Universität Wien

180184 SE Metaphysik und Ontologie (2007W)

Platon: Die Dialoge Parm. und Sophistes

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Montag 08.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 15.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 22.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 29.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 05.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 12.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 19.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 26.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 03.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 10.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 17.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 07.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 14.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 21.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
Montag 28.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die beiden Dialoge gehören zum Spätwerk Platons und stellen den fortgeschrittensten und prägnantesten Ausdruck seiner Philosophie zur Ideenlehre und zur Dialektik dar. Die Wege zur Ideenlehre einerseits sowie zur Dialektik andererseits erweisen sich beim frühen und mittleren Plato eher unabhängig von einander, um beim späten Platon sich immer mehr - vorzüglich in den beiden Dialogen Parmenides und Sophistes zu verschränken: die Idee kann nicht als für sich bestehende Entität sondern nur dialektisch, d.h. in Bezug zum gesamten Ideenkosmos sowie zur realen Welt gedacht werden; umgekehrt lässt sich Dialektik nicht formal als bloßes Verfahren charakterisieren, sondern allein an den Ideen und der realen Welt konkretisieren.
Schwerpunktsmäßig sei für das Seminar der Blick auf das Thema der Dialektik leitend. Platons Weg zur Dialektik hebt an bei der mäeutischen Kunst des Sokrates. In dem Sich-Unterreden (dem dialégesthai) gilt es, die rechte Frage zu stellen, um die zu besprechende Sache, wie z.B. das Wesen der Tugend, mit dem an der jeweiligen Stelle des Gesprächs wichtigen oder gar notwendigen Aspekt sachgerecht weiter zu bringen.
Am Ende des 6. Buches und am Anfang des 7. Buches der Politeia verweist Plato bei der Erörterung der dialektischen Wissenschaft auf das Vorausgesetztsein jedes in einem Gedanken, insbesondere im Gedanken der Idee, Festgehaltenen sowie auf die Notwendigkeit, das Vorausgesetztsein zum Nichtvorausgesetzten (dem anhypotheton) als dem wahren Anfang zu überschreiten. Daran schließt sich das Konzept des hypothetischen Verfahrens, das insbesondere im 2. Teil des Dialogs Parmenides Bedeutung gewinnt.
Die Weiterentwickung der Ideenlehre beim späten Plato steht im Horizont der Auseinandersetzung mit dem Eleatismus, d.h. auch mit seinem eigenen Eleatismus, sowie der Frage nach dem rätselhaften Sein des Nichtseienden. So trägt der Dialog Parmenides ja den Namen des Schulhaupts der eleatischen Schule und es treten Parmenides und Zenon als Gesprächspartner auf. An die Frage nach dem Sein der Idee und deren Schwierigkeiten schließt sich die dialektische Übung zum Thema des Einen und Vielen an, in der das hypothetische Verfahren erweitert wird: es sind nicht nur die Folgen zu bedenken, wenn Eines ist, sondern ebenso sehr diejenigen, wenn Eines nicht ist. Der Dialog endet bekanntlich aporetisch.
Der Dialog Sophistes stellt die reifste Antwort Platos zu Idee und Dialektik dar. An der Bestimmung des Sophisten wird in Abgrenzung zu diesem die Philosophie als "dialektische Wissenschaft" gewonnen. Diese wird im Mittelteil des Dialoges in einer mehr grundsätzlichen Weise ausgeführt. Sie erweist dich durch fünf Hauptbegriffe: das Seiende, Bewegung, Ruhe, das Selbe und das Verschiedene bzw. Andere grundgelegt.
Das Seminar dient schwerpunktsmäßig der Erforschung der platonischen Dialektik, selbstverständlich auch vor der Folie der Dialektik Hegels, des zweiten großen Dialektikers der europäischen Philosophie.
Didaktik: Zeugniserwerb durch Übernahme eines Referats (Vortrag nebst schriftlicher Darstellung). Weitere Informationen zur Didaktik und Organisation des Seminars, zum Text sowie zur weiteren Literatur in der ersten Seminarsitzung am 8.10.07.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Platon, Der Sophist, griechisch-deutsch, Verlag Felix Meiner Hamburg, Philos.Bibl. Bd. 265.
Parmenides, griechisch-deutsch, Verlag Felix Meiner Hamburg, Philos.Bibl. Bd. 279.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.1.2, BA: M 5.2, PP § 57.3.2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36