Universität Wien

180142 SE Ethik, Menschenrechte und Gerechtigkeit in der Psychoanalyse (2017W)

Teil 1: Freuds Untersuchungen der Ethik

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die wöchentliche Sprechstunde von Frau Univ.-Prof. Dr. Patrizia Giampieri-Deutsch findet im WS 2017/18 ab 09.10.2017 nach Vereinbarung statt.

Montag 16.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 23.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 30.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 06.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 13.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 20.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 27.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 04.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 11.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 08.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 15.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 22.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock
Montag 29.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3E NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Ziele:
Die LV zielt darauf ab, die Fragestellungen der Ethik, der Menschenrechte und der Gerechtigkeit in Freuds psychoanalytischen Untersuchungen der Ethik herauszuarbeiten. Da insbesondere Bereiche an der Schnittstelle zwischen Ethik und Psychoanalyse behandelt werden, nähert sich die LV dem Erfahrungsbereich der Studierenden und zielt darauf ab, ihn zu erweitern.

LV-Inhalte:
Die zweiteilige LV wird die Studierenden in Bereiche an der Schnittstelle zwischen Ethik und Psychoanalyse einführen. Freuds Position in der normativen Ethik, in der Wertethik und in der Metaethik wird im ersten Teil der LV im Wintersemester 2016/17 rekonstruiert und es wird gezeigt, dass Freuds Untersuchungen zur Ontogenese und Phylogenese der Normen sowie der Werte für die philosophische Ethik nach wie vor von Relevanz sind. Der erste Teil widmet sich zuerst Freuds früheren Versuchen zur Ethik wie „Die ‚kulturelle‘ Sexualmoral und die moderne Nervosität“ (Freud 1908 d) sowie „Totem und Tabu“ (Freud 1912-13 a), um in der Folge zu Freuds reiferen ethischen Untersuchungen wie „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ (Freud 1921 c), „Die Zukunft einer Illusion“ (Freud 1927 c), „Das Unbehagen in der Kultur“ (Freud 1930 a [1929]), „Warum Krieg?“ (Freud, 1933 b [1932]), „Ein Wort zum Antisemitismus“ (Freud, S. 1938 a) und „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“ (Freud 1939 a [1934-38]) zu gelangen. Zur Einschätzung der Tragweite von Freuds Beitrag zur Ethik, der sowohl die Perspektive des Subjektes wie auch die Perspektive der Gesellschaft berücksichtigt und verbindet, werden seine historischen Texte im Lichte der gegenwärtigen philosophischen Untersuchungen (wie z. B. von Seyla Benhabib und Martha Nussbaum) sowie der psychoanalytischen Untersuchungen (wie z. B. von Vamik Volkan) zu den Menschenrechten und zur Menschenwürde sowie deren Missachtung und Verletzung vorgestellt.
Die Teilnahme am Teil 1 der LV im Wintersemester 2017/18 setzt die Teilnahme am Teil 2 der LV im Sommersemester 2018 nicht voraus.

LV- Methode:
E-Learning in Vorbereitung. Die LV wird als SE angeboten. Die SE-Einheit wird über eine multimediale Präsentation der Materialien (inklusive Filme, Videos, Tonbänder u.a.) eingeführt. Die Studierenden werden ermutigt, selbst eigene kurze auch multimediale Impulsreferate vorzubereiten, um die anschließende Diskussion anzuregen. Auch mit Gedankenexperimenten und Fragen der Kasuistik wird gearbeitet, um eine bessere Verarbeitung und ein vertieftes Verständnis der interdisziplinären Materialien zu ermöglichen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Art der Leistungskontrolle:
Prüfungsimmanente LV: Der Zeugniserwerb erfolgt durch kurze Impulsreferate zur ausgewählten Literatur (Auszüge), durch aktive Teilnahme an der gemeinsamen Besprechung der Gedankenexperimente und der Kasuistik, der Literatur sowie der weiterführenden Literatur und durch ein schriftliches abschließendes Kurzreferat.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

LV-Mindestanforderungen:
Regelmäßige und aktive Teilnahme am SE über die Beteiligung an der Diskussion, ein mündliches Impulsreferat und ein schriftliches abschließendes Kurzreferat.

