180180 SE Philosophie der Wahrnehmung (2012S)

In der Vergangenheit haben philosophische Fragen über die Wahrnehmung hauptsächlich als Probleme der Erkenntnistheorie gegolten. Die Hauptfrage war eben, ob die Wahrnehmung einen unbezweifelbaren Grund des Wissens anbietet. In dieser Veranstaltung soll die Natur der Wahrnehmung eher als ein Problem in der Philosophie des Geistes betrachtet werden, nämlich, was für ein Gedanke denn eine Wahrnehmung sein soll. Einerseits gibt es Gründe zu behaupten, dass die Wahrnehmungen irgendwie durch Begriffe geformt sind. Wahrnehmungen sollen Überzeugungen rechtfertigen. Durch die Wahrnehmung soll etwas als eine Ente oder als ein Hase wahrgenommen werden. Wahrnehmungen können falsch sein. Andererseits gibt es Gründe zu glauben, dass Wahrnehmungen etwas Unbegriffliches sind oder enthalten und Sachverhalte auf eine ganz andere Weise als begriffliche Gedanken darstellen. Die Wahrnehmungen sind eher sinnlich und bildlich als begrifflich. Bei dieser Veranstaltung werden wir uns mit den zeitgenössischen Debatten über diese Fragen auseinandersetzen.