Universität Wien

180165 SE Immanuel Kant: Prolegomena (2022W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Aufgrund der unklaren Pandemielage wird das Seminar hybrid (vor Ort im Hs. 3F und digital) abgehalten

  • Dienstag 11.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 18.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 25.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 08.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 15.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 22.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 29.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 06.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 13.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 10.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 17.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 24.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Dienstag 31.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Inhalt: Im Einführungsvortrag sind der historische Rahmen und Ausgangspunkt des vernunft-kritischen Programmes darzustellen. Die Lektüre und Diskussion der Einleitung (A 3-22) und der ersten fünf Paragraphen der Prolegomena sollen der Herausarbeitung ihres spezifischen Ansatzes dienen, dabei wird vor allem auf die drei verschiedenen Fundierungs¬ansätze (des fundamentallogischen, des vermögenspsychologischen und des – in den Prolegomena durch ihre ‚analytische‘ Lehrart in den Vordergrund gerückten – wissenschafts¬theoretischen) hinzuweisen sein, die Kant miteinander verknüpft. Der näheren Illustration dieser Unter-schiede kann bereits der Textabschnitt (§§ 6-13) dienen, der die Thematik der ›transzenden-talen Ästhetik‹ unter dem Titel ›Wie ist reine Mathematik möglich?‹ behandelt. Die der Beantwortung der Hauptfrage ›Wie ist Metaphysik als Wissenschaft möglich?‹ vorangehen-den Fragen nach den Bedingungen der Möglichkeit der ›reinen Naturwissen¬schaft‹ (§§ 14-39) und der ›Metaphysik überhaupt‹ (§§ 40-60) sollen dann in jeweils drei Doppelstunden unter den folgenden thematischen Schwerpunkten diskutiert werden. Bei der Behandlung der §§ 14-23 wird auf die Konkurrenz des vermögenspsychologischen und des wissenschafts-theoretischen Fundierungsansatzes hinzuweisen sein, die nunmehr in der Unterscheidung der Wahrnehmungs- von den Erfahrungsurteilen auftritt. Bei den §§ 24-31, welche die synthetischen Grundsätze a priori als Bedingung der Möglichkeit der Erfahrung heraus-stellen, wird die ›Doktrin der Urteilskraft‹ zur Erläuterung heranzuziehen sein; bei den §§ 32-39 ist im Zusammenhang mit der Anwendungsproblematik (Schematismus) nochmals im Besonderen auf das fundamen¬tal¬logische Problem der ›metaphysischen Deduktion‹ der Kategorien einzugehen.
Bei der Behandlung der folgenden (dem Thema der ›transzendentalen Dialektik‹ gewid-meten) Paragraphen, soll zunächst der Problemzusammenhang zwischen der (metaphysi-schen) Deduktion der Ideen der reinen Vernunft und dem Paralogismenkapitel in den Vordergrund gerückt werden (§§ 40- 49). Die Kritik der rationalen Kosmologie und Theologie (§§ 50-56) wird durch Hinweise auf die entsprechenden Partien der Vernunftkritik zu erläutern sein, während die in den §§ 57-60 angestellten Überlegungen zur ›Grenzbestim-mung der reinen Vernunft‹ systematisch den Bogen zwischen der Thematik der ersten und der dritten Kritik schlagen und damit nochmals das (zuletzt im Zusammenhang von meta-physischer Deduktion der Vernunftideen und Paralogismuskapitel anzudeutende) Problem der Konkurrenz zwischen dem fundamentallogischen, dem vermögenspsychologischen und dem wissenschaftstheoretischen Fundierungsansatz der Vernunftkritik anklingen lassen, wobei zu betonen ist, daß Kant im Ausgang vom traditionellen Parallelismus von Vermögens-psychologie und Logik, sowie im Horizont der klassischen Physik, sehr wohl der Auffassung sein konnte, daß diese Ansätze nicht konkurrieren, sondern einander entsprechen und wechselseitig erhellen und stützen.
2. Lehr- und Lernziele und Methoden

a) Das Seminar soll den Studierenden die Grundthesen des transzendentalen Idealismus vermitteln und die Komplexität der Kantischen Argumentation vor Augen führen.
b) Die Herausarbeitung der bei Kant miteinander verknüpften fundamentallogischen, vermögenspsychologischen und wissenschaftstheoretischen Fundierungsansätze soll das Verständnis für unterschiedliche Möglichkeiten der Kant-Interpretation und divergierende Entwicklungslinien der nach-kantischen Philosophie (spekulativer Idealismus, Bewußtseins-philosophie und Anthropologie, Wissenschafts- und Kulturtheorie) erschließen.
c) Für die Erreichung dieser Lehr- und Lernziele ist eine gründliche Arbeit am Text unerläßlich, weshalb sich denn auch gerade die Prolegomena aufgrund ihres vergleichsweise geringen Umfangs als Seminartext anbieten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die mündlichen Referate, deren gemeinsame Diskussion und die schriftlichen Abschlußarbeiten bieten Gelegenheit, sich an der pünktlichen Interpretation eines komplexen philosophischen Textes zu üben.
Das Halten eines Referates und die Seminararbeit sind verpflichtende Bedingungen für die positive Absolvierung des Seminars.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

a) Übernahme eines Referates (30%)
b) Verfassen einer Seminararbeit (60%)
c) Mitarbeit im Seminar (10%)

Das Halten eines Referates und die Seminararbeit sind verpflichtend für die positive Absolvierung des Seminars.

Prüfungsstoff

Die Seminararbeit ist bis Ende April 2023 einzureichen.

Literatur

Kant, Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Riga 1783
---, Kritik der reinen Vernunft, Riga 1781/87

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 29.09.2022 18:08