LV-Beurteilungsmaßstab:
Die Gesamtleistung wird mit der fünfteiligen Notenskala „sehr gut“ (1), „gut“ (2), „befriedigend“ (3), „genügend“ (4) bzw. „nicht genügend“ (5) beurteilt. In der Sprechstunde können die Studierenden ein Feedback über ihre laufende Leistung erhalten.

Prüfungsstoff

LV-Prüfungsstoff:
Eine Kurzliste aus der LV-Literatur des SE wird inm SE ausgearbeitet und anschließend im Moodle bekanntgegeben.

Literatur

LV-Literatur:
In der vorliegenden Literaturliste werden bei Sigmund Freud die Werke aus: Freud, S. Gesammelte Werke. Bde. 1-17. London: Imago Publishing 1940-52 (seit 1960: Frankfurt am Main: Fischer); Bd. 18 und Nachtragsbd. Frankfurt am Main: Fischer 1968 und 1987 entnommen. Die Jahresangaben seiner Publikationen werden nach der „Bibliographie“ in: Meyer-Palmedo, I. und Fichtner, G., Hg. (1989). Freud-Bibliographie mit Werkkonkordanz. Frankfurt am Main: Fischer, S. 15-90 bestimmt.

Arendt, H. (1979 [1951]). The Origins of Totalitarianism. New York: Harcourt Brace Jovanovich.
Benhabib, S. (2007). Another Universalism: On the Unity and Diversity of Human Rights. Proceeding and Addresses of the American Philosophical Association 81/No. 2: 7-32.
Benhabib, S. (2011). Dignity and Adversity. Human Rights in Troubled Times. Cambridge: Polity Press.
Bion, W. R. (1961). Experiences in groups and other papers. London: Tavistock.
Erlich, S. (2003). “Der Mann Freud: A Contemporary Perspective on His and Our Jewish and Psychoanalytic Identity” [Manuscript].
Freud, S. (1908 d). Die „kulturelle“ Sexualmoral und die moderne Nervosität. GW 7: 143-167.
Freud, S. (1912-13 a). Totem und Tabu. GW 9.
Freud, S. (1921 c). Massenpsychologie und Ich-Analyse. GW 13: 71-161.
Freud, S. (1927 c). Die Zukunft einer Illusion. GW 14: 325-380.
Freud, S. (1930 a [1929]). Das Unbehagen in der Kultur. GW 14: 419-506.
Freud, S. (1933 b [1932]). Warum Krieg? GW 16: 13-27.
Freud, S. (1938 a). Ein Wort zum Antisemitismus. GW Nachtragsbd.: 777-781.
Freud, S. (1939 a [1934-1938]). Der Mann Moses und die monotheistische Religion. GW 16: 103-246.
Giampieri-Deutsch, P. (1999). Aggression und Normengenese. Zum ethischen Subjekt in der Psychoanalyse. Geschichte und Gegenwart 18/4, S. 147-164.
Giampieri-Deutsch, P. (2006). Ethik in der österreichischen Philosophie. In Geschichte der österreichischen Humanwissenschaften. Bd. 6.2: Philosophie und Religion: Gott, Sein und Sollen, hg. K. Acham (1998-). Wien: Passagen Verlag, S. 441-498.
Kelsen, H. (1924). The Conception of the State and Social Psychology - With Special Reference to Freud's Group Theory. International. Journal of Psychoanalysis 5:1-38
Kilborne, B. (2009). Benjamin Kilborne interviews author Martha Nussbaum. Date of interview: May, 2006 Psychoanalysis, Ethics, and the Literary Imagination. American Journal of Psychoanalysis 69: 266-271.
Volkan, V. D. (2014 a). Animal Killer: Transmission of War Trauma from one Generation to the Next. London: Karnac Books.
Volkan, V. D. (2014 b). Psychoanalysis, International Relations, and Diplomacy: A Sourcebook on Large-Group Psychology. London: Karnac Books.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36