LV setzt sich zusammen aus Textlektüre, Diskussionen, Schreib- und Leseübungen, schriftlichen Beiträgen und Feedbacks und dem Verfassen eines Positionspapiers.
Prüfungsimmanente LV mit folgenden Teilleistungen:
1.Führen eines Double Entry Journals mit der termingerechten Abgabe von schriftlichen Beiträgen zu vorgegebenen Fragen zum Text und zu den Inhalten der Lehrveranstaltung 40 %.
2. Überarbeitung von eigenen Beiträgen (eigenes Feedback): 10%.
3.Verfassen eines Positionspapiers (Forschungsfrage, Ergebnisse, Darstellung der einzelnen Abschnitte) im Umfang von 2-4 Seiten inkl. eines eingearbeiteten Peer-Feedbacks: 40%.
4. Aktive Mitarbeit in Hinblick auf Think-Pair-Share: 10%.
Detaillierte Informationen zu den Teilleistungen inklusive der Abgabefristen folgen auf Moodle!

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Grundvoraussetzung für eine positive Note ist die regelmäßige Anwesenheit mit maximal zwei nicht entschuldigten Abwesenheiten. Ab 60% ist die Lehrveranstaltung positiv absolviert, die übrigen Noten ergeben sich durch 10%-Stufen. Es wird darauf hingewiesen, dass für eine positive Beurteilung alle Teilleistungen erbracht werden müssen! Das nicht entschuldigte Fernbleiben bei der ersten Einheit hat die automatische Abmeldung zur Folge. Die Anwesenheit in der ersten Einheit ist verpflichtend – sowohl für Angemeldete als auch für jene, die auf der Warteliste stehen, damit jene mit Wartelisten-Plätzen nachrücken können.
Die Benotung erfolgt als Sammelnote nach Erhalt aller Teilleistungen.
Das Proseminar richtet sich an Studierende ohne Vorkenntnisse, die sich am Anfang ihres Studiums befinden. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, sich mit Fachtexten sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache auseinanderzusetzen.
Sie erhalten von mir 2 schriftliche Feedbacks zu einzelnen Teilleistungen und Hilfestellungen per E-mail oder in der Sprechstunde für die Verfertigung Ihres Positionspapiers.
Mit der Anmeldung zu dieser Lehrveranstaltung stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen im moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Prüfungsstoff

Die Benotung bezieht sich auf die aktive Teilnahme (Diskussion zu den gelesenen Texten, Feedback geben und nehmen, Mitarbeit in Hinblick auf Think-Paire-Share), das Führen eines Double Entry Journals und das Verfassen eines Positionspapiers.

Literatur

Kate Mann: Down Girl. Die Logik der Misogynie. Frankfurt a. M. Suhrkamp 2019, 11-27, 129-137, 143-163.
Bernhard Waldenfels: Aporien der Gewalt, 9-24; Kurt Röttgers: Philosophie und Politik im Angesicht von Gewalt, 130-138; In: Mihran Dabag, Antje Kapust, Bernhard Waldenfels (Hg.), Gewalt. Strukturen, Formen, Repräsentationen. München: Fink 2000.
Carol Hagemann-White: Begriffsbestimmung: Gewalt im Geschlechterverhältnis. In: Dies.: Strategien der Gewalt im Geschlechterverhältnis. Pfaffenweiler: Centaurus 1992, 21-27.
Carol Pateman: Der Geschlechtervertrag. In: Erna Appelt / Gerda Neyer (Hg.), Feministische Politikwissenschaft. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1994, 73-95.
Thomas Hobbes: Leviathan. (Kapitel 13+14) Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Hansen, Brigitte: »Geschlechterverhältnis und politische Philosophie des 17. Jahrhunderts«. In: Feministische Studien, 1993, Vol. 11 (1), 65-80.
Fang Ng, Su: »Hobbes and the Bestial Body of Sovereignty«. Hirschmann, Nancy J.; Wright, Joanne (eds.). Feminist Interpretations of Thomas Hobbes. State College: Penn State UP 2012, 83-101.
John Locke: Über den wahren Ursprung, die Reichweite und den Zweck der staatlichen Regierung. In: Zwei Abhandlungen über die Regierung, herausgegeben und eingeleitet von Walter Euchner. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 2006.
Simone Zurbuchen: Ist Lockes politische Philosophie 'sexistisch' und 'rassistisch'? Formen der Herrschaft im häuslichen Verband der Familie (Kap. 1+4+6+15). In: Bernd Ludwig, Michaela Rehm. John Locke: Zwei Abhandlungen über die Regierung. De Gruyter Akademie Forschung (Klassiker Auslegen, Bd. 13). 2012, 17-34.
Elsa Dorlin: Hobbes oder Locke, zwei Philosophen der Verteidigung von sich. In: Dies.: Selbstverteidigung. Eine Philosophie der Gewalt. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2022, 105-116.
Pascal Delhom: Verletzungen, 279-296. In: Mihran Dabag, Antje Kapust, Bernhard Waldenfels (Hg.), Gewalt. Strukturen, Formen, Repräsentationen. München: Fink 2000.
Susan Brison: Aftermath : Violence and the Remaking of a Self. Princeton: UP 2011 (Ch.2: On the Personal as Philosophical)
Ann Cahill: Rethinking Rape. Ithaca: Cornell 2001. (Buch in Print Format über UB nicht erhältlich, Reviews online erhältlich).
Nussbaum, Martha: Objectification and Internet Misogyny. In The Offensive Internet. Harvard: UP 2022, 68-88.
Gabriele Dietze: Sexueller Exzeptionalismus. (Kap. 3: Weiße, liberale, alte, zornige, junge Männer – in der Krise). Bielefeld: transcript 2019, 59-97.
Alcoff Linda: Discourses of Sexual Violence in a Global Framework. Philosophical Topics vol. 37, no. 2, fall 2009, 123-139.
Adriana Cavarero, Judith Butler, Timothy Huzar, Clare Woodford (eds), Toward a feminist ethics of nonviolence. New York: Fordham University Press 2021, 3-26.
Luce Irigaray: Ethik der sexuellen Differenz. In: Dies., Ethik der sexuellen Differenz. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 138-153.
Eine Liste der relevanten Zusatzlektüre wird auf Moodle gestellt. Folien und weitere prüfungsrelevante Unterlagen werden auf Moodle gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 26.01.2023 09:49