Universität Wien

180146 SE Edmund Husserl: Fremderfahrung im Spannungsfeld von Alterität und Objektivität (2012S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 06.03. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 13.03. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 20.03. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 27.03. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 17.04. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 24.04. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 08.05. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 15.05. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 22.05. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 05.06. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 12.06. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 19.06. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Dienstag 26.06. 14:00 - 16:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kann eine Philosophie, die sich systematisch als transzendentale Egologie versteht, der Alterität überhaupt gerecht werden? Im Rahmen dieses Proseminars wird dieses Grundproblem, worauf Husserls Phänomenologie mehrfach gestoßen ist, am Beispiel der Problematik der Intersubjektivität bzw. der Alterität des Anderen dargelegt: wie kann das Ego den Anderen zur Gegebenheit bringen, ohne ihn dabei zu ent-fremden, d.h. ohne ihm dabei seine radikale Fremdheit zu nehmen?
Für die meisten Interpreten, wie z. B. Merleau-Ponty, Sartre, Schütz, Levinas, aber auch Habermas und Luhmann, gerät Husserl mit dieser Herausforderung in eine unüberwindbare Aporie, denn ihrer Auffassung nach führt die transzendentale Egologie Husserls die Phänomenologie geradewegs in einen Solipsismus.
Es soll aber nicht voreilig in den Chor der Kritiker eingestimmt werden, sondern vielmehr geht es in erster Linie darum, Husserls Phänomenologie der Intersubjektivität noch einmal gegen dieses schonungslose Verdikt stark zu machen: Der radikalste Zugang zum Anderen als solchen wird nämlich nicht von einer empirischen Suche nach dem realen bzw. transzendenten Anderen, sondern von einer transzendentalen Intersubjektivität eröffnet. Hierin lassen sich für Husserl auch weitere Fragen nach dem Status der Objektivität anschließen, weniger um diese zu sichern denn sie zu verstehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Folgende Leistungen sind obligatorisch:
a) regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit
b) Abgabe von drei Stundenreflexionen zu 3-5 Seiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Hierzu sollen Husserls umfangreiche Analysen zur Intersubjektivität anhand eines close readings ausgewählter Schlüsselpassagen systematisch rekonstruiert und schwerpunktmäßig einer eingehenden Diskussion unterzogen werden. Neben der V. Cartesianischen Meditation& sollen zusätzlich die drei umfangreichen Bände zur Intersubjektivität, die die vielschichtige Auseinandersetzung mit dieser Thematik von 1905 bis 1935 (vgl. Hua XIII-XV) ausführlich dokumentieren, sowie die Ideen II (Hua IV) und die Analysen zur passiven Synthesis in die Auseinandersetzung miteinbezogen werden.
Eine genaue Liste der behandelten Texte wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben und als Reader zur Verfügung gestellt.

Literatur

Primärliteratur:
Husserl, Edmund: Cartesianische Meditationen und Pariser Vorträge. Den Haag: Nijhoff 1973. [Hua I]
Husserl, Edmund: Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Zweites Buch. Hg. v. Marly Biemel. Den Haag: Nijhoff 1952. [Hua IV]
Husserl, Edmund: Analysen zur passiven Synthesis. Hg. v. Margot Fleischer. Den Haag: Nijhoff 1966 [Hua XI]
Husserl, Edmund: Zur Phänomenologie der Intersubjektivität. Texte aus dem Nachlaß. 1905-1920. Den Haag: Nijhoff 1973. [Hua XIII]
Husserl, Edmund: Zur Phänomenologie der Intersubjektivität. Texte aus dem Nachlaß. 1921-1928. Den Haag: Nijhoff 1973. [Hua XIV]
Husserl, Edmund: Zur Phänomenologie der Intersubjektivität. Texte aus dem Nachlaß. 1929-1935. Den Haag: Nijhoff 1973. [Hua XV]

Sekundärliteratur:
Depraz, Natalie: Transcendance et Incarnation. Le statut de l’intersubjectivité comme altérité à soi chez Husserl. Paris: Vrin, 1995.
Steinbock, Anthony: Home and Beyond. Generative Phenomenology after Husserl. Evaston u.a.: Northwestern Univerity Press, 1995.
Zahavi, Dan: Husserl und die transzendentale Intersubjektivität. Eine Antwort auf die sprachpragmatische Kritik. Dordrecht u. a: Kluwer, 1996.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 5.2, PP § 57.3.2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36