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180176 VO-L Gesundheit: Ideal oder gefährliche Drohung? (2025S)
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Details
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- N Mittwoch 19.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 26.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 02.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 09.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 30.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 07.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 14.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 21.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 28.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 04.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 11.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 18.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
- Mittwoch 25.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal III NIG Erdgeschoß
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Prüfungen
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Eine eigenständige, reflektierte Beschäftigung mit den Themen der LV soll im Rahmen der Prüfung (VO), eines allfälligen Referats sowie von Diskussionsbeiträgen erkennbar sein.
Wichtiger als die Reproduktion von Wissensbeständen ist aus meiner Sicht erkennbare Beschäftigung mit Themen und Problemstellungen der VO. Deshalb werden bei der Prüfung offene Fragen gestellt, die in so beantwortet werden sollen, dass eine kohärente und konsistente Argumentation Ausdruck findet, desgleichen eine zumindest rudimentäre Beschäftigung mit themenrelevanter Literatur und Bezugnahme auf diese. Im Übrigen wird jede Form von Mitarbeit positiv bewertet, auch dies fließt insofern in die Beurteilung ein.
Wichtiger als die Reproduktion von Wissensbeständen ist aus meiner Sicht erkennbare Beschäftigung mit Themen und Problemstellungen der VO. Deshalb werden bei der Prüfung offene Fragen gestellt, die in so beantwortet werden sollen, dass eine kohärente und konsistente Argumentation Ausdruck findet, desgleichen eine zumindest rudimentäre Beschäftigung mit themenrelevanter Literatur und Bezugnahme auf diese. Im Übrigen wird jede Form von Mitarbeit positiv bewertet, auch dies fließt insofern in die Beurteilung ein.
Prüfungsstoff
Themen der Lehrveranstaltung.
Literatur
Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus (9. Aufl. München 2003).
Chapoutot, Johann: Das Gesetz des Blutes. Von der NS-Weltanschauung zum Vernichtungskrieg (Darmstadt 2016).
Donhauser, Gerhard: Das kälteste aller kalten Ungeheuer. Vom Staat und seinen Krisen (Wien 2019).
Donhauser, Gerhard: Kafkaesk? Staatliche Repression und literarische Widerständigkeit. In: Bstieler, Michaela et al. (Hg.): K[uns]t als gesellschaftskritisches Medium (Bielefeld 2018) 119 – 133.
Ekirch, A. Roger: At Day’s Close. Night in Times Past (New York/London 2006).
Foucault, Michel, Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Übers. v. Walter Seitter (Frankfurt am Main 1994).
Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1. Übers. v. Ulrich Raulff u. Walter Seitter (7. Aufl. Frankfurt am Main 1994).
Frances, Allen: Normal. Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen. Übers. v. Barbara Schaden (Köln 2013).
Harari, Yuval Noah: Homo Deus. Eine kurze Geschichte von Morgen. Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn (München 2017).
Honegger, Claudia: Die Ordnung der Geschlechter. Die Wissenschaften vom Menschen und das Weib (2. Aufl. Frankfurt am Main/New York 1991).
Hustvedt, Siri: Die zitternde Frau. Eine Geschichte meiner Nerven. Aus dem Englischen v. Uli Aumüller u. Grete Osterwald (4. Aufl. Reinbek 2010).
Kafka, Franz: Der Proceß. Roman in der Fassung der Handschrift. Hg. v. Malcolm Pasley (Frankfurt am Main 1993).
Klein, Melanie: On the Development of Mental Functioning (1958), in: Klein, Melanie: Envy and Gratitude & Other Works 1946 – 1963 (New York 1975).
Marsh, Henry: Um Leben und Tod. Aus dem Englischen v. Katrin Behringer (München 2015).
Mukherjee, Siddharta: Das Gen. Eine sehr persönliche Geschichte. Aus dem Englischen v. Ulrike Bischoff (Frankfurt am Main 2017).
Mukherjee, Siddharta: Der König aller Krankheiten. Krebs - eine Biographie. Aus dem Englischen v. Barbara Schaden (Köln 2012).
Snyder, Timothy: Black Earth. Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann. Übers. v. Ulla Huber u. Karl Heinz Siber (München 2015).
Sontag, Susan: Krankheit als Metapher. Aus dem Amerikanischen v. Karin Kersten u. Caroline Neubauer. Aids und seine Metaphern. Aus dem Amerikanischen v. Holger Fliessbach. (4. Aufl. Frankfurt am Main 2016).
Weber, Max: Politik als Beruf (11. Aufl. Berlin 2010).
Zeh, Juli: Corpus Delicti. Ein Prozess (Frankfurt am Main 2009).
Chapoutot, Johann: Das Gesetz des Blutes. Von der NS-Weltanschauung zum Vernichtungskrieg (Darmstadt 2016).
Donhauser, Gerhard: Das kälteste aller kalten Ungeheuer. Vom Staat und seinen Krisen (Wien 2019).
