Universität Wien
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180163 UE Einführung in die Fachdidaktik Philosophie / Ethik II (2022W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

ACHTUNG!! Der Termin am 12.10.2022 muss leider krankheitsbedingt entfallen.

  • Mittwoch 19.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 09.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 16.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 23.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 30.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 07.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Freitag 09.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 14.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 11.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 18.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Mittwoch 25.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Allgemeine didaktische Überlegungen finden sich in der europäischen Tradition bereits in der Antike, insbesondere bei Sokrates, der uns als literarisch-philosophische Figur in den Dialogen Platons begegnet. Insofern kann die Disziplin auf eine lange Geschichte ihrer Konzeption und Reflexion zurückblicken. Obwohl sie (die allgemeine Didaktik) und ihre fachdidaktische Spezifizierung insbesondere in der Gegenwart oft als praktischer Teil der philosophischen Lehramtsausbildung präsentiert wird, scheint es vermittelt durch einen kritischen Blick in die Tradition der Philosophie durchaus angemessen, dabei nicht stehen zu bleiben und etwas innezuhalten. Skeptisch gegenüber der Umsetzung didaktischer Imperative, respektive Modellen zu sein, verträgt sich jedenfalls mit einer Philosophie, die sich nicht auf eine Disziplin unter anderen reduziert sehen möchte. Um sich jedoch einen derart kritischen Zugang vernünftig zu eigen machen zu können, ist es nötig Klarheit über die zugrundeliegenden Theorien bzw. Konzepte zu erlangen.
Didaktik kann mindestens in einem engeren und in einem weiteren Sinn betrachtet werden. Erstere setzt sich, klassisch, mit der Theorie des Unterrichts auseinander, letztere widmet sich der Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens. Im 20. Jahrhundert gilt Wolfgang Klafki als Vertreter einer klaren Trennung zwischen einer theoretischen Perspektive und der Methodik, die die praktischen Verfahrensweisen des Lehrens und Lernens analysiert. Diese Differenzierung gilt als ein wichtiger Ausgangspunkt für die zunehmende Verwissenschaftlichung didaktischer Konzepte.
Die Entwicklung von Fachdidaktiken, die in Abstimmung mit den Schulfächern konzipiert wurden, bezog sich zunächst hinsichtlich der Begründung auf die jeweiligen Inhalte und Methoden der zugrundeliegenden Disziplinen. Dieser Zugang gilt heute als anachronistisch. Die didaktische Forschungslogik der Gegenwart führt demgemäß zur Entwicklung eigenständiger Forschungsfelder und einer immanenten Begründung der Gegenstände und Verfahrensweisen. Die rezente Dominanz innerhalb der (fach-)didaktischen Debatten durch die systematische Heranziehung von Bildungsstandards und von Kompetenzmodellen, die sich mit evidenzbasierten Ansätzen verbindet, wirft ein neues, wenn auch nicht unproblematisches Licht auf die traditionellen Fragen nach der Vermittlung von Lehrhinhalten und deren Verhältnis zur Methodik.
Im Sinne einer Einführung werden auf der Grundlage eines fundierten Verständnisses von Geschichte und Systematik (fach-)didaktischer Theorien und Konzepte zentrale Fragestellungen des Unterrichtsfaches Ethik diskutiert, wobei in durchaus kritischer Absicht auch die Problemfelder der Konstitution des Gegenstandes in den Blick genommen werden sollen, wie bspw. die Frage der disziplinären Identität des Teilbereichs Ethik (Praktische Philosophie) oder die Forderung nach einer ‚formalen Werteerziehung‘.
Schließlich sollen in praktischer Perspektive die Inhalte, Aufgabenfelder, sowie Zielsetzungen und deren didaktisch-methodische Bewältigung eine zentrale Rolle im Rahmen der geplanten Lehrveranstaltung einnehmen.
Methoden/Didaktik: Nach einer allgemeinen Einführung in die Problemstellungen der Fachdidaktik Philosophie/Ethik durch den Seminarleiter wird es in der ersten Hälfte des Seminars darum gehen, gemeinsam die verschiedenen fachdidaktischen Theorien zu erarbeiten, sowie konfligierende Positionen innerhalb der Disziplin auf argumentative Weise kennenzulernen und zu diskutieren. In der zweiten Hälfte wird es Raum für kurze Präsentationen zu selbstgewählten philosophischen/ethischen Themen geben, die es erlauben sollen, sich einen individuellen Zugang zur Lehre in der Philosophie zu erarbeiten.
Zielsetzung des Proseminars (Lehr- und Lernziele) ist es, sowohl die relevanten theoretischen Konzepte der Fachdidaktik Philosophie/Ethik kritisch zu rezipieren als auch einen Raum zur Verfügung zu stellen, um die praktischen Konsequenzen didaktischer Überlegungen auszuloten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Beteiligung an den Diskussionen auf gemeinsamer Textgrundlage im ersten Teil der Übung, Präsentationen zu ausgewählten Themenbereichen des Philosophie- bzw. Ethikunterrichts (im zweiten Teil des Seminars), sowie Verfassen einer PS-Arbeit im Umfang von ca. 10-12 Seiten.
Materialien zum Seminar werden, sofern möglich, auf der Lernplattform moodle zur Verfügung gestellt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen: 1. 60 Punkte (von 100 P.) müssen erreicht werden, 2. Abwesenheiten: 2 UE, 3. PS-Arbeit ist obligatorisch (10-12 S.), 4. 2 von 4 Teilleistungen müssen positiv sein.
Die Gewichtung der Teilleistungen im Rahmen des Seminars stellt sich wie folgt dar:
1. Regelmäßige Teilnahme, sowie Beteiligung an den Diskussionen im Seminar (15% der Gesamtleistung = 15 Punkte).
2. Abhalten einer Präsentation zu einer selbst entwickelten, themenbezogenen Unterrichtseinheit (respektive eines Teiles daraus), bzw. eines Referates zu einem ausgewählten Thema der Übung (25% = 25 Punkte).
3. Hochladen von Übungen (moodle) zu den didaktischen Theorien, respektive den Unterrichtskonzepten (20% = 20 Punkte).
4. Verfassen einer PS-Arbeit nach den üblichen Regeln guter wissenschaftlicher Praxis (40% = 40 Punkte).
Notenschlüssel:
1 (sehr gut): 100-91 Punkte
2 (gut): 90-81 Punkte
3 (befriedigend): 80-71 Punkte
4 (genügend): 70-61 Punkte
5 (nicht genügend): 60-0 Punkte
Insgesamt gilt, dass zwei der vier Leistungen positiv sein müssen, um generell positiv abzuschließen, wobei zu berücksichtigen ist, dass das Verfassen einer PS-Arbeit obligatorisch ist.

