Universität Wien

180175 SE Was ist Krankheit? (2012S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Vorbesprechung am Fr, 9.3., 16-18 Uhr, HS 3 F
Blocktermine:
Fr 27.4.: 14-18h / Sa 28.4.: 10-14h
Fr 11.5.: 14-18h / Sa 12.5.: 10-14h
Fr 25.5.: 14-18h /
alle Termine HS 3F

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Alltag medizinischer und pflegerischer Praxis stellt sich die Frage, an welcher Krankheit ein Patient leidet. Was aber Krankheit im allgemeinen ist, das wird nicht gefragt, es scheint selbstverständlich zu sein. Das Krankheitsverständnis hat sich aber im Laufe der Zeit gewandelt und ist in der Gegenwart in besonderem Maße von der naturwissenschaftlichen Medizin geprägt. Krankheit ist demnach eine Funktionsstörung des Organismus, die mittels medizinischer Technologie zu beheben ist. Wie steht es demgegenüber mit der subjektiven Erfahrung, mit seelischen oder mentalen und lebensweltlichen Dimensionen der Krankheit, wie sie von der psychosomatischen Medizin ins Spiel gebracht werden? Lässt sich Krankheit wertneutral verstehen oder ist Krankheit als etwas per se nicht Wünschbares ein wertender Begriff? Die Frage nach dem Wesen oder Begriff der Krankheit berührt damit Grundfragen der Philosophie, etwa das Leib-Seele-Verhältnis oder die Frage nach dem Verhältnis zwischen naturwissenschaftlicher und lebenspraktischer Sprache und Praxis. Das zugrunde liegende Krankheitsverständnis, von dem medizinisches und pflegerisches Handeln sich leiten lässt, bleibt zudem nicht ohne ethische Konsequenzen für den Umgang mit der Krankheit und dem Kranken als Person. Dies gilt insbesondere im Fall psychischer oder mentaler Krankheit. Ist der psychisch Kranke in erster Linie Opfer seiner oder ihrer Krankheit, vor sich selbst und vor anderen zu schützen und damit Gegenstand medizinischer und pflegerischer Fürsorge. Oder ist er oder sie immer noch als freie und autonome Person mit einem eigenen Willen zu respektieren, und was kann das unter diesen Bedingungen bedeuten? All diese Fragen sollen im Seminar anhand der Lektüre verschiedener Texte und konkreter Fallbeispiele genauer analysiert und diskutiert werden.
Es wird aktive Mitarbeit in Form intensiver Textlektüre, kurzer mündlicher Beiträge, kurzer Essays (vorbereitend zu den jeweiligen Sitzungen, 2-3 Seiten), der Moderation einer Fallbesprechung und ähnliches erwartet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Dirk Lanzerath, Krankheit und ärztliches Handeln. Zur Funktion des Krankheitsbegriffs in der medizinischen Ethik, München 2000.
David B. Morris, Krankheit und Kultur. Plädoyer für ein neues Körperverständnis, München 2000.
Thomas Schramme, Patienten und Personen. Zum Begriff der psychischen Krankheit, Frankfurt am Main 2000.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 12

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36