Donhauser, Gerhard: Kafkaesk? Staatliche Repression und literarische Widerständigkeit. In: Bstieler, Michaela et al. (Hg.): K[uns]t als gesellschaftskritisches Medium (Bielefeld 2018) 119 – 133.
Ekirch, A. Roger: At Day’s Close. Night in Times Past (New York/London 2006).
Foucault, Michel, Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Übers. v. Walter Seitter (Frankfurt am Main 1994).
Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1. Übers. v. Ulrich Raulff u. Walter Seitter (7. Aufl. Frankfurt am Main 1994).
Frances, Allen: Normal. Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen. Übers. v. Barbara Schaden (Köln 2013).
Harari, Yuval Noah: Homo Deus. Eine kurze Geschichte von Morgen. Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn (München 2017).
Honegger, Claudia: Die Ordnung der Geschlechter. Die Wissenschaften vom Menschen und das Weib (2. Aufl. Frankfurt am Main/New York 1991).
Hustvedt, Siri: Die zitternde Frau. Eine Geschichte meiner Nerven. Aus dem Englischen v. Uli Aumüller u. Grete Osterwald (4. Aufl. Reinbek 2010).
Kafka, Franz: Der Proceß. Roman in der Fassung der Handschrift. Hg. v. Malcolm Pasley (Frankfurt am Main 1993).
Klein, Melanie: On the Development of Mental Functioning (1958), in: Klein, Melanie: Envy and Gratitude & Other Works 1946 – 1963 (New York 1975).
Marsh, Henry: Um Leben und Tod. Aus dem Englischen v. Katrin Behringer (München 2015).
Mukherjee, Siddharta: Das Gen. Eine sehr persönliche Geschichte. Aus dem Englischen v. Ulrike Bischoff (Frankfurt am Main 2017).
Mukherjee, Siddharta: Der König aller Krankheiten. Krebs - eine Biographie. Aus dem Englischen v. Barbara Schaden (Köln 2012).
Snyder, Timothy: Black Earth. Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann. Übers. v. Ulla Huber u. Karl Heinz Siber (München 2015).
Sontag, Susan: Krankheit als Metapher. Aus dem Amerikanischen v. Karin Kersten u. Caroline Neubauer. Aids und seine Metaphern. Aus dem Amerikanischen v. Holger Fliessbach. (4. Aufl. Frankfurt am Main 2016).
Weber, Max: Politik als Beruf (11. Aufl. Berlin 2010).
Zeh, Juli: Corpus Delicti. Ein Prozess (Frankfurt am Main 2009).
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Di 25.02.2025 12:26
Dass man Gesundheit sehr leicht zu einem Anknüpfungspunkt für repressive Strukturen machen kann, bewies im 17. Jahrhundert der aus Hall in Tirol stammende Arzt und gegenreformatorische Schriftseller Hippolytus Guarinonius (1572–1654), „ganz nebenbei“ Erfinder des antijüdischen Kults um den (gänzlich fiktiven) „Anderl von Rinn“. 1610 veröffentlichte er einen umfangreichen Traktat zur menschlichen Gesundheit: „Die Grewel der Verwüstung Menschlichen Geschlechts“. Darin wird das „Schlüsselwort ‚Gesondt‘“im Sinne kirchlicher Religiosität sehr weit gefasst. Wer gesund sein wolle, müsse im Sinne der „Christlichen Philosophiae“ leben. Die Obrigkeit habe nachzuhelfen.
Was kann nicht alles ungesund sein, und wie prekär wird es, wenn erst Ideologien mächtig werden, die den „gesunden Volkskörper“ im Blick haben und alles von ihm fernhalten, was ihm schadet? Hinzu kommen Hinweise auf die Kosten der „Volksgesundheit“, die durch Uneinsichtige verursacht würden, Raucherinnen und Raucher, gewiss, aber auch Personen, die sich nicht hinreichend „gesund“ ernähren, unerwünschte Sportarten ausüben oder gezielte und nur ihrem eigenen Besten dienende Bewegung verweigern. Schon diese paar Assoziationen lassen ganz gut erkennen, wie repressiv auch das summum bonum Gesundheit werden kann, wenn es nur hinreichend hoch veranschlagt und entsprechend definiert wird.
Ließe sich also begründeter Weise etwas wie ein Recht auf Krankheit behaupten? Welche Implikationen hätte das, und welche gedanklichen Voraussetzungen? Vor allem: Was genau könnte es bedeuten? Immerhin macht es einen Unterschied ums Ganze, ob jemand ein Recht behauptet, selbst krank zu werden/zu bleiben/zu sein oder aber, andere krank machen zu dürfen (sei es durch Verbreitung von Viren oder Emissionen von Zigarettenrauch in geschlossenen Räumen – wobei: auch hier bestehen Unterschiede ...). Umgekehrt: Wie sieht es mit dem Recht/Anspruch (gegenüber einem politischen Gemeinwesen, einer medizinischen Einrichtung) auf riskante operative Eingriffe aus, um den eigenen Körper (zu welchem Ende und unter welchen Vorannahmen immer) „optimieren“ zu lassen?