Prüfungsstoff

Literatur

Alexander, Phill (2012): Teaching with Technology: Remediating the Teaching Philosophy Statement. In: Computers and Composition, Volume 29, Issue 1, March 2012, Pages 23–38.
Birnbacher, Dieter (2003) (Hrsg.): Philosophie und ihr Vermittlung. Ekkehard Martens zum 60. Geburtstag. Hannover: Siebert.
Eichler, Klaus-Dieter (2000): Welche Ethik braucht die Didaktik der Ethik? Online unter: https://www.philosophie.fb05.uni-mainz.de/files/2013/07/Eichler-2000-Didaktik-der-Ethik.pdf (10.03.2022)
Euringer, Martin (2008): Vernunft und Argumentation: metatheoretische Analysen zur Fachdidaktik Philosophie. Darmstadt: WBG.
Geiß, Paul Georg (2017): Fachdidaktik Philosophie. Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen in der gymnasialen Oberstufe. Opladen: Budrich.
Kasachkoff, Tziporah (2004): Teaching philosophy: theoretical reflections and practical suggestions. Lanham, Md.; Oxford: Rowman & Littlefield.
Kenkmann, Andrea (2009): Teaching Philosophy. London: Continuum.
Krämer, Christian (2013): Philosophische Praxis für die Fachdidaktik Ethik und Philosophie. Saarbrücken: Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften.
Liessmann, Konrad Paul (52009): Vom Denken. Einführung in die Philosophie. Wien: Braumüller.
Martens, Ekkehard (1983): Einführung in die Didaktik der Philosophie. Darmstadt: WBG.
Martens, Ekkehard (2003): Methodik und Ethik des Philosophieunterrichts. Hannover: Siebert.
Pfister, Jonas (2000): Fachdidaktik Philosophie. Stuttgart: UTB.
Pfister, Jonas (2013): Werkzeuge des Philosophierens. Stuttgart: Reclam.
Rehfus, Wulff D. (1986) (Hrsg.): Handbuch des Philosophie-Unterrichts. Düsseldorf: Schwann.
Rohbeck, Johannes (22010): Didaktik der Philosophie und Ethik. Dresden: Thelem.
Rohbeck, Johannes (2002) (Hrsg.): Denkstile der Philosophie. Dresden: Thelem.
Rohbeck, Johannes (2000) (Hrsg.): Methoden des Philosophierens. Dresden: Thelem bei w.e.b.-Univ.-Verl.
Runtenberg, Christa (2016): Philosophiedidaktik. Lehren und Lernen. Paderborn: Wilhelm Fink.
Steenblock, Volker (2012): Philosophie und Lebenswelt. Beiträge zur Didaktik der Philosophie und Ethik. Hannover: Siebert.
Steenblock, Volker (72013): Philosophische Bildung: Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: praktische Philosophie. Berlin: Lit.
Wiater, Werner (2011): Ethik unterrichten: Einführung in die Fachdidaktik. Stuttgart: Kohlhammer.
Roew, Rolf; Kriesel, Peter (2017): Einführung in die Fachdidaktik des Ethikunterrichts. Verlag Julius Klinkhardt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 30.11.2022 09:49