Universität Wien

180169 SE Philosophie der Gegenwart für das Lehramt (2017W)

Die kritische Gesellschaftstheorie von Cornelius Castoriadis

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 27.10. 12:00 - 13:30 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
  • Freitag 17.11. 12:00 - 15:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Freitag 24.11. 12:00 - 15:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Samstag 25.11. 11:00 - 14:15 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Freitag 15.12. 12:00 - 17:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Freitag 19.01. 12:00 - 15:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Samstag 20.01. 11:00 - 14:15 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Cornelius Castoriadis, der für manche einer der wichtigsten politischen Theoretiker und Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts ist, hat eine kritische Gesellschaftstheorie entworfen, die man in der Tradition einer weiter gedachten Kritischen Theorie (und damit auch in Aufnahme von und Kritik an Freud und Marx), der Phänomenologie von Merleau-Ponty und einer hermeneutischen Tradition situieren kann, die Sinn- und Bedeutungsstrukturen auch als soziale und damit gesellschaftskritisch thematisiert. Gesellschaft und Kultur werden bei Castoriadis zu einem Sinn- und Bedeutungszusammenhang, d. h. einer symbolischen Ordnung, die sich einer kreativen Praxis verdankt, bei der die Einbildungskraft/Imagination – in der Nachfolge der Radikalisierung der Einbildungskraft bei Kant und Heidegger – eine zentrale Rolle spielt. Gesellschaftliche Ordnungen werden so zum Resultat des Institutionalisierungsprozesses des Imaginären, das nicht einen Gegensatz zu Realität oder Rationalität bildet, sondern diesen innewohnt bzw. diese begründet. Von der Einbildungskraft ausgehend, wird bei Castoriadis auch eine Kritik am abendländischen Bestimmtheitsdenken bzw. eines identifizierenden Denkens entwickelt, das in Bezug auf Gesellschaftstheorien vor allem strukturalistische und funktionalistische Gesellschaftstheorien, aber auch bestimmte marxistische im Visier hat, ohne auf eine radikale Kapitalismuskritik zu verzichten.
Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung. Zeugniserwerb durch (1) schriftliche Kommentare plus (2) Seminararbeit/Referat (schriftlich auszuarbeiten). Punkt (2) macht 70 Prozent der Note aus.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung. Zeugniserwerb durch (1) schriftliche Kommentare plus (2) Seminararbeit/Referat (schriftlich auszuarbeiten). Punkt (2) macht 70 Prozent der Note aus.

Prüfungsstoff

Die im Seminar zu lesende Literatur.

Literatur

- Cornelius Castoriadis: Gesellschaft als imaginäre Institution. Entwurf einer politischen Philosophie, Suhrkamp, Frankfurt/M., 1990 (franz. 1975).
- Cornelius Castoriadis: Autonomie oder Barbarei. Ausgewählte Schriften, Band 1, Verlag Edition AV, Lich, 2006.
- Cornelius Castoriadis: Das imaginäre Element und die menschliche Schöpfung. Ausgewählte Schriften, Band 3, Edition AV, Lich, 2010.
- Cornelius Castoriadis: Psychische Monade und autonomes Subjekt. Ausgewählte Schriften, Band 5, Edition AV, Lich, 2012.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 08.07.2023 00:17