Universität Wien

180156 SE Schelling (2018S)

Über das Wesen der menschlichen Freiheit

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Blockseminar im Bildungshaus des Stiftes Zwettl
10. -13. Mai 2018


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Hegel, Hölderlin und Schelling studierten gemeinsam an der Universität Tübingen Theologie. Die Professoren an dieser Fakultät müssen, entsprechend ihrer Lehre als konservativ bezeichnet werden. Die drei Studenten, die in einem engen Freundschaftsverhältnis zu einander standen, hatten sehr bald mit der überlieferten Theologie und deren konservativen Geist gebrochen. Vom christlichen Denken abgewendet waren sie erfüllt von den Gedanken der französischen Revolution und deren Geist. Kants Philosophie schien ihnen dem neuen Geist der Aufklärung gerecht zu werden und so warfen sie die alte Metaphysik über Bord. Das Ziel, nicht zuletzt Schellings, war es, sich mit der politischen Befreiung von Fürstenherrschaft und Gewalt nicht zufrieden zu geben, sondern eine Befreiung des Menschen von jeglicher Übermacht seines Weltseins zu suchen. Dies erforderte nach Schelling eine freie Philosophie, eine Philosophie der souveränen Freiheit. Das hieß für Schelling damals und auch späterhin nicht - die Wirklichkeit eines Absoluten zu negieren. Ohne einen Bezug zu einem solchen sieht Schelling unter anderem Ethik nicht möglich. Seine Frage ist es, wie eine Wirklichkeit des Bösen entsteht und gedacht werden kann, wenn dessen Ursprung nicht als Schuld des Menschen gedeutet wird. Dem Absoluten dieses als Schuld zuzurechnen hielt er ebenso nicht für möglich, denn gerade dann wäre das Absolute mangelhaft, und nicht absolut. Das als Schöpfer gedachte Absolute, Gott, wäre in sich nicht vollkommen, wenn er das Böse auch nur zugelassen hätte. Die Welt, die Dinge außer uns, sind, wie Schelling erklärt, nicht nur materielle Dinge: Sie können nur Produkte des Geistes sein, d.h., Geist ist in ihnen gegenwärtig. Ist daher alles Weltliche nur von seinem Ursprung her zu verstehen, so kann andererseits das Absolute nicht einfach Geist sein, sondern ist immer beides, Natur und Geist. Hier gibt es verschiedene Versuche, diese Identität von Geist und Natur zu bedenken. Schellings Überlegungen in der Schrift von 1809 Über das Wesen der menschlichen Freiheit ist der entscheidende und interessanteste Ansatz hierzu. Diese Schrift soll uns in diesem Seminar beschäftigen. Sie ist eine Verteidigung gegen Gegner, die ihm immer wieder vorwarfen, dass er das Verhältnis von Freiheit des Menschen und von Bösem nicht erfasst habe, und und seine Philosophie Pantheismus sei.

Detailinformationen zur Durchführung des Seminars, Vorbereitung, Texte zum Lesen, Fahrt nach Zwettl, Unterbringung und Verpflegung erhalten Sie in Nachrichten über Ihre universitäre E-Mail, sobald Sie sich angemeldet haben, bzw. die Anmeldungen abgeschlossen sind.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Ein benotetes Zeugnis kann durch eine entsprechende schriftliche Arbeit zu der behandelten Thematik - im Rahmen der im Seminar verwendeten Literatur - erworben werden. Die mündliche Mitarbeit im Seminar soll nach Möglichkeit - unter Berücksichtigung der Qualität des Beitrages - in die Beurteilung einfließen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Schelling, Über das Wesen der menschlichen Freiheit

Literatur

Wird im Seminar selbst bekanntgegeben, bzw. vorweg in den geplanten Schreiben an die teilnehmenden Studentinnen und Studenten.